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des Baues uns lehren und das, was die Münze zeigt, zusammen? Am einfachsten wohl
so, daß man an die auf den Münzen durchgehende Vereinfachung der Darstellungsweise
der Münzbildner denkt, denen es darauf ankam, nur die charakteristischen Teile des Baues
zu zeigen. Der eigentliche Opferaltar mußte, als Hauptsache, sichtbar sein, daher wurde
die den Blick hindernde Halle einfach weggelassen. So erscheint doch auch auf Münzen
mit Tempeldarsteilungen das Götterbild in der Frontsäulenhalle, während es sich in
Wirklichkeit im Innern befand.
Es ist östers die Frage aufgeworfen worden, wie es möglich gewesen sei, die
Opsertiere über die große Treppe auf den Altarhof zu bringen. Die Fundstücke geben
uns hierüber keinen Ausschluß; man kann also annehmen, daß entweder in der Mitte
der Treppe eine in die Stufen eingeschnittene steinerne Rampe mit gerilltem Belage
auf die größere Achsweite zuführte, oder daß jedesmal eine hölzerne Rampe zurecht-
gemacht wurde. In Patrai schüttete man zur Festzeit Erde auf die Treppenstufen des
Artemis-Altars, um den Aufstieg leichter zu machen (Paus. VII, 18, 7).
 
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