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Hartmann, ... [Red.]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 61): Beschreibung des Oberamts Neckarsulm: mit fünf Tabellen, einer historisch kolorirten Karte des Oberamts und drei lithographirten Ansichten — Stuttgart, 1881

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https://doi.org/10.11588/diglit.11583#0682
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664

Orlsbeschreibung.

bäudes gefunden zu haben glaubt, fiihrte, ist möglich; ebenso
daß vou Widderu westlich vou der Seckach eine Straße uörd-
lich geführt hat.

Der hinter der Stadt sich erhebeude Schloßberg hat seineu
Nameu vou dem alteu Gauerbeu-Schloß (s. u.), vou dem sich
uur weuige Spureu erhalteu habeu. An einer Stelle im Kessach-
thal (,chm Klösterlcllch soll nlau Grundmaueru vou eiuem Ge-
bäude gefunden habeu (s. u.).

Flurnamen uud Beneunungeu : Altes Schloß, hinterm Schloß,
Schloßberg; alte Schanz, Schildwache, inr Klösterle, iu der
Kappel, Liebsrauellberg, Hohe Straße, Bubensteig, Nonnenberg.

Zu Widderu gehören die Parzelleu:

Schustershos, nordwestlich vorr der Stadt aus dem Pla-
teau zwischeu Tippach und Kessach gelegen, und

Sceh au s, eiir Hos südivestlich von der Stadt im Hardt-
häuser Wald an der nach Neuenstadt sühreuden Straße, mit
einem der Stadt gehörigeu 85 Morgeu großen Gut, dem Sec-
hausgut, zum größereu Theil Rodfeld. Für die Verpachtuug
des Guts (zugleich Schildwirthschaft) bezieht die Stadt 875 s!.

Widderu, alt ^Vittsrlieim — Heimweseu eines ^Vitter,
woraus abgekürzt ^Vickei-eu 6ta., gehört zu deu ältesten Orteu
im Bezirk, deren schon im 8. Jahrhundert Erwähnuug geschieht,
auläßlich von Schenkungeu, welche dem Kloster Lorsch au der
Bergstraße durch Münuer uud Fraueu unserer Gegeud gewordcu
sind. Jm 11. Jahrhuudert sehen wir das Kloster Komburg
daselbst begütert. Lehensherr der Stndt uud Burg, nach welchcr
schon im 13. Jahrhundert eiu Adelsgeschlecht sich genanut zu habeu
scheint (Reg. 1244), sowie Patronatshcrr der Kirche war dcr
Bischof vou Würzburg, welcher die Kirche 1258 dem Chorherren-
stist Mosbach einverleibte, mit der Stadt und Burg aber die
iu unserer Gegeud weithin begütcrten Dpuasten von Düru lWall-
dürn) belehute. Besitz- und Rechtsuachsolger der letzteren wurdeu
die Grafeu vou Wertheim, dann 1307 die Graseu von Eber-
stein. 2luch die von Weiusberg erscheineu um 1318 damit be-
lehnt. , Bald aber, um die Mitte des 14. Jahrhunderts, trat
eine wesentliche Aenderung ein: Widderu wurde und blieb bis
in uuser Jahrhundert eiue Ganerbschast, d. h. gemeiuschaftlicher
Besitz Mehrerer mit Erbrecht sür sedeu Theilhaber der Gesell-
 
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