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Anhang IX.
Felsstufenanlage H und I.
68. Pr. 1887, 51 und Anm. 2. Rubensohn 67. Philios II 86. Oben S. 83!.. Vgl. den Plan
der heiligen Straße Taf. 8 und 32, a und c; die südliche Ecke der Terrasse von I auf Taf. 32, b
rechts. Die Stufen des gegen die Straße vorspringenden kürzeren Armes sind in der Hauptsache
künstlich aufgeschichtet. Nach der Straße schließt sie eine Blendschicht ab (Abb. 95): die drei
untersten Stufen sind in eine große, 0,95 m hohe, 2,32 m lange
u. 0,35 m dicke Orthostatenplatte A eingeschnitten, jede Stufe
0,30 m hoch und 0,36 m breit. An ihrer oberen 1. Ecke ist ein
Ziegel als Flickstück eingemauert. Für den s. Nachbarstein
ist schon der ansteigende Felsboden angeschnitten. Die oberen
Blendsteine — immer von Stufenhöhe — sind in die Quadern
der anstoßenden Terrasse eingeklinkt. Mögen beide Anlagen
H und I auch Zug um Zug nacheinander entstanden sein,
so setzt doch immer die Blendfassade von H diejenige von
I voraus. Diese vordere Terrassenwand von I ist lediglich
eine Verkleidung und Ergänzung des Felsvorsprunges selbst.
Dieser ist oben in der Höhe der letzten Stufe in breiterer
Fläche eingeebnet und geglättet als Fußboden des 5,5 m br.,
7 ml. Gemaches I. Ehe die Terrasse für I errichtet war, lag hier eine Wegbreite von gut 2 m frei. Ob-
gleich ihre Quadern an der S-Ecke nicht in strenger Vertikalfiucht endigen, hatte ich nicht den Ein-
druck, daß die Terrasse sich hier fortgesetzt haben könne. Ihre unteren Schichten waren z. T. schon
im aufgeschütteten Boden des älteren Rampenweges (0. S. 83) versenkt. — Eine Mörtelpackung unter
der Bodenschicht von I soll, weil möglicherweise erst nachträglich daruntergedrängt, nicht für eine
Datierung verwendet werden; für diese entscheidend bleibt, was die Geschichte der ganzen Straße
angibt (S. 83ff.)i).
Abb. 95. Fassade der Felsstufenanlage H.
Anhang X.
Das pisistratische Zwischentor.
69. Auf dem Sockel D 1 (S. 89 Abb. 42) ging die Lehmziegelmauer bis fast an den Torpfeiler
heran. Ob man sich hier aber mit einer auf dem Steinsockel aufgesetzten Holzverschalung der Lehmstirn
begnügte oder wenigstens die Torleibung bis oben aus Stein ausführte, ist nicht leicht zu entscheiden.
Denn für letztere Form könnte bei dieser, zweifellos mit einer gewissen dekorativen Absicht errichteten,
Anlage sprechen, daß man für den anderen Steinsockel D einen steinernen Leibungspfeiler doch wohl
mit Sicherheit annehmen muß. Man könnte sich sehr schwer vorstellen, daß die pseudoisodome Fas-
sadenwand zur Seite (S. 27, Abb. 10; Taf. 20, d) mit ihren im Wechsel vorspringenden Schichten
der Innenkante an einen Lehmziegelpfeiler angestoßen wäre, und wird dadurch zu der Annahme ge-
drängt, daß auf dem erhaltenen Sockel, der selbst nicht massiv war, eine Verschalung aus Quadern
einen Bruchsteinkern umschlossen habe. Die pseudoisodome Fassadenwand e war in diese Verscha-
lung eingebunden, für die sich daraus wiederum der Schluß auf eine gleichartige, auch pseudoisodome
■) Zur Deutung (S. 84, 85) *ei noch bemerkt, daß auch Foucart 342 die TtdTpa ä^iKaarot; als ein besonderes Ziel
der Mysten angesehen hat.
