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Kocherstnnsfeld.

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Die aus Stein gebaute uud verputzte Kirche bildet eiu
Nechteck ohue Altheiluug im Juucru; sie ist durch 6 große Bogeu-
seuster erhellt, über dem ruudbogigeu Portnl im Westeu steht
die Jahrszahl 1733. Jm Iahr 1877 ist sie unchassend reuo-
virt mordeu. Tie slache Dccke zeigt iu grober Atalerei ueu her-
gestcllte Medaillonsbilder. Jm Westeu ist eiue doppelte Empore
mit deu etwas roh gemalteu Brustbilderu der Apostel; aus einer
Empore au dcr uördlicheu Waud steht die 10 Register ent-
halteude, seit 1820 ausgestellte Drgel. Au das Schisf schließt
sich im Osteu ciu um 4 Stufeu erhöhter Chorraum iur uutercu
Geschoß des Thurmes, jedoch uicht als Chor beuützt, souderu
leer, der Altar steht im Schisf uahe der Kanzeltreppe; uördlich
davou ist die alte, gewölbte, seuchte Sakristei mit zugemauertem
romauischem Fenster; südlich isl au deu Thurm seit 1854 eine
ueue heizbare Sakristei augebaut wordeu, zu welcher der Ein-
gaug aus deni ofseucu Thurmraum geschieht. Jm Chor siud
2 Grabsteiue ausgestellt: 1. der des 1ü03 gestorbeueu Laureutius
sttaphi, Hauptmaun, seiucs Alters 77 Jahr; 2. von Maria
Kleophe Raphi geb. Harmanuiu, stirbt 1509. lluter der Kauzel
ist eiue Gedeuktasel der im Krieg vou 1870 gesalleneu orts-
angehörigeu Soldaten.

Der vierecklge Thurru im Osteu ist durchaus vou Steiu;
uuter dem jetzigeu Dach der Kirche ist die Seite, welche uach
dem Dachbodeuraum geht, uoch bemalt, was beweist, daß das
Kircheudach früher niederer uud der gauze Thurm bemalt war.

Auf dem Thurm hängeu 2 Glockeu, vou deneu die kleinere
ohue Jnschrift ist; die auf der größeren lautet: Zur Eiutracht,
zu herziuuigem Vereiue vcrsammle sie die liebende Geureiue.
Gegosseu vou Glockeugießer Bachert 1847 für die Gemeiude
Kochersteiusfeld.

Tie Kirche ist vou eiuem Kirchhof umgebeu, der auf drei
Seiteu Maueru hat; er wird jedoch schou seit läugerer Zeit
uicht mehr als Begräbuisplatz beuützt. Au der Außeuseite der
Kirche steheu folgende alte Grabsteiue: 1. Joh. Michael Schmied,
Schultheiß, ch 1777 uud desseu Frau; 2. Kammerherr uud Ober-
forstmeister Phil. Wilhelm v. Kospott, ch 1793; 3. Audreas
Oberbach, ch 1605; 4. Forstverwalter Gaab zu Neueustadt,
'st 1721; 5. Forstverwalter Eberhardt Berliu, ch 1663. Nebeu
der alteu Sakristei ist das freisteheude Grabdeukmal des N. Fried-
rich Ludwig Hochstetter, ch 1810. —^ Der jetzige Begräbuisplatz,
seit 1834 augelegt, liegt außerhalb des Orts gegeu Osten; auf
 
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