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Vorwort,.

l|^^S S6^ dem ^>>e”',in unserer Neujahrsblätter traditionelle Uebung gewesen, in denselben die
W Lebensbilder schweizerischer Künstler zu bieten. Nur ausnahmsweise wurde hievon abgewichen,
wenn besondere Veranlassungen einen andern Gegenstand in den Vordergrund des Interesses stellten,
wie das z. B. im Jahr 1884 mit dem Gesammtbild der neuern schweizerischen Kunst der Fall war,
welches unmittelbar vorher die Landesausstellung geboten hatte. Dieses Jahr ist es mehr der Zufall1)
gewesen, der uns vom gewohnten Geleise verdrängt hat, indem er in unsere Hände ein Material gelangen
liess, dessen Veröffentlichung wir uns nicht versagen konnten, weil wir überzeugt sind, dass es im
Kreis der Schweiz. Kunstfreunde lebhaftes Interesse finden wird und kaum anderswo einen geeigneteren
Platz hätte finden können als in unsern Neujahrsblättern. Bietet es kein geschlossenes Lebensbild, so
bildet es doch eine lebensfrische Ergänzung zu dem, was wir bereits an anderm Orte vom Leben und
Wirken der beiden im Titel erwähnten Männer dargestellt finden. Noch wichtiger scheinen uns aber
die aus dieser Korrespondenz mit unmittelbarer Wärme sprechenden Schilderungen der vaterländischen
Kunstthätigkeit in den ersten Dezennien unsers Jahrhunderts zu sein, wie sie sich dem Auge zweier
feiner Beobachter und warmer Förderer der schönen Künste darbot, denen zudem eine ebenso gewandte
als pikante Feder zur Verfügung stand. Eine Menge von kleinen Beiträgen zur Lebensgeschichte
damaliger Künstler finden sich überdiess in den Text zerstreut, die als Material für die Schweiz.
Kunstgeschichte nicht unwichtig sind; es mag uns gerade dieser Umstand als Entschuldigung dafür
dienen, dass wir — ebenfalls in Abweichung von bisheriger Uebung — dieser Korrespondenz zwei
Hefte widmen, um nicht mit willkürlichen Schnitten den reichen und fesselnden Stoff in ein zu knappes
Maass zusammendrängen zu müssen. Wir sind der Zuversicht, dass die Leser des ersten Heftes gern
nach dem zweiten greifen werden, auch wenn dazwischen der grosse, uns selbst unerwünschte Zwischen-
raum eines ganzen Jahres liegt.
* *
*
Von den beiden Freunden, welche sich in den nachfolgenden Briefen in zwangloser Weise jeweilen
mittheilten, was in Zürich und Bern Wissenswerthes in den beide besonders berührenden Gebieten der
Kunst und Literatur vorging, ist der eine, David Hess (geb. 29. Dez. 1770, gest. 11. April 1843) für
den Leserkreis der Zürcher Neujahrsblätter keine unbekannte Persönlichkeit, die erst bei ihnen eingeführt
werden müsste. Das Blatt des Jahres 1844 enthielt s. Z. eine kurze aber treffende Biographie aus der
Feder seines jüngern Verehrers und Freundes Dr. Meyer-Ochsner, und nachdem in den letzten Jahren
verschiedene Publikationen bisher unedirter Hessischer Manuscripte im Zürcher-Taschenbuch die Auf-

’) In Gestalt einer höchst dankénswerthen Mittheilung des Herrn Prof. Dr. Baechtold.
 
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