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Verein Historisches Museum der Pfalz [Editor]; Historischer Verein der Pfalz [Editor]
Pfälzisches Museum: Monatsschrift d. Historischen Vereins der Pfalz und des Vereins Historisches Museum der Pfalz — 4.1887

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Nr. 10 (1. Oktober 1887)
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https://doi.org/10.11588/diglit.29789#0080
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aber sind die heutigen fünfmal billiger, bei dein um so viel geringeren
werte des Geldes. Milton machte damals die Druckfehler seines Luches
über die Republik durch ein Tageblatt bekannt. König Karl zeigt im
Mcrcurius an, daß ihm fein Lieblingshündchen abhanden gekommen sei.
Diese Annonce ist ein allerliebstes Epigramm und offenbar vom Könige
selbst verfaßt. Die lautet: „wiederholt müssen wir den Verlust eines
schwarzen Bündchens mit Kurzein Schwänze anzeigen. Ls ist Seiner
Majestät höchsteigener Lund. Ohne Zweifel hat ihn Jemand gestohlen,
denn er ist in England weder geboren noch erzogen, und nie hätte er
seinen Lerrn verlassen, wer ihn findet, kann ihn bei jeder beliebigen
Person im Palaste abgcben, denn das Ländchen ist bei Lose bekannter,
als der Dieb, wird man denn niemals aufhörcn, den König zu bestehlen?
Ist es ihm denn verboten, einen Lund zu halten? wahrlich, die Stelle
dieses Ländchens (obwohl sie nicht so schlecht ist, wie mancher glaubt) ist
die einzige Stelle, für welche es keinen Bewerber gibt." — Die Sabrikan-
ten von Gcheimmitteln und Verschönerungsmitteln bedienten sich schon da-
mals der Zeitungspresse in zahlreichen Anzeigen. Die de Larrys, Lorch-
arts und Suin de Loutemards machten sich damals eben so laut wie heute
die Pears, Atkinson, Rowland, Goldberger und Johann Löss. Die selt-
samste Anzeige ist aber wohl folgende: „whitehall, 14. Mai 1664. Seine
geheiligte Majestät (König Karl 11.) hat ihren königlichen willen kund-
0 -
gegeben, auch noch ferner im Monat Mai sein Volk von der Krankheit
des Kropfes zu heilen und damit Michaelis aufzuhören. Demzufolge habe
ich Befehl erhalten, dies öffentlich bekannt zu machen, damit in der Zwi-
schenzeit lliemand in die Stadt komme und Zeit und Mühe vergeblich
aufwendc". von solchen Anfängen entwickelte sich das Inseratewesen zu
seiner jetzigen Löhe.
Briefkasten.
Lerrn w. Uber die Nutzlosigkeit unserer Briefkaftcnkritiken sind
wir uns selbst klar: Die Poetaster erlahmen nicht, allen Anfechtungen zum
Trotz, mit Energie weiter zu dichten. —
Lerrn D. K. Abdruck nächstens.
Lerrn M. I. Zum Zweck einer Privatmitteilung bitten wir um
Ihre genauere Adresse.
Lerrn I. K. Ihre wiederholten Zuschriften beweisen, daß Sie eine
außergewöhnliche Sertigkeit besitzen, Gedichte — in die Welt zu schicken,
wir bedauern wiederholt, keinen Gebrauch davon machen zu können.
Lerrn A. D. Sie haben Recht. Mancher versmacher hält sich für
einen Stern, das dem Publikum ganz — „Schnuppe" ist.
Lerrn Dr. K. Leider kam Ihr Geehrtes zu spät an, um dasselbe
noch berücksichtigen, das frühere M. wieder zurückziehen zu können. Soll
ein M. noch Aufnahme finden, so muß es bis zum 1Z. des Monats in
den Länden der Redaktion sein.
Im Berlage von Herrmann Kayseris Buchhandlung in
Kaiserslautern erschien soeben:
Mrifels-Erinnerungen
ch von L. Mettel.
--
1887.
Preis 1 Mark.
