zu werden. Da warf sich Hertwig zu seinem Beschützer aus
und gewährte ihm Rückhalt in seiner Burg Drachenfels. Nun
trieb er es immer bunter, einmal nahm er 16 Söldner gefangen
und warf sie in das Verließ seiner Veste. Noch in demselben
Jahre 1436 raffte sich die Stadt Hagenau aus und unter der
Führung des kaiserlichen Landvogts sielen die Bürger in die
Besitzungen Hertwigs ein, wo sie Gleiches mit Gleichem vergal-
ten und alles Vieh nach Hagenau trieben. Hertwig war nicht
zu Hause in jener Zeit, denn wie der Edelfalke, war er von
seinem Felsenneste auf neue Beute herabgestoßen, und in der
Gegend von Saarbrücken eingefallen. Hier trieb er, wie sonst
sein Wesen: wer sich widersetzte, wurde totgeschlagen, andere
als Gefangene sortgeschleppt, alles geplündert und nach dem
Drachensels verbracht. Inzwischen hatte aber Pfalzgraf Ludwig
Hcrtwigs Burg zu Heuchelheini eingenommen. Nun fann der
grimme Ritter auf Rache.
Fröhlich feierten die Bauern des pfälzischen Dorfes Aisch-
weiller bei Kaiserslautern auf St. Margerethentag die Kirch-
weihe, als eine reisige Schaar in das Dorf einritt. Es war
der schwarze Hertwig, der seine Rache nahm. Zehn Bauern
wurden erschlagen, sechzig wurden als Gesungene weggeführt,
alle fahrende Habe sortgeschleppt. Jetzt wurde es den Herren
und Städten doch zu arg, da ein Raubzug nach dem anderen
erfolgte. 72 Herren und Städte schlossen einen Bund, um dem
Stegreifritter das Handwerk zu legen. Aber, was geschah?
nichts; denn der Chronist berichtet uns; darnach ward die Sache
gerächt. Hertwig hatte einen zu mächtigen Rückhalt an rum
Wasgauer Adel, als daß der Bund gewagt hätte, gegen ihn
einzuschreiten. So wurde der Handel gütlich beigelegt, und
Hertwig kam unversehrt daraus hervor.
Au n weil er, im August 1887. vr. ZchiiMciu.
Briefkasten.
k>errn Th. K. Angenommen.
jserrn Gr. v. L. hoffentlich ist da- Gewünschte Ihnen jetzt zu-
gekommen.
Herrn Sr. St. Ihre zur Veröffentlichung im „Museum" ernge-
sandte Kritik unserer Schrift: „Sickingens Nachkommen" können wir
nicht wohl zum Adrucke bringen, wert mancher glauben könnte, solche sei
auf Bestellung, oder au- sonstigen Gründen uns zu Liebe geschrieben
worden. N)ir wollen aber Besprechungen anderer Blätter der Pfalz im
„Museum" veröffentlichen, womit ja der Sache auch gedient ist. Im
Übrigen schönsten Dank Ihrem geschätzten Wohlwollen.
Herrn G. M. „viel Seind', viel Ehr'!" Diesem Spruch, an den sich
besonders der unbestechliche Kunstrichter oft zu erinnern hat, ist durch
Anastasius Grün folgende markige dichterische Iorm gegeben worden:
Man schreibt auf manchen Stein:
„Er hatte Kernen Seind!"
Als Lobspruch ist's gemeint.
Doch schließt's viel Schlimmes ein.
Es klänge g'rad so gut:
Ihm fehlte Herz und Blut,
Er ließ wie Kies sich treten,
Er ließ wie Thon sich kneten,
Sein Äug' war blind dem Lichte,
Sein Mund war stumm dem Wichte.
G, raubt mir nicht im Grabe
Koch meine beste habe:
Die Seinde, deren Zorn
Meili Schmuck, mein Stolz, mein Sporn!
von jenem Worte rein
Laßt meinen Stein!