Anhang IX.
Felsstufenanlage H und I.
68. Pr. 1887, 51 und Anm. 2. Rubensohn 67. Philios II 86. Oben S. 83!.. Vgl. den Plan
der heiligen Straße Taf. 8 und 32, a und c; die südliche Ecke der Terrasse von I auf Taf. 32, b
rechts. Die Stufen des gegen die Straße vorspringenden kürzeren Armes sind in der Hauptsache
künstlich aufgeschichtet. Nach der Straße schließt sie eine Blendschicht ab (Abb. 95): die drei
untersten Stufen sind in eine große, 0,95 m hohe, 2,32 m lange
u. 0,35 m dicke Orthostatenplatte A eingeschnitten, jede Stufe
0,30 m hoch und 0,36 m breit. An ihrer oberen 1. Ecke ist ein
Ziegel als Flickstück eingemauert. Für den s. Nachbarstein
ist schon der ansteigende Felsboden angeschnitten. Die oberen
Blendsteine — immer von Stufenhöhe — sind in die Quadern
der anstoßenden Terrasse eingeklinkt. Mögen beide Anlagen
H und I auch Zug um Zug nacheinander entstanden sein,
so setzt doch immer die Blendfassade von H diejenige von
I voraus. Diese vordere Terrassenwand von I ist lediglich
eine Verkleidung und Ergänzung des Felsvorsprunges selbst.
Dieser ist oben in der Höhe der letzten Stufe in breiterer
Fläche eingeebnet und geglättet als Fußboden des 5,5 m br.,
7 ml. Gemaches I. Ehe die Terrasse für I errichtet war, lag hier eine Wegbreite von gut 2 m frei. Ob-
gleich ihre Quadern an der S-Ecke nicht in strenger Vertikalfiucht endigen, hatte ich nicht den Ein-
druck, daß die Terrasse sich hier fortgesetzt haben könne. Ihre unteren Schichten waren z. T. schon
im aufgeschütteten Boden des älteren Rampenweges (0. S. 83) versenkt. — Eine Mörtelpackung unter
der Bodenschicht von I soll, weil möglicherweise erst nachträglich daruntergedrängt, nicht für eine
Datierung verwendet werden; für diese entscheidend bleibt, was die Geschichte der ganzen Straße
angibt (S. 83ff.)i).
Abb. 95. Fassade der Felsstufenanlage H.
Anhang X.
Das pisistratische Zwischentor.
69. Auf dem Sockel D 1 (S. 89 Abb. 42) ging die Lehmziegelmauer bis fast an den Torpfeiler
heran. Ob man sich hier aber mit einer auf dem Steinsockel aufgesetzten Holzverschalung der Lehmstirn
begnügte oder wenigstens die Torleibung bis oben aus Stein ausführte, ist nicht leicht zu entscheiden.
Denn für letztere Form könnte bei dieser, zweifellos mit einer gewissen dekorativen Absicht errichteten,
Anlage sprechen, daß man für den anderen Steinsockel D einen steinernen Leibungspfeiler doch wohl
mit Sicherheit annehmen muß. Man könnte sich sehr schwer vorstellen, daß die pseudoisodome Fas-
sadenwand zur Seite (S. 27, Abb. 10; Taf. 20, d) mit ihren im Wechsel vorspringenden Schichten
der Innenkante an einen Lehmziegelpfeiler angestoßen wäre, und wird dadurch zu der Annahme ge-
drängt, daß auf dem erhaltenen Sockel, der selbst nicht massiv war, eine Verschalung aus Quadern
einen Bruchsteinkern umschlossen habe. Die pseudoisodome Fassadenwand e war in diese Verscha-
lung eingebunden, für die sich daraus wiederum der Schluß auf eine gleichartige, auch pseudoisodome
■) Zur Deutung (S. 84, 85) *ei noch bemerkt, daß auch Foucart 342 die TtdTpa ä^iKaarot; als ein besonderes Ziel
der Mysten angesehen hat.