Über diese wirklich gediegene, empfehlenswerte, neue Er-
scheinung auf dem Gebiete unserer heimatlichen Litteratur schreiben
Pfälzische Blätter:
pfälzische presse: Lin neuer Sänger hat sich im deutschen Dichter-
wald hören lassen, und dem Strauße der pfälzischen Litteratur ist eine
neue Llüte hinzugefügt worden. T r i f e l s - L r i n n er u n g e n ist das
Büchlein betitelt, mit welchem L. Mettel in die Öffentlichkeit tritt,
wenn dieser Sang die Verherrlichung jener „Königin der Burgen" zum
ersten Zweck hat, so wird doch zugleich ein gutes Stück allgemeiner
deutscher Geschichte aufgcrollt und die Geschicke zweier mächtiger Kaiser-
geschlechter in einzelnen Zügen geschildert Mit Recht sagt darum der
Verfasser in der Widmung: ,.Lin Gruß von hoher warte soll's allen
Deutschen sein." wir sehen da zu Anfang die Burg entstehen durch Kaiser
Konrad 11. als Lcrgungsort für die Neichskleinode, der thatkräftige und
ritterliche Leiniich 11!., der unglückliche Lemrich IV. in seinem Streit mit
dem Papst und den eigenen Söhnen ziehen an unseren Augen vorüber.
Ls folgen die Lohenstaufen mit ihren mannigfachen, der Geschichte oder
Sage angehörigen Beziehungen zu der Pfalz im allgemeinen und dem
Trifels insbesondere: Barbarossa, der das am Suß des Berges gelegene
Annweiler gründet und noch heute allmächtig auf feinem weg von Lau-
tern nach Lagenau Rast hält auf dein Trifels; Leinrich VI., der hier den
König Richard Löwenherz gefangen hält, bis er durch feinen treuen
Blondel Befreiung findet; seine Gemahlin Konstanzej deren Lrbe dem
herrlichen Geschlechte der Lohenstaufen statt des gehofften Aufblühens den
Untergang bringen sollte, wir sehen den edlen Philipp dem Mörderstahl
erliegen, sehen Sriedrich U. nn Kampf mit Gtto IV. und endlich den un-
glücklichen Konradin, wie er voll stolzer Loffnung, den Ruhm seines
Geschlechtes zu erneuern, auf Trifels von seinem treuen Lehrer, der ihn
mit bangem Lerzen scheiden sieht, Abschied nimmt, um bald nachher unter
dem Lenkcrbeil Kails von Anjou in Neapel ein unerwartetes Lnde zu
finden. Noch fast drei Jahrhunderte überdauerte die Burg den Untergang
dieses Kaiserhauses, bis sic im Bauernkrieg geplündert und in Brand
gesteckt und im Jahre 1602 durch einen Blitzschlag vollends zerstört wurde.
Zwischen die einzelnen Gedichte erzählenden Inhalts sind lyrische Partien
eingelegt. Dieselben stehen nach unserem Urteil den ersteren an wert
voran, die Lyrik dürfte das eigentliche Gebiet des Verfassers sein. Die
Kanossalieder, die Zionslieder, die Sehnsuchtslicder sind von poetischem
Dufte erfüllt und teilweise von ergreifender Wirkung. Auch die Minne-
lieder sind nicht ohne dichterische Schönheiten. Die Passionslieder sind
freilich von unverhältnismäßiger Ausdehnung, scheinen einem anderen
Zwecke ihren Ursprung zu verdanken und erst nachträglich dem vorstehen-
den Büchlein einvcrlkibr worden zu sein. Die äußere Ausstattung des
Für die Redaktion verantwortlich: Jo ha
Truck und Verlag von H. K
Büchleins — es ist erschienen bei Lerrmann Kayser, Verlagsbuch-
handlung in Kaiserslautern - ist schön. Das Büchlein verdient viele
Sreunde zu finden, niemand wird es nach der Lektüre unbefriedigt aus
der Land legen.
Ueustadter Zeitung. Man muß schon ein arg poesiefeindliches
Gemüt haben, wenn man sich nicht mächtig angezogen fühlen sollte von der
mächtigen Ruine der ehemaligen Reichsveste Trifels und dem reizenden
Landschaftsgemälde des Thales von Annweiler. Der Zauber, der ewig
sich verjüngenden Natur vereinigt sich Heer wie in Leidelberg mit dem
stolzen Reste aus den vergangenen Tagen des alten Reiches zu einem Ge-
' sammtbilde von unvergeßlicher Wirkung. Diese Eindrücke sind es, die
L. Mettel zu den soeben im Verlage von Lerrmann Kayser in
Kaiserslautern erschienenen Trifelserinnerungen angeregt haben.
