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Züttlingen.

693

1520. s. Möckmühl.

1538. Schultheiß und Gemein zu Maisenhelden vertragen sich
mit Möckmühl über die Markung und den Viehtrieb — Siegler: Wii-
helm v. Neuhausen, Amtmann zu Möckmühl und Bernhard v. Hart-
heim, Amtmann zu Krautheim, „als Dorf und Vogtsherr ;u Mais. als
iusondere unsere günstige gebieteude Junkheru." Möckmühler Stadtbuch.

1574. Letzter Hauptverkauf von Gemeiudegütern zu M. an die
Familie v. Hartheim.

1624. Maisenhälden ist Würzburgisch. Oettinger, Landbuch 129.

1676 s. Züttlingeu.

Lewirthschaftnng der Frcthcrrt. von Etlrichshauskn'scheu Güter Affumstadt,
Crnstein, Maisenhäideit.

Bis zum Jahr 1789 wurden sämmtliche Eüter aus die zur
damaligen Zeit gewöhnliche Weise für eigene Rechnung admiuistrirt;
auf jedenr Gut war ein Geiselmaier oder Saatbauer angestellt, der
die gauze Wirthschaft zu leiten hatte. Nach dem Tod des Freiherru
Reinhard von Ellrichshausen wurden die Güter au Pächter gegeben,
welche sich besonders auf den Klee- und Repsbau legteu. Als im
Jahr 1813 der Pacht des Assumstädter Guts zu Eude gieug, nahm
Freiherr Ludwig vou Ellrichshauseu, der theorctisch und praktisch die
Landwirthschaft ausgezeichnet verstand, ss. S. 684 ss.) das Eut in eigene
Verwaltung und hob es nach allen Seiteu durch gauz rationelle Be-
wirthschaftung. Er führte die Norfolker Vierfelderwirthschaft ein, wobei
er seinen Viehstand bedeutend vermehrte; seit 1821 ist der Brabauter-
pflug im Gebrauch. Die Schäferei wurde bis auf 1500 Stück ver-
mehrt; auch eine Käserei bestand eine Zeit lang. Heutzutage ist das
Gut au die Zuckerfabrik verpachtet. — Auf Maisenhälden über-
nahm 1818 Freiherr Fritz v. Ellr., (ch als Direktor des landwirthschaft-
licheu Vereins in Karlsruhe) die eigene Leitung. Er theilte das Gut
in 7 Schläge ein, die mit Obstbäumen abgetheilt wurden, und drang auf
Vermehrung des Fntterbaues, wodurch der Viehstand vergrößert werdeu
konnte. Die Schäferei brachte er auf 800 Stücke, und zwar führte er
die feineu Schafe spanischer Zucht ein. Seit 1846 ist das Gut wieder
an Pächter verpachtet. Der Viehstand des gegenwärtigen Pächters ist
eiu ganz vorzüglicher. — Ernsteiu ist seit 1789 immer verpachtet.
Ileber Schwärzerhof siehe bei Möckmühl.

Der Hopfenbau ist in der letzteu Zeit bis zu 20 Morgen aus-
gedehnt worden und wirft eine gute Eiunahme ab. Die Antage ist
uiedere Drahtanlage. Ein Garten von 3 Morgen lieserte durchschnittlich
per Morgen 7 Centner 23 Pfund, mit einem Erlös von 415 (Bei
lOjährigem Durchschnitt.) Der Hopfen ist 1877 bei der internatioualeu
Ausstellung iu Nürnberg prämiirt worden.

Dem Obstbau wurde seit geraumer Zeit große Ausmerksamkeit
geschenkt, indem uicht nur alle Wege, sondern theilweise auch die Schläge
mit Obstbäumen besetzt wnrden.

Von einem Morgen Acker erntet man anf dem Gut Maisenhäldeu
im Durchschnitt 9 Ctr. Reps, 14 Ctr. Dinkel, 8 Ctr. Weizeu, 10 Ctr.
Gerste, 8 Ctr. Haber, 140 Ctr. Zuckerrüben, 88 Ctr. Kartosfeln; auf
 
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