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und ein anderes Stück sind hierneben dargesteilt, die beiden Eckstücke unter a und b,
das andere unter c. Die Säulenachsen sind durch zwei feine Linien vorgerissen. Mit
ihrem Auflager waren die Stylobatplatten durch in der Fuge sitzende, von oben ver-

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a b c
gossene Dübel verbunden. Den hinteren Teil der Platten bedeckte früher ein Bauglied;
leider ist aus den technischen Merkmalen nicht zu erkennen, welcher Art es war. Die
Vorderkante seines Auflagers läuft parallel der Außenkante der Platten hart hinter der
Säulenstandspur hin. Auf dem Reife der Eckplatte (Abb. b) mit der Spur der Ecksäule
sseht man, daß an der Ecke auch die Auflagerspur rechtwinklig umbog. Dübel mit
meistens nach vorn gerichteten Gußkanälen verbanden das auflagernde Bauglied mit den
Stylobatplatten.

Das Gebälk bestand aus Episfyl und Geison; der Fries fehlte.

Das Gebälk.

Das Epistyl ist 26 cm hoch. Die Vorderseite ist in drei Faszien gegliedert und
mit einem niedrigen, aus schräger und senkrechter Platte bestehenden Profil abgeschlossen.
Die Rückseite ist glatt; an der Oberkante krönt sie ein Profil aus Kyma und Abakus.
Die Unterseite war durch eine Sositte geschmückt, deren Grund manchmal ssach,
manchmal gerundet ist. Die einzelnen Balken waren durch kräftige Klammern unter-
einander, durch einen in der Mitte der Stoßfuge sitzenden Dübel mit der Säule ver-
bunden.
Außer vierzig Bruchstücken sind von den Architraven gefunden sechs vollständige
von i,395 bis 1,40 m Länge, auf dem ganzen Fundgebiet zerstreut, einer von 1,44 m und
danebenliegend ein Eckarchitrav von derselben Achsweite neben der Südostecke, und
schließlich vier, die 1,62 m lang sind und alle westlich unterhalb des Fundaments auf der
Theaterterrasse lagen.
Die Architrave scheiden sseh aber nicht nur durch die Länge, sondern — bei sonst
ganz gleichem Profil — auch durch die Breite in zwei Gruppen.
Die kürzeren Architrave von 1,40 und 1,44 m Länge sind 36,5 cm breit. Die
1,62 m langen sind nun nicht etwa breiter, wie man vermuten würde, sondern um 3 cm
schmaler. Nach diesem Merkmale kann man auch bloße Bruchstücke der Architrave nach
den beiden Hauptachsweiten scheiden, und es ergeben sich 15 Bruchstücke von längeren
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Das Epistyl.
 
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