In gebundener Sprache führt uns der Verfasser von Erbauung der Burg
durch die schicksalsvollen Jahrhunderte. Geschichte und Sagen werden in
das Lied geschickt verflochten. Jeder, der den Trifels kennt und liebt —
und wer kennt und liebt ihn nicht? — wird das kleine Büchlein gern
als Erinnerung mitnehmen.
Die Gegenwart: „T r i f e l s e r i n n e r u n g e n" betitelt sich ein
von L. Mettel herausgegebenes, im Verlage von LerrmannKayser
in Kaiserslautern soeben erschienenes werkchen, welches m formvollen-
deter weife die ganze Geschichte der sagenrcichen Burg in 28 Gedichten
vorführt. Nach einer poetischen Erifelswidmung behandelt das erste Ge-
dickt die „Lrbauung der Burg", es folgen (wir greifen nur einige der
Titel heraus): Leinrich IV., Lemrich V., Der Kaiser und der Bettler,
Barbarossas Rast, Richard Löwenherz, Deutschlands verfall und Loffnung
u. s. w und bilden dann „Die Rumen des Trifels" einen ergreifenden
Abschluß. — Das hübsche werkchen zeichnet sich durch gefällige Ausstat-
tung vorteilhaft vor vielen andern Gedichtwerken aus und ist der Preis
— nur 1 Mark - sehr niedrig zu nennen.
General-Arnriger: L u d w i g s h a f e n, 24. Sevt. Unter dem
Titel „Lrifel Zerr nnerungen" hat L. M e t t e l im Verlage von
Lerrmann K a n s e r in Kaiserslautern em Ländchen anmuthiger Ge-
dickte hcrausgegebcn, die als eine dankenswerte Bereicherung des heimat-
lichen Liederschatzes betrachtet werden können. Gleich blühenden Reben
an altem Gemäuer ranken sich diese duftigen Blumen der Poesie um die
alten Sagen der stolzen Burgruine Trifels, von welcher unser Dichter singt:
An Burgen kühn und trutzig, ist Deutschland überreich,
Doch wo ist eine zweite, dem stolzen Trifels gleich?
wir können diese Sammlung, trefflicher und schwungvoller Dichtungen
jedem Sreunde heimatlicher Überlieferungen und edlen dichterischen Em-
pfindens bestens empfehlen. Das Ländchen ist zum Preise von 1 Mk. in
allen pfälzischen Buchhandlungen vorrätig.
Kaiserslauterer Zeitung. Unzählige Dichter singen in ihren
Liedern das Lob der herrlichen Pfalz am Rhein. Diesen schließt sich als
voll und ebenbürtig eine Reihe von Gesängen an, welche unter dem Titel
„Trifelserinnerungen" von L. Mettel soeben im Verlage von
Lerrmann Kayser in Kaiserslautern erschienen sind. Da der Trifels
mit seinen Ruinen zu sommerlicher Seit ein Ausflugsobjekt bildet, welches
jährlich Tausende aus allen Pfälzer Gauen zum -siele haben, so dürfte
sich der Dichter der „Trifelsermnerungen" mit seinen Gesängen, welchen
er eine umfassende Geschichte der alten stolzen Kalserburg, sowie der bald
freudigen, bald traurigen Ereignisse, wie sie sich in ihren Mauern ab-
spielten, gibt, ein großes Verdienst erworben haben. Der billige Preis
Les werkckens — 1 Mark — macht es Jeden möglich, sich dasselbe an-
zuschaffen und so m Besitz eine der schönsten Dichtungen, welche vater-
ländische Geschichte zum Gegenstände haben, zu gelangen.
Gegen Einsendung von 1 Mk. 10 pfg. m Briefmarken an die Ver-
lagsbuchhandlung tz Kayser in Kaiserslautern erfolgt Sranko-Zusendung
vorstehenden werkchens.
nn es Hüll, iUr. U. Neustadt a. d. H.
ayser in Kaiserslautern.
 
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