Jagd und Fischerei.
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G efl ü g e lz u ch t. Dieselbe wird ebenfalls in allen Ort-
fchaften getrieben, namentlich in Hühnern, Enten, Gänsen, weniger
in welschen Hühnern und Tanben.
Es wurden 1873 im Ganzen gehalten 6439 Gänse, 1211
Enten, 3765 Tauben, 32755 Hühner, 79 Truthühner, 43
fonstiges Geflügel.
Die Eier werden zum größten Theil an Ort und Stelle
verbraucht. Ein kleiner Theil wird von Händlern anfgekauft und
geht meist nach Heilbronn.
ä) Jagd und Fischerei.*)
Der Oberamtsbezirk zählt zu den mildesten und frucht-
barsten des Landes und sind somit die natürlichen Verhältnisse
bei der reichen Abwechslung von Wald und Feld, von Berg und
Thal für die Jagd ganz günstig.
Der Wildstand ist aber dem ungeachtet ein fehr mäßiger
und besteht in den größeren Walddistrikten in Rehen, Füchfen,
Dachsen, außerdem sind Hasen ziemlich häufig und werden mehr
oder weniger Marder, felten noch Wildkatzen erlegt. Sauen
komnien nur noch durchwechfelnd vor. Ferner find Gegenstand
der Jagd das Rebhuhn und die Wachtel, letztere ist felten,
ziemlich häufig werdeu an Flüssen und Bächen Fifchotter ge-
troffen.
Jm Frühjahr und Herbst durchstreicht die Schnepfe die
Gegend, Lagerfchnepfen werden nur ausnahmsweise getrosfen.
Auch fallen im Winter und zur Zugzeit Wildenten in den Ge-
wässern ein. Wildgänfe werden auf ihren Zügen öfters beob-
achtet. Wildtauben, Ringeltauben und Hohltauben nisten in den
Waldungen, jedoch nicht in fehr großer Zahl.
Ein besserer mit dem derzeitigen Stand der Land- und
Forstwirthfchast leicht noch zn vereinbarender Wildstand wird
abgesehen von den im derzeitigen Jagdgesetz liegenden hinderlichen
Umständen, auch aus andern Gründen nicht wieder zu Stand
zu bringen sein. Die Jagdpassion ist zu allgemein geworden,
die Pachtpreise sind so hoch gestiegen, daß die Pächter während
ihrer dreijährigen Pachtdauer fchonungslos mit dem Wild ver-
fahren und die Jagd zum Handwerk machen. Die derzeitigen
Pächter sind vielfach keine Jäger, also auch bei guter Absicht
außer Stande, die Jagd maidmännisch zu betreibeu; namentlich
*) Von Forstmeister Hochstetter.
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G efl ü g e lz u ch t. Dieselbe wird ebenfalls in allen Ort-
fchaften getrieben, namentlich in Hühnern, Enten, Gänsen, weniger
in welschen Hühnern und Tanben.
Es wurden 1873 im Ganzen gehalten 6439 Gänse, 1211
Enten, 3765 Tauben, 32755 Hühner, 79 Truthühner, 43
fonstiges Geflügel.
Die Eier werden zum größten Theil an Ort und Stelle
verbraucht. Ein kleiner Theil wird von Händlern anfgekauft und
geht meist nach Heilbronn.
ä) Jagd und Fischerei.*)
Der Oberamtsbezirk zählt zu den mildesten und frucht-
barsten des Landes und sind somit die natürlichen Verhältnisse
bei der reichen Abwechslung von Wald und Feld, von Berg und
Thal für die Jagd ganz günstig.
Der Wildstand ist aber dem ungeachtet ein fehr mäßiger
und besteht in den größeren Walddistrikten in Rehen, Füchfen,
Dachsen, außerdem sind Hasen ziemlich häufig und werden mehr
oder weniger Marder, felten noch Wildkatzen erlegt. Sauen
komnien nur noch durchwechfelnd vor. Ferner find Gegenstand
der Jagd das Rebhuhn und die Wachtel, letztere ist felten,
ziemlich häufig werdeu an Flüssen und Bächen Fifchotter ge-
troffen.
Jm Frühjahr und Herbst durchstreicht die Schnepfe die
Gegend, Lagerfchnepfen werden nur ausnahmsweise getrosfen.
Auch fallen im Winter und zur Zugzeit Wildenten in den Ge-
wässern ein. Wildgänfe werden auf ihren Zügen öfters beob-
achtet. Wildtauben, Ringeltauben und Hohltauben nisten in den
Waldungen, jedoch nicht in fehr großer Zahl.
Ein besserer mit dem derzeitigen Stand der Land- und
Forstwirthfchast leicht noch zn vereinbarender Wildstand wird
abgesehen von den im derzeitigen Jagdgesetz liegenden hinderlichen
Umständen, auch aus andern Gründen nicht wieder zu Stand
zu bringen sein. Die Jagdpassion ist zu allgemein geworden,
die Pachtpreise sind so hoch gestiegen, daß die Pächter während
ihrer dreijährigen Pachtdauer fchonungslos mit dem Wild ver-
fahren und die Jagd zum Handwerk machen. Die derzeitigen
Pächter sind vielfach keine Jäger, also auch bei guter Absicht
außer Stande, die Jagd maidmännisch zu betreibeu; namentlich
*) Von Forstmeister Hochstetter.