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Hartmann, ... [Red.]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 61): Beschreibung des Oberamts Neckarsulm: mit fünf Tabellen, einer historisch kolorirten Karte des Oberamts und drei lithographirten Ansichten — Stuttgart, 1881

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https://doi.org/10.11588/diglit.11583#0638
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620

Trtsbeschreibuvg.

Die Nindviehzucht ist gegen benachbarte Drte etwas znrück,
theils wegcn der Beschnstignng der Bevölkernng, theils rveil das
Somniersutter nicht in genügender D.nantität zn beschassen ist.

Anch die Fischerei ist ohne Bedentnng; der Fährebesitzer hat
das Fischrecht: man sängt Weitz- und Schnppfische.

Stistnngen. Es bestcht eine Stistnng von den sriiheren
Salinepächtern Sandel und Thon ans den 1840 er Jahren
niit ursprünglich 1800 s!.; dazn kamen von letzterem 1879 noch
weitere 2000 fl. Die Zinsen dieser Stistnng werden jährlich
unter die Hinterlassenen der Salinenarbeiter vertheilt. -— Außer-
dem hat Dfsenan Antheil an der Gundelsheimer Hospitalstistnng.

Alterthümer. Wahrscheinlich von Wimpsen aus sührte
aus dem rechten Neckaruser über (?) Dssenan eine römische
Straße über die Gnndelsheimer Flnr Ncanerücker gegen Gnndels-
heim mit einer Abzweignng über die krnmme Ebene nach Norden;
im weiteren Verlans geht dieselbe unter dem Namen ^Dallauer
Straße" durch den Seelbachwald ins Elzthal (s. o. Alterth.
S. 225). Das Borhandensein einer römischen Niederlassnng im
Mänrich ist bezengt durch die dort gemachten Fnnde an Ziegeln,
Gesäßslücken und dergl.

Zwei Grabhügel wurden in nordöstlicher Richtnng vom
Ort entdeckt, nahe bei dcr Marknngsgrenze im Gemeindewald
Seehau (siehe Dnttenberg). Einer derselben, ca. 12' hoch und
ca. 90 Schritte im Umfang, wurde 1862, als der Bebannng
des Feldes hinderlich, abgetragen. Unter ciner 3 — 4 Schnh
nnter dem Kops des Hügels befindlichen Kalksteinplattenlagc
stieß man aus eine große Brandstelle, welche Kohlenstücke und
Asche enthielt. Funde: Kein Eisen, dagegen gcschlisscne Stein-
wassen nnd Stücke von irdcnen Gesüssen. -— Bcim Ansgraben
dieses Hügels kam anch ein Stück ciner schöngesormten römischen
Urne zum Vorschcin. — Wallgräbcn, die man in der Ebene,
gegenüber von Wimpsen wahrnimmt, sührt man traditionell ans
cin Lager ans der Aeit dcs 30 jährigen Kriegs zurück.

Flnrnamen: Mänrichacker; alte Schanze.

Offenan, alt Oklenlienn d. h. Heimwesen eines Osso
(vgl. einen solchcn nnten bei Widdern) ist mit Gnndelsheim,
Griesheim nnd andern tllachbarorten, wo dem Kloster Lorsch an
der Bergstraße Schenknngen gemacht wnrden, schon zwischen 766
nnd 782 genannt. Es wnrde dann Reichsgnt, kam theils an
Knr-Mainz (1362) theils an die Herren v. Weinsberg, ivelche
 
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