Prof. Karl Schröder theilt im Beiblatt der wiener „presse" diese
Verse aus dein llachlaß des Dichters mit.
wollen wir es, Verehrtester, nicht mit dein vielbclobten und viel-
angefeindeten Dichter halten? D- R.
Im Verlage von Herrmann Kayser
in Kaiserslautern ist erschienen u. durch
alle Buchhandlungen zu beziehen:
Pfälzisches
Vchulliederbuch
für
deutsche Volksschulen.
Beliebte, teils in Noten, teils in
Ziffern gesetzte Melodien und auser-
lesene Texte von ein- u. mehrstimmigen
Liedern aus dem
p säl; if ch en Mü k s sch u l i e le b u ich e
für die 1. —7. Schulklasse oder für das
1.-7. Schuljahr.
von mehreren pfälzischen Lehrern,
bestes Heft. — Preis 40 Psg.
Durch die Verlagsexpedition des
„Pfalz Museums" in Kaiserslautern
kann bezogen werden:
nebst einem
Führer für Spanien-Fahrer
von
Preis, eleg. gebunden mit Goldpressung,
Mark 4,50
Im Verlage von H e r r mm ann Kayser in Kaiserslautern
ist erschienen:
Kine vaterländische Aichtrmg
von Jakob Herder, Königs. Studienlehrer.
Ter Verfasser behandelt die Jugend unseres greisen Heldenkaisers.
Die Zeit der Knechtschaft und Erniedrigung Preußens und Deutschlands, die
Jahre der Vorbereitung und des allmählich erwachenden nationalen Geistes,
die Tage der Erhebung und des Völkersturmes nach Westen hin werden uns
in knappen, ater kraftvoll gehaltenen Einzelbildern vvrgeführt. Und der Kaiser
selbst ist es, welcher, am Abend seines Lebens auf die lange Reihe der hinter
ihm liegenden Jahre zurückschauend, uns erzählt, was er als Knabe und Jüng-
ling gesehen und erlebt hat.
Ein heißes Dankgefühl entzündet sich,
In nur und zum Erzählen drängt es mich.
So möge denn an Euch vvrübergehn,
Was ich in meiner Jugendzeit gesehn.
Berichten will ich's Euch nach eigner Wahl,
Als ob ich es erlebte noch einmal.
Ihr aber lernt daraus, wie wunderbar
Uns Gott geführt, wie er uns Helfer war.
So dürfte das Werkchen für jeden Gebildeten eine angenehme Gabe
sein. Namentlich aber glauben wir, daß dasselbe der deutsche!: Jugend em-
pföhle!: zu werden verdient, und daß es sich besonders zur Anschaffung für
Schülerbibliotheken eignet Bei Abnahme non 10 Exemplaren gewähren wir das
11. für die Bibliothek gratis. Bestellungen nehmen alle deutsche Buchhandlungen
entgegen, sowie die Verlags-Buchhandlung von Herrmann Kayser in
Kaiserslautern. — Groß oktav broch. M. 1,20.
Durch die Verlags-Expedition des
„Museum" (Herrmann Kayser, Kaisers-
lautern) sowie durch jede solide Buch-
handlung kann gegen Einsendung des
Betrages nebst Porto bezogen werden:
enthaltend die wichtigsten bezüglichen
Keichs- L bayerischen Gesetze,
K. Verordnungen, Ministerialentschlie-
ßungen u. Regierungsverfügungen.
H. Biffar, kgl. Notar.
Preis, elegant geb. mit Goldpressung,
Mark 5.—
Durch Herrn: Kaysers Verlagshand-
lung in Kaiserslautern ist zu beziehen:
Sagen ck Grzälilangen,
Historische Skizzen L Mitteilungen
aus dem
Wosettßale
mit einem Anhänge:
Dichterklünge aus dem Moselthale
von
P. Chr. Plein.
Klein oktav (30s Seiten). Mark 2,50.
