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Aus den Papieren eines Sonderlings
von
Theodor Winkler. (Nachdruck verboten.)
(Fortsetzung)
er Unglückliche schwieg, als wollte er abwarten, was ich
zu dem Mitgeteilten sagen würde. Unserer kurzen Be-
kanntschaft gegenüber war meine Ausgabe um so schwieriger.
Mir mußte vor allem daran gelegen sein, den Mann aufzu-
richten, ihm Mut und Vertrauen einzuslößen und einen Weg
zu finden, aus dem sich seine Verhältnisse ordnen und er mit
der Welt sich wieder versöhnen könnte. Seine Leselust, sein
Wissensdurst hatten ihn offenbar auf gefährliche Abwege geführt,
hatten ihm den Kopf mit unverdauten Ideen angesüllt und ihn
zum systematischen Schwarzseher gemacht. Aber wie stand es
mit der Frau, die ihn eigentlich zur Verzweiflung getrieben
hatte? Wie viel wirkliche Schuld mochte auf ihr lasten? Und
war der Bruch mit ihr heilbar oder nicht? Auf keinen Fall
war die Sachlage darnach angethan, den Schritt zu rechtfertigen,
den Brunner auszuführen im Begriffe gewesen war.
„Lieber Mann," begann ich, „erlauben Sie, daß ich alles
aufbiete, das gute Einvernehmen und die Rückkehr Ihrer Frau
herbeizuführen. Sie haben mir soviel Vertrauen geschenkt, mich
in Ihre Verhältnisse einzuweihen, gehen Sie nun auch einen
Schritt weiter und lassen Sie mich das abgerissene Band suchen,
das Ihr häusliches Glück hoffentlich für immer wieder zusammen-
knüpft. Und selbst wenn mir das nicht gelänge, so dürfen Sie
als Mann den Kopf nicht verlieren. Ist Ihre Frau wirklich
schuldig, dann hat sie es erst recht nicht verdient, daß Sie um
ihretwillen Hand an Ihr Leben legen. Allein ich glaube, die
Sache steht durchaus nicht so schlimm, nicht der Verfasser jener
Liebeserklärung hatSie in's Unglück gestürzt, sondern ein Anderer."
„Wer sollte das fein?"
„Ihr Freund Schopenhauer!"
Er schüttelte ungläubig den Kopf, ich aber fuhr fort:
„Schopenhauer ist es und kein anderer, der Ihnen Herz und
Sinn vergiftet, der Ihnen die schreckliche schwarze Brille auf-
gesetzt hat, durch die Sie die ganze Welt in trübstem Lichte
sehen und sich selbst -zum Ueberdruß geworden sind. Das ist
meine feste Überzeugung und dieses offene Bekenntnis dürfen
Sie nicht übel von mir aufnehmen. Ein Philosoph wie Schopen-
hauer will nicht nur gelesen, sondern auch sehr verstanden sein,
dazu erfordert es aber einer tiefen und festen wissenschaftlichen
Grundlage, über die kein Laie so leicht gebietet. Die Schopen-
hauer'sche Theorie ist voller Widersprüche und viele seiner Sätze
widerlegt er selbst durch fein eigenes Leben, in welchem man
den weltverachtenden Weisheitsmann nur zu oft vermißt uud statt
dessen nur einen recht schwachen Adamssohn voll kleinlicher Schrullen
und Vorurteile erkennt, dem die Genüsse dieser Erde keines-
wegs so wertlos waren, wie man nach seinen Lehren glauben
sollte. Diesen Friedensstörer weisen Sie,„wenn ich Ihnen raten
darf, vor allem aus dem Hause; das Übrige wird sich dann
selbst geben. Ich hoffe, daß wir Freunde werden. Dann sprechen
wir mehr über Schopenhauer. Jetzt aber zu Ihrer Frau! An-
genommen, daß ihr wirklich Liebesantrüge gemacht worden sind,
so ist damit doch noch keine Schuld sür sie selbst erbracht. Das
hätten Sie vor Allem sesthalten müssen, ehe Sie etwas gegen
sie unternahmen. Aber hier freilich läßt sie Ihr Lehrer der
Lebensweisheit im Stich, nicht wahr? Nun, wenn Sie damit
einverstanden sind, dann lassen Sie mich den Versuch machen,
diese Affairc in's Klare zu bringen und zu diesem Zwecke ge-
statten Sie mir, mit Ihrer Frau in Verbindung zu treten.
