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mittlere Unterstützung überspannen könnte. Man muß also zwischen ihnen eine Mauer in
der Verlängerung der hinter den äußeren Säulen flehenden annehmen, die die von beiden
Säulenreihen herkommenden Kassettentafeln stützte. Es gibt (vgl. S. 39 f.) zwei Arten
von Decksteinen, die den oberen, die Mauerdicke bestimmenden Abschluß der Hofwand
bildeten. Von diesen haben die schmäleren nur an einer, die breiteren an beiden
Seiten ein Auflager für die Kassettentafeln der Hallen. Zwischen den beiden Säulen-
reihen der Treppenwange muß also eine Mauer von der Dicke der breiteren Decksteine
angenommen werden. Soll diese Anordnung richtig sein, so muß das Maß, das sich
aus einer kleineren Kassettenspannweite, der Breite der größeren Deckplatte, auf der
Oberseite gemessen, einer größeren Kassettenspannweite und dem doppelten Abstande
der Säulenachse von der Vorderkante der Innenseite der Geisonoberssäche gleich der
Summe aus drei kleinen Interkolumnien sein.
Dies ist der Fall. Es ergeben nämlich:
der doppelte Abstand der Säulenachse von der Geisonvorderkante an
der Innenseite.............................................. 0,45 m
die Deckplattenbreite auf der Oberseite.......................... °)0,8 »
die kleinere Spannweite........................................ 1,27 »
die größere Spannweite........................................ 1,50 »
zusammen .... 4,20 m
An den freien Enden der zwischen den Säulen slehenden Mauern finden dann die in
den Figuren a und b auf S. 40 dargestellten Deckplatten mit drei Stirnen Platz.
Die Vorderkante der Auflagerspur des auf dem Deckgesimse früher befindlichen
Baugliedes liegt gerade über der Vorderkante der Deckgesimsunterseite und um etwa
2 cm vor dem Reliefgrund. Nun beträgt die Breite der Säulenhalle an der Wangen-
stirn zwischen den Außenseiten der Stylobatplatten gemessen 4,20 + 2 • 0,265 = 4,73 m.
Es bleiben also an jeder Seite auf dem Deckgesims noch 0,265 m ütmgj die von der
Halle sreigelassen werden. Da nun aber die Deckgesimssteine bis auf 2 cm über die
Flucht des Reliefgrundes heraus bedeckt waren, so muß ein Bauglied ergänzt werden,
das die Säulenhalle von dem weitausladenden, die Säulenfüße stark überschneidenden
Deckgesims loshob. Reste eines solchen Baugliedes sind nicht erhalten. Bei der Re-
konstruktion ist darum nach dem Vorbilde des Aufbaues im Pergamon-Museum eine
Stufe von der Höhe der Stylobatplatten angenommen (Taf. XIV). Daß eine derartige
Stufe vorhanden gewesen, aber gänzlich verschwunden wäre, ist immerhin möglich;
sind doch auch von der ungeheuren Anzahl der Stufenblöcke des Unterbaues und der
Haupttreppe verhältnismäßig winzige Reste erhalten geblieben.

Wir kommen nun zu der Frage, an welcher Stelle die an der Innenseite der
Wange längs der Treppe herlaufende Halle wieder umbog, also an welche Stelle das
erhaltene innere Eckstück des Geisons zu setzen sei. Das Nächstliegende wäre, anzu-
 
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