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Ohnefalsch-Richter, Max
Kypros, Die Bibel und Homer: Beiträge zur Cultur-, Kunst- u. Religionsgeschichte des Orients im Alterthume, m. bes. Beruecks. eigener zwoelfjaehrigen Forschungen u. Ausgrabungen auf d. Insel Cypern (Text) — Berlin, 1893

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https://doi.org/10.11588/diglit.5181#0358
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Erklärung der Tafeln.

Die mit ° versehenen Gegenstände stammen aus meinen Atisgrabungen auf Cypern. Die das Zeichen t tragenden bezeichnen

die von mir zuerst verwerteten und in den Handel gebrachten Alterthümer. Die mi1 II. S. versehenen Beschreibungen sind

von Herrn \)v. Huberl Schmidt gemacht und von mir redigirt.

Tafel I.

Die antiken Cultusstätten auf Kypros, zusammengestellt von Max Ohnefalsch-Richter.

Auf diese Karte lege ich besonderen Werth, da die neuesten topographischen Aufnahmen benutzt sind und
E. Oberhummers vortreffliches Routenkärtchen zu Grunde gelegt werden Konnte, das er seiner in der Zeitschrift
für Erdkunde zu Berlin publicirten Abhandlung „Aus Cypern" beigab.*) E. Oberhummer benutzte seinerseits die
neue englische, 1885 bei Ed. Standford publieirte Karte von Capitain (jetzt Colonel) H. Kitchener für die Situation.
Kiepert's Karte für die Schreibweise. Ausserdem führte Oberhummer einige Verbesserungen auf Grund seiner und
meiner Untersuchungen ein. Man findet bei Oberhummer die Lage einiger weiteren antiken Städte fest- oder
richtiggestellt und die phonetisch-deutsche Schreibweise der Kiepert'schen Karte verbessert. Ich bin auf diesem
Wege nun wiederum weiter fortgeschritten, so dass die Karte trotz ihrer Kleinheit als die bisher vollkommenste
Arbeit auf kartographischem Gebtete tür die Insel im Alterthume gelten darf.

Tafel II.

Karte der antiken Stadt Idalion und ihrer Umgebung, nach den Aufnahmen zusammengestellt

von EL. A. Carletti, Feldmesser der Regierung in Cypern. Archaeologische Details eingetragen von Max.

Ohnefalsch-Richter. 1887.

Die in No. 6 der Zeitschrift The Owl, Science, Literature and Art:i'*) zuerst veröffentlichte Karte ist hier aus
verschiedenen Gründen nochmals wiedergegeben. Da meine in Cypern gemachten Versuche, eine wissenschaftliche
illustrirte Zeitschrift aus Privatmitteln zu halten, scheiterten, so ist diese vortreffliche Karte wenig bekannt geworden.
Dann giebt uns das Studium dieser Karte zusammen mit Tafel 111, dem Stadtplane von Idalion,' ein sehr
anschauliches Bild cyprischen Cultur- und Cultuslebens im Alterthume. Wer sich näher für die Einzelheiten
interessirt und nicht besonders scharfe Augen hat, nehme die Coupe zur Hand und wird dann mit grösserem Vor
theile das werthvolle Blatt betrachten. Leider ging die grosse Originalzeichnung E, A. Carletti's verloren, und
ich hatte damals eine zu starke Verkleinerung vornehmen lassen. Die Karte hat, wie ich höre, auf manchen in
Folge der zu starken Verkleinerung den Lindruck gemacht, als lägen nur flüchtige Vermessungen zu Grunde.
Gerade das Gegentheil ist der Fall. Einmal ist in die Karte der eigens von E. A. Carletti und mir trigonometrisch
mit dem Theodoliten aufgenommene Stadtplan von Idalion eingezeichnet. Dann sind die neuesten englischen
Regierungsaufnahmen in grossem Maassstabe (4 engl. Zoll = 1 engl. Meile d. h. also 1 : 15S40) benutzt, die nach
Erscheinen der Karte Kitchener's begonnen wurden und noch im Gange sind. Diese

iese neuen Katasteraufnahmen

führen den Titel „The revised Revenue Survey". Die Karte wurde mir gratis im Regierungsbureau von E. A. Car-
letti mit Erlaubniss und auf Befehl Sir Henry Bulwers, des für wissenschaftliche Forschung stets begeisterten
Generalgouverneurs der Insel, angefertigt, wobei auch der Director des Feldmessamtes. Herr A. I'. G. Law, das

grösste entgegenkommen gezeigt hat. In diese Karte habe ich dann an Ort und Stelle alle archäologischen Details
eingezeichnet,' wobei ich mich der .Messkette, des Messbandes, der Messstange und des prismatischen Compass
bedient habe. Die zuverlässigsten und ältesten Dörfler wurden an Ort und Stelle über die einzelnen Funde ver-
nommen und einer an dem andern controllirt um der Wahrheit mögliehst nahe zu kommen. Mehrere der
ältesten Ausgräber, besonders der sehr zuverlässige Abraami Charlambu, ein Daliot, der Finder des Resef-Apollon-
Temenos II.' Fangs, den ich seit 1883 neben Gregori Antoniu als Vorarbeiter und Aulseher wiederholt benutzt
habe, hegleiteten mich bei diesen topographischen Arbeiten mehrere Wochen lang von früh bis Abend. In den

*) Berlin 1890. XXV. S. 183 -24c. Aus Cypern. Tagebuchblätter und Studien von K. Oberhummer.
") Edited by Max Ohnefalsch-Richter. 10. Noven ber il-SN. S. 41 Taf. II.


 
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