Wollen Sie das?"
Der Gefragte schien einen Augenblick nachzudenken, dann
ließ er sein Auge prüfend über mich gleiten und sagte:
„Wenn Sie sich die Mühe geben und den Versuch machen
wollen, mein Herr, so würden Sie mich sehr Zu Danke ver-
pflichten."
„Ich werde, wie gesagt, alles aufbieten. Und wenn Ihre
Frau überhaupt der Liebe wert ist, die Sie ihr schenken, so
glaube ich keinen vergeblichen Versuch zu machen."
Brunner ergriff bei diesen Worten meine Hand und drückte
sie. Darauf gab er mir die Adresse seiner Frau. Es wollte
mir trotzdem so Vorkommen, als thue er dies nicht ganz ohne
zögerndes Bedenken.
„Und noch Eines!" fuhr ich fort, „versprechen Sie mir,
daß Sie selbst nichts in der Angelegenheit unternehmen wollen,
bevor ich Sie nicht besucht und Ihnen über das Resultat meiner
Versöhnungsversuche Bericht erstattet habe."
Er that es. Nachdem er mir dann noch seine Wohnung
bezeichnet hatte, schieden wir.
Man kann sich denken, daß ich nach diesen Vorgängen höchst
gespannt war, die so glühend geliebte und anscheinend so un-
würdige Frau persönlich kennen zu lernen. Ich benutzte daher
die nächste günstige Stunde, ihr meinen Besuch zu machen.
Seit der Trennung von ihrem Manne lebte sie bei einer
alten Tante, welche in den an die Stadt angrenzenden Geländen
ein kleines Grundstück besaß. Ich ließ ihr meine Karte über-
bringen und sie um eine Unterredung bitten.
Der Bote kam bald darauf mit der Nachricht zurück, daß
die Adrefsatin ob des unerwarteten Billets zwar augenscheinlich
überrascht gewesen, sich jedoch bereit erklärt habe, mich zu em-
pfangen. Sie ließ mir die Stunde sagen, zu welcher sie mich
erwarten werde. Begierig, wie die mir so interessant Gewordene
meinen Vorstellungen entsprechen und ob der von mir beab-
sichtigte Sühneversuch auch den gewünschten Erfolg haben werde,
harrte ich der angegebenen Zeit. Pünktlich machte ich mich auf
den Weg, fand die bezeichnete Wohnung inmitten eines wohlge-
pslegten Gartens und schritt den sauberen Kiesweg entlang, der
sich durch die Blumenbeete nach dem Hause schlängelte. Ich
war jedoch kaum einige Schritte vorgedrungen, als unter einer
am Wege liegenden Jasminlaube eine schlanke Frauengestalt
hervortrat und, aus mich zukommend meinen Namen nannte.
Ich verbeugte mich, bestätigte ihre Mutmaßung und erhielt
die Einladung ihr zu folgen.
Wenige Augeblicke nachher saß ich dem Gegenstände meiner
Neugierde gegenüber.
Ich konnte nicht umhin, eine kleine Weile lang meine
Augen an ihrem Antlitz zu weiden. Welch' ein liebliches Ge-
sichtchen ! Welch ein wunderbar anziehender Zug von Herzlichkeit
und Gutmütigkeit! Reiches blondes Haar, in einfache Scheitel
geordnet, umrahmte die schöne gewölbte Stirn. Unter langen
seidenen Wimpern blickten seelenvolle blaue Augen mich er-
wartungsvoll an, während es um ihren edelgeformten kleinen
Mund wie eine Ahnung zuckte. Ich war, offen gestanden, auf's
Angenehmste überrascht von dieser Erscheinung. Ünd dieses holde
Wesen sollte ich nun in's Verhör nehmen, vielleicht gar zur Er-
kenntnis ihrer Schuld, zur Reue, zur Umkehr und Besserung be-
wegen?! Ich blickte ihr in's Auge — und mein Herz rief:
Nein hier liegt keine L>chuld."