Für die Redaktion verantwortlich: Johannes Hüll, Llr. H. Neustadt a. d. H.
Truck und Verlag von H. K a h s e r in Kaiserslautern.
und gewährte ihm Rückhalt in seiner Burg Drachenfels. Nun
trieb er es immer bunter, einmal nahm er 16 Söldner gefangen
und warf sie in das Verließ seiner Veste. Noch in demselben
Jahre 1436 raffte sich die Stadt Hagenau aus und unter der
Führung des kaiserlichen Landvogts sielen die Bürger in die
Besitzungen Hertwigs ein, wo sie Gleiches mit Gleichem vergal-
ten und alles Vieh nach Hagenau trieben. Hertwig war nicht
zu Hause in jener Zeit, denn wie der Edelfalke, war er von
seinem Felsenneste auf neue Beute herabgestoßen, und in der
Gegend von Saarbrücken eingefallen. Hier trieb er, wie sonst
sein Wesen: wer sich widersetzte, wurde totgeschlagen, andere
als Gefangene sortgeschleppt, alles geplündert und nach dem
Drachensels verbracht. Inzwischen hatte aber Pfalzgraf Ludwig
Hcrtwigs Burg zu Heuchelheini eingenommen. Nun fann der
grimme Ritter auf Rache.
Fröhlich feierten die Bauern des pfälzischen Dorfes Aisch-
weiller bei Kaiserslautern auf St. Margerethentag die Kirch-
weihe, als eine reisige Schaar in das Dorf einritt. Es war
der schwarze Hertwig, der seine Rache nahm. Zehn Bauern
wurden erschlagen, sechzig wurden als Gesungene weggeführt,
alle fahrende Habe sortgeschleppt. Jetzt wurde es den Herren
und Städten doch zu arg, da ein Raubzug nach dem anderen
erfolgte. 72 Herren und Städte schlossen einen Bund, um dem
Stegreifritter das Handwerk zu legen. Aber, was geschah?
nichts; denn der Chronist berichtet uns; darnach ward die Sache
gerächt. Hertwig hatte einen zu mächtigen Rückhalt an rum
Wasgauer Adel, als daß der Bund gewagt hätte, gegen ihn
einzuschreiten. So wurde der Handel gütlich beigelegt, und
Hertwig kam unversehrt daraus hervor.
Au n weil er, im August 1887. vr. ZchiiMciu.
Briefkasten.
k>errn Th. K. Angenommen.
jserrn Gr. v. L. hoffentlich ist da- Gewünschte Ihnen jetzt zu-
gekommen.
Herrn Sr. St. Ihre zur Veröffentlichung im „Museum" ernge-
sandte Kritik unserer Schrift: „Sickingens Nachkommen" können wir
nicht wohl zum Adrucke bringen, wert mancher glauben könnte, solche sei
auf Bestellung, oder au- sonstigen Gründen uns zu Liebe geschrieben
worden. N)ir wollen aber Besprechungen anderer Blätter der Pfalz im
„Museum" veröffentlichen, womit ja der Sache auch gedient ist. Im
Übrigen schönsten Dank Ihrem geschätzten Wohlwollen.
Herrn G. M. „viel Seind', viel Ehr'!" Diesem Spruch, an den sich
besonders der unbestechliche Kunstrichter oft zu erinnern hat, ist durch
Anastasius Grün folgende markige dichterische Iorm gegeben worden:
Man schreibt auf manchen Stein:
„Er hatte Kernen Seind!"
Als Lobspruch ist's gemeint.
Doch schließt's viel Schlimmes ein.
Es klänge g'rad so gut:
Ihm fehlte Herz und Blut,
Er ließ wie Kies sich treten,
Er ließ wie Thon sich kneten,
Sein Äug' war blind dem Lichte,
Sein Mund war stumm dem Wichte.
