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Neujahrsblatt des Kunstvereins und des Historisch-Antiquarischen Vereins Schaffhausen: Schaffhauser Deckenplastik — Schaffhausen: Verlag des historisch-antiquarischen Vereins und des Kunstvereins, Band 18.1913

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Haus zur Solitude
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https://doi.org/10.11588/diglit.53837#0007
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Haus zur Solitude.
ksohlenbaumstraße Nr. 77.
Die frühesten Besitzer konnten nicht ermittelt werden. Als erster wird Dietegen
von Maldkirch genannt, dessen Mappen mit Jahreszahl nnd den Rnchstaben kl. 0.
V. VV. 164z in der Trotte angebracht ist. — Johann Heinrich Ammann-Gschwald
zum vordern Tiergarten, erwähnt t77O, inid dessen Thefrall 2lnna Maria geb. Osch-
wald. — Philipp Georg H>stster zum Spiegel, t csto, nnd dessen Mitwe. Johann
Jakob Hfister zur Massergnelle t8O5. Johann Konrad Siegler Hstster, Mberst
lientenant. — Johann Rlucher, Kaufinann, von Gsterfingen, in Akoskail, s82st.
Jakob Frauenfelder. — Jakob Maldvogel t85st. Karolina Maidvogel-Hauser,
Mitwe, seit t8t>t. — 2llbert Aitzmann t876. — Hulda Ritzmann, geb. Hanhart,
Mitwe, seit sst(>4.
Dieses wohl im s7. Zahrlnlndert allfgefnhrte Gebäude vor der Ttadt diente
vernultlich anfänglich als Landhaus oder sogenanntes tmsthaus zllin Sommer- nnd
Löerbstallfenthalt in der schönen nnd fruchtbaren Gegend am Aiße der sonnigen, reben-
bewachsenen Hohlenbaumhalde. Ts war ein Teil einer umfangreichen Gebändegrnppe.
Zweckentsprechend lagen die noch stehenden Mekonomiegebände, Trotte nsw., mehr
von der Ttraße abgewandt. Mie früher liberal! nnd jetzt noch teilweise bei Land-
gütern, wird auch bier eine Maner das ganze Besitztum zur Sicherheit lind vielleicht
auch zum behäbigen, ungestörten Genuss des Landlebens nlit seinen fröhlichen, fest-
lichen Ttunden lnnzogen haben.
Das äußerst angenehme Mohnen in dieser windgeschützten ^age, vor sich die
fruchtbare Tbene der Breite mit ihren Äckern nnd Kornfeldern, hinter sich die wald-
bekrönten Höhen, mag dazu beigetragen haben, daß das Hans zum ständigen Auf-
enthalt eingerichtet wurde; es begründete dies aber die spätem Trweiternngen nnd
Umbauten, die im tst. Jahrhundert vorgenommen wurden.
Zn schonender IDeise wurde in der neuern Zeit den knnstliebenden Tendenzen
der frühem Tigentümer des einstöckigen Landhauses Rücksicbt getragen; die wertvolleren
Dekorationsstücke blieben erhalten, als solche namentlich die schönen Stückarbeiten.
Tafel Nr. XXI. Zn rubigem, mit kräftigen jA'ofilen umgrenztem Rabmenwerk
überspannt das harmonische Deckengebilde einen saalähnlichen Kaum von 5,00 in
Rreite nnd 7,55 m ^änge, der an der Gstseite im I. Ttock gelegen ist. Tine Hohl-
kehle leitet von der Maud zum äußersten rechteckigen Kähmen; zwei gleiche ariale
Füllungen bestimmen die geometrische Heldereinteilnng. Reiches und doch ruhig wir-
kendes Rankenwerk verbreitet sich sowohl in den Teitenstücken, als nm die kreisförmigen
 
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