Doch diese Gedanken durchflogen in wenigen Augenblicken
meinen Kops. Es war an mir zu sprechen, mein Erscheinen zu
rechtfertigen und meinen Auftrag zu erfüllen.
Nachdem ich nochmals mein Kommen entschuldigt hatte,
begann ich:
„Um Sie nicht lange im Ungewissen zu lassen , werte
Frau, worin der Zweck meines Besuches liegt, will ich Ihnen
ohne weitere Umschweife gestehen: es ist das Verhältnis zu
Ihrem Manne —"
Sie blieb vollständig ruhig bei dieser Erklärung, nur der
leidende Zug um ihre schönen Augen schien sich ein wenig schärfer
auszuprägen.
„Dann habe ich Wohl die Ehre, einen Rechtsanwalt oder
einen Geistlichen in Ihnen zu begrüßen," erwiederte sie, wie
mir schien, nicht ganz ohne einen Anflug von Ironie.^.
„Nein, verehrte Frau," entgegneteich, „fürchten Sie nicht,
daß Geschäftsinteresse oder Amtseifer mich in Angelegenheiten
mischen läßt, die mich, streng genommen, nichts angehen. Es
ist vielmehr nur die Freundschaft und der von ihr ausgehende
herzliche Wunsch, da wieder Einigkeit und Vertrauen anbahnen
zu helfen, wo vielleicht nur Mißverständnisse Zwiespalt geschaffen
haben."
Bei diesen Worten überflog eine leichte Röte ihre Wangen.
„Ihr Mann ist sehr unglücklich," fuhr ich fort, „er wünscht
Aus den Papieren eines Sonderlings
von
Theodor Winkler. (Nachdruck verboten.)
(Fortsetzung)
er Unglückliche schwieg, als wollte er abwarten, was ich
zu dem Mitgeteilten sagen würde. Unserer kurzen Be-
kanntschaft gegenüber war meine Ausgabe um so schwieriger.
Mir mußte vor allem daran gelegen sein, den Mann aufzu-
richten, ihm Mut und Vertrauen einzuslößen und einen Weg
zu finden, aus dem sich seine Verhältnisse ordnen und er mit
der Welt sich wieder versöhnen könnte. Seine Leselust, sein
Wissensdurst hatten ihn offenbar auf gefährliche Abwege geführt,
hatten ihm den Kopf mit unverdauten Ideen angesüllt und ihn
zum systematischen Schwarzseher gemacht. Aber wie stand es
mit der Frau, die ihn eigentlich zur Verzweiflung getrieben
hatte? Wie viel wirkliche Schuld mochte auf ihr lasten? Und
war der Bruch mit ihr heilbar oder nicht? Auf keinen Fall
war die Sachlage darnach angethan, den Schritt zu rechtfertigen,
den Brunner auszuführen im Begriffe gewesen war.
„Lieber Mann," begann ich, „erlauben Sie, daß ich alles
aufbiete, das gute Einvernehmen und die Rückkehr Ihrer Frau
herbeizuführen. Sie haben mir soviel Vertrauen geschenkt, mich
in Ihre Verhältnisse einzuweihen, gehen Sie nun auch einen
Schritt weiter und lassen Sie mich das abgerissene Band suchen,
das Ihr häusliches Glück hoffentlich für immer wieder zusammen-
knüpft. Und selbst wenn mir das nicht gelänge, so dürfen Sie
als Mann den Kopf nicht verlieren. Ist Ihre Frau wirklich
schuldig, dann hat sie es erst recht nicht verdient, daß Sie um
ihretwillen Hand an Ihr Leben legen. Allein ich glaube, die
Sache steht durchaus nicht so schlimm, nicht der Verfasser jener
Liebeserklärung hatSie in's Unglück gestürzt, sondern ein Anderer."
