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Verein Historisches Museum der Pfalz [Hrsg.]; Historischer Verein der Pfalz [Hrsg.]
Pfälzisches Museum: Monatsschrift d. Historischen Vereins der Pfalz und des Vereins Historisches Museum der Pfalz — 17.1900

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Nr. 2 (1.Februar 1900)
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https://doi.org/10.11588/diglit.30533#0028
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Höhe, 1 in Dicke vorgelegt werden war, wurde der zwischen der Ziugelmaner nnd
der Schildmauer befindliche südöstliche Zwingerraum vom Schutte befreit, uachdem
der nvrdtvestliche im Jahre 1898 geräumt worden war. Es war ein Schuttkegel vou
7 na Länge nnd 3,30 m Breite und 3 in Höhe, der hier entfernt.werden musste.
Auch hier stieß mau uach Hinwegräumung der kompakten Schuttmassen ans eine
5—10 em starke Brandschicht, die mit zahlreichen Ziegelstücken durchsetzt war.
Darunter wurden abgetreppte Felsenplatten frei, welche hier gerade so ans der
Südostseite, wie auf der uu Jahre 1898 blosgelegten Nordwestseite, mitten im
sonst freien Zwiugerraum stehen geblieben waren. Zu welchem Zwecke? Wie
aus der Konfiguration der Felsterrasfen ersichtlich ist, bilden diese ein Biereck von

1 : I0OOO.


8.8 m, bezw., wenn man die Zwinginaner dazu rechnet, von 12 : 8 m. Aus
diesem mußte man auch aus dem aufgelngerten starken Estrich hervorgiug, zum
Schutze des Grabens ein fester Turm gestanden sein, so lange die, wahrscheinlich
im 1b. Jahrhundert erbaute, äußere Ziugelmaner noch nicht bestand. Hier also
auf dieser sonst zwecklosen, ja den Belagerten direkt schädlichen Felsterrasse, von 64,
bezw. 96 qm stand der alte romanische Bergfrid, der Hauptturm der Wolfs-
burg. — Die Bergfride, meist im Viereck, aber auch mit b und 6 Seiten,
bildeten das Hauptrefugium der alten, romanischen und gotischen Burgen in
Deutschland, England,Frankreich. — Später nach Erbauung der Ziugelmaner,
trug man diesen ab und verlegte ihn ans die hinter