Unter-Eriesheim.
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gegenüber stehenden alten Schulhans: auf dem Eckbalken gegen
die Straße steht: Tornet OereelrtiAÜoit unä Oottss ^Vort, 80
>virck8 onolr >vo1ri Aoüen Uio nncl «lort. 1752. — Auch eine
Jndustrieschule besteht.
Die Gemeinde besitzt ein öffentliches Backhaus somie einc
Kelter mit einem Baum.
An der Ecke der jetzt zur Jagstbrncke sührenden Straße soll
srüher dcr Hof des früher hier begüterten Klosters Kombnrg ge:
standen haben (s. n.); der irntere Theil des Hauses habe dicke
Mauern mit nach innen sich erweiternden Fensterössnungen gehabt.
Am südlichen Ende des Dorfs steht das zweistockige, von
Kalkstein gebaute Stationsgebäude.
Das Trinkwasser im Ort, das von 7 Pnmpbrnnnen nnd
einem Ziehbrnnnen geliefert wird, ist nicht gnt. Die Marknng
ist überhaupt arm an Ouellcn. Dnrchslossen, beziehungswcise
begrenzt wird sie von der Jagst nnd dem Tiefenbach; beide
treten zuweilen aus nnd vernrsachen Uferbeschädignngen.
Der Boden der kleinen, im ganzen ca. 1300 Morgen be-
tragenden Markung ist im allgemeinen mittelfrnchtbar, meistens
leichter Lehmboden. Das Klima ist ziemlich mild, doch kommen
schädliche Frühjahrsfröste und kalte Nebel vor. Hagelschlag ist
selten. Es bestehen ans der Markung Steinbrüche, ans welchen
Kalksteine gewonnen werden.
Die Ortseinwohner, von denen gegenmärtig 3 über 80 Jahre
zählen, sind zum Theil verarmt dnrch Parzellirung der Güter-
stücke; im Jahr 1852 wanderten über 50 Ortseinwohncr nach
Amerika ans. Die Haupterwerbsmittel bestehen in Feldban und
Viehzwcht. Zwei Schildwirthschasten und 3 Krämer sind im Ort;
anßerhalb desselben, aus dem rechten Jagstnser am Tiefenbach
ist ein Eisenhammer.
Der Znstand der Landwirthschaft kann als ein guter be-
zeichnet werden. Die Preise eines Morgens Acker bewegen sich
zwischen 1000 und 300 fl.
Der Wiesenban ist ansgedehnt, das Fnttererzeugnis gut.
Der Weinbau ist nicht von Bedentung (s. oben S. 147).
Die Obstzucht ist im Zunehmen; von der Gemeinde ist ein
Baumwart aufgestellt.
Die Gemeinde besitzt 25 Morgen Wald, vorherrschend Laub-
wald, welcher pro Morgen 6 Klafter Holz und 600 Wellen er-
trägt. Der Erlös des verkanften Holzes, ca. 350 sließt
in die Gemeindekasse. Außer dem Gemeindewald ist noch ein
655
gegenüber stehenden alten Schulhans: auf dem Eckbalken gegen
die Straße steht: Tornet OereelrtiAÜoit unä Oottss ^Vort, 80
>virck8 onolr >vo1ri Aoüen Uio nncl «lort. 1752. — Auch eine
Jndustrieschule besteht.
Die Gemeinde besitzt ein öffentliches Backhaus somie einc
Kelter mit einem Baum.
An der Ecke der jetzt zur Jagstbrncke sührenden Straße soll
srüher dcr Hof des früher hier begüterten Klosters Kombnrg ge:
standen haben (s. n.); der irntere Theil des Hauses habe dicke
Mauern mit nach innen sich erweiternden Fensterössnungen gehabt.
Am südlichen Ende des Dorfs steht das zweistockige, von
Kalkstein gebaute Stationsgebäude.
Das Trinkwasser im Ort, das von 7 Pnmpbrnnnen nnd
einem Ziehbrnnnen geliefert wird, ist nicht gnt. Die Marknng
ist überhaupt arm an Ouellcn. Dnrchslossen, beziehungswcise
begrenzt wird sie von der Jagst nnd dem Tiefenbach; beide
treten zuweilen aus nnd vernrsachen Uferbeschädignngen.
Der Boden der kleinen, im ganzen ca. 1300 Morgen be-
tragenden Markung ist im allgemeinen mittelfrnchtbar, meistens
leichter Lehmboden. Das Klima ist ziemlich mild, doch kommen
schädliche Frühjahrsfröste und kalte Nebel vor. Hagelschlag ist
selten. Es bestehen ans der Markung Steinbrüche, ans welchen
Kalksteine gewonnen werden.
Die Ortseinwohner, von denen gegenmärtig 3 über 80 Jahre
zählen, sind zum Theil verarmt dnrch Parzellirung der Güter-
stücke; im Jahr 1852 wanderten über 50 Ortseinwohncr nach
Amerika ans. Die Haupterwerbsmittel bestehen in Feldban und
Viehzwcht. Zwei Schildwirthschasten und 3 Krämer sind im Ort;
anßerhalb desselben, aus dem rechten Jagstnser am Tiefenbach
ist ein Eisenhammer.
Der Znstand der Landwirthschaft kann als ein guter be-
zeichnet werden. Die Preise eines Morgens Acker bewegen sich
zwischen 1000 und 300 fl.
Der Wiesenban ist ansgedehnt, das Fnttererzeugnis gut.
Der Weinbau ist nicht von Bedentung (s. oben S. 147).
Die Obstzucht ist im Zunehmen; von der Gemeinde ist ein
Baumwart aufgestellt.
Die Gemeinde besitzt 25 Morgen Wald, vorherrschend Laub-
wald, welcher pro Morgen 6 Klafter Holz und 600 Wellen er-
trägt. Der Erlös des verkanften Holzes, ca. 350 sließt
in die Gemeindekasse. Außer dem Gemeindewald ist noch ein