„Wer sollte das fein?"
„Ihr Freund Schopenhauer!"
Er schüttelte ungläubig den Kopf, ich aber fuhr fort:
„Schopenhauer ist es und kein anderer, der Ihnen Herz und
Sinn vergiftet, der Ihnen die schreckliche schwarze Brille auf-
gesetzt hat, durch die Sie die ganze Welt in trübstem Lichte
sehen und sich selbst -zum Ueberdruß geworden sind. Das ist
meine feste Überzeugung und dieses offene Bekenntnis dürfen
Sie nicht übel von mir aufnehmen. Ein Philosoph wie Schopen-
hauer will nicht nur gelesen, sondern auch sehr verstanden sein,
dazu erfordert es aber einer tiefen und festen wissenschaftlichen
Grundlage, über die kein Laie so leicht gebietet. Die Schopen-
hauer'sche Theorie ist voller Widersprüche und viele seiner Sätze
widerlegt er selbst durch fein eigenes Leben, in welchem man
den weltverachtenden Weisheitsmann nur zu oft vermißt uud statt
dessen nur einen recht schwachen Adamssohn voll kleinlicher Schrullen
und Vorurteile erkennt, dem die Genüsse dieser Erde keines-
wegs so wertlos waren, wie man nach seinen Lehren glauben
sollte. Diesen Friedensstörer weisen Sie,„wenn ich Ihnen raten
darf, vor allem aus dem Hause; das Übrige wird sich dann
selbst geben. Ich hoffe, daß wir Freunde werden. Dann sprechen
wir mehr über Schopenhauer. Jetzt aber zu Ihrer Frau! An-
genommen, daß ihr wirklich Liebesantrüge gemacht worden sind,
so ist damit doch noch keine Schuld sür sie selbst erbracht. Das
hätten Sie vor Allem sesthalten müssen, ehe Sie etwas gegen
sie unternahmen. Aber hier freilich läßt sie Ihr Lehrer der
Lebensweisheit im Stich, nicht wahr? Nun, wenn Sie damit
einverstanden sind, dann lassen Sie mich den Versuch machen,
diese Affairc in's Klare zu bringen und zu diesem Zwecke ge-
statten Sie mir, mit Ihrer Frau in Verbindung zu treten.
Wollen Sie das?"
Der Gefragte schien einen Augenblick nachzudenken, dann
ließ er sein Auge prüfend über mich gleiten und sagte:
„Wenn Sie sich die Mühe geben und den Versuch machen
wollen, mein Herr, so würden Sie mich sehr Zu Danke ver-
pflichten."
„Ich werde, wie gesagt, alles aufbieten. Und wenn Ihre
Frau überhaupt der Liebe wert ist, die Sie ihr schenken, so
glaube ich keinen vergeblichen Versuch zu machen."
Brunner ergriff bei diesen Worten meine Hand und drückte
sie. Darauf gab er mir die Adresse seiner Frau. Es wollte
mir trotzdem so Vorkommen, als thue er dies nicht ganz ohne
zögerndes Bedenken.
„Und noch Eines!" fuhr ich fort, „versprechen Sie mir,
daß Sie selbst nichts in der Angelegenheit unternehmen wollen,
bevor ich Sie nicht besucht und Ihnen über das Resultat meiner
Versöhnungsversuche Bericht erstattet habe."
Er that es. Nachdem er mir dann noch seine Wohnung
bezeichnet hatte, schieden wir.
Man kann sich denken, daß ich nach diesen Vorgängen höchst
gespannt war, die so glühend geliebte und anscheinend so un-
würdige Frau persönlich kennen zu lernen. Ich benutzte daher
die nächste günstige Stunde, ihr meinen Besuch zu machen.