G, raubt mir nicht im Grabe
Koch meine beste habe:
Die Seinde, deren Zorn
Meili Schmuck, mein Stolz, mein Sporn!
von jenem Worte rein
Laßt meinen Stein!
Prof. Karl Schröder theilt im Beiblatt der wiener „presse" diese
Verse aus dein llachlaß des Dichters mit.
wollen wir es, Verehrtester, nicht mit dein vielbclobten und viel-
angefeindeten Dichter halten? D- R.
Im Verlage von Herrmann Kayser
in Kaiserslautern ist erschienen u. durch
alle Buchhandlungen zu beziehen:
Pfälzisches
Vchulliederbuch
für
deutsche Volksschulen.
Beliebte, teils in Noten, teils in
Ziffern gesetzte Melodien und auser-
lesene Texte von ein- u. mehrstimmigen
Liedern aus dem
p säl; if ch en Mü k s sch u l i e le b u ich e
für die 1. —7. Schulklasse oder für das
1.-7. Schuljahr.
von mehreren pfälzischen Lehrern,
bestes Heft. — Preis 40 Psg.
Durch die Verlagsexpedition des
„Pfalz Museums" in Kaiserslautern
kann bezogen werden:
nebst einem
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von
Preis, eleg. gebunden mit Goldpressung,
Mark 4,50
Im Verlage von H e r r mm ann Kayser in Kaiserslautern
ist erschienen:
Kine vaterländische Aichtrmg
von Jakob Herder, Königs. Studienlehrer.
Ter Verfasser behandelt die Jugend unseres greisen Heldenkaisers.
Die Zeit der Knechtschaft und Erniedrigung Preußens und Deutschlands, die
Jahre der Vorbereitung und des allmählich erwachenden nationalen Geistes,
die Tage der Erhebung und des Völkersturmes nach Westen hin werden uns
in knappen, ater kraftvoll gehaltenen Einzelbildern vvrgeführt. Und der Kaiser
selbst ist es, welcher, am Abend seines Lebens auf die lange Reihe der hinter
ihm liegenden Jahre zurückschauend, uns erzählt, was er als Knabe und Jüng-
ling gesehen und erlebt hat.
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In nur und zum Erzählen drängt es mich.
So möge denn an Euch vvrübergehn,
Was ich in meiner Jugendzeit gesehn.
Berichten will ich's Euch nach eigner Wahl,
Als ob ich es erlebte noch einmal.
Ihr aber lernt daraus, wie wunderbar
Uns Gott geführt, wie er uns Helfer war.
So dürfte das Werkchen für jeden Gebildeten eine angenehme Gabe
sein. Namentlich aber glauben wir, daß dasselbe der deutsche!: Jugend em-
pföhle!: zu werden verdient, und daß es sich besonders zur Anschaffung für
Schülerbibliotheken eignet Bei Abnahme non 10 Exemplaren gewähren wir das
11. für die Bibliothek gratis. Bestellungen nehmen alle deutsche Buchhandlungen
entgegen, sowie die Verlags-Buchhandlung von Herrmann Kayser in
Kaiserslautern. — Groß oktav broch. M. 1,20.
Durch die Verlags-Expedition des
„Museum" (Herrmann Kayser, Kaisers-
lautern) sowie durch jede solide Buch-
handlung kann gegen Einsendung des
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enthaltend die wichtigsten bezüglichen
Keichs- L bayerischen Gesetze,
K. Verordnungen, Ministerialentschlie-
ßungen u. Regierungsverfügungen.
H. Biffar, kgl. Notar.
Preis, elegant geb. mit Goldpressung,
Mark 5.—
Durch Herrn: Kaysers Verlagshand-
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Historische Skizzen L Mitteilungen
aus dem
Wosettßale
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von
P. Chr. Plein.
Klein oktav (30s Seiten). Mark 2,50.
Für die Redaktion verantwortlich: Johannes Hüll, Llr. H. Neustadt a. d. H.
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