Seit der Trennung von ihrem Manne lebte sie bei einer
alten Tante, welche in den an die Stadt angrenzenden Geländen
ein kleines Grundstück besaß. Ich ließ ihr meine Karte über-
bringen und sie um eine Unterredung bitten.
Der Bote kam bald darauf mit der Nachricht zurück, daß
die Adrefsatin ob des unerwarteten Billets zwar augenscheinlich
überrascht gewesen, sich jedoch bereit erklärt habe, mich zu em-
pfangen. Sie ließ mir die Stunde sagen, zu welcher sie mich
erwarten werde. Begierig, wie die mir so interessant Gewordene
meinen Vorstellungen entsprechen und ob der von mir beab-
sichtigte Sühneversuch auch den gewünschten Erfolg haben werde,
harrte ich der angegebenen Zeit. Pünktlich machte ich mich auf
den Weg, fand die bezeichnete Wohnung inmitten eines wohlge-
pslegten Gartens und schritt den sauberen Kiesweg entlang, der
sich durch die Blumenbeete nach dem Hause schlängelte. Ich
war jedoch kaum einige Schritte vorgedrungen, als unter einer
am Wege liegenden Jasminlaube eine schlanke Frauengestalt
hervortrat und, aus mich zukommend meinen Namen nannte.
Ich verbeugte mich, bestätigte ihre Mutmaßung und erhielt
die Einladung ihr zu folgen.
Wenige Augeblicke nachher saß ich dem Gegenstände meiner
Neugierde gegenüber.
Ich konnte nicht umhin, eine kleine Weile lang meine
Augen an ihrem Antlitz zu weiden. Welch' ein liebliches Ge-
sichtchen ! Welch ein wunderbar anziehender Zug von Herzlichkeit
und Gutmütigkeit! Reiches blondes Haar, in einfache Scheitel
geordnet, umrahmte die schöne gewölbte Stirn. Unter langen
seidenen Wimpern blickten seelenvolle blaue Augen mich er-
wartungsvoll an, während es um ihren edelgeformten kleinen
Mund wie eine Ahnung zuckte. Ich war, offen gestanden, auf's
Angenehmste überrascht von dieser Erscheinung. Ünd dieses holde
Wesen sollte ich nun in's Verhör nehmen, vielleicht gar zur Er-
kenntnis ihrer Schuld, zur Reue, zur Umkehr und Besserung be-
wegen?! Ich blickte ihr in's Auge — und mein Herz rief:
Nein hier liegt keine L>chuld."
Doch diese Gedanken durchflogen in wenigen Augenblicken
meinen Kops. Es war an mir zu sprechen, mein Erscheinen zu
rechtfertigen und meinen Auftrag zu erfüllen.
Nachdem ich nochmals mein Kommen entschuldigt hatte,
begann ich:
„Um Sie nicht lange im Ungewissen zu lassen , werte
Frau, worin der Zweck meines Besuches liegt, will ich Ihnen
ohne weitere Umschweife gestehen: es ist das Verhältnis zu
Ihrem Manne —"
Sie blieb vollständig ruhig bei dieser Erklärung, nur der
leidende Zug um ihre schönen Augen schien sich ein wenig schärfer
auszuprägen.
„Dann habe ich Wohl die Ehre, einen Rechtsanwalt oder
einen Geistlichen in Ihnen zu begrüßen," erwiederte sie, wie
mir schien, nicht ganz ohne einen Anflug von Ironie.^.
„Nein, verehrte Frau," entgegneteich, „fürchten Sie nicht,
daß Geschäftsinteresse oder Amtseifer mich in Angelegenheiten
mischen läßt, die mich, streng genommen, nichts angehen. Es
ist vielmehr nur die Freundschaft und der von ihr ausgehende
herzliche Wunsch, da wieder Einigkeit und Vertrauen anbahnen
zu helfen, wo vielleicht nur Mißverständnisse Zwiespalt geschaffen
haben."
Bei diesen Worten überflog eine leichte Röte ihre Wangen.
„Ihr Mann ist sehr unglücklich," fuhr ich fort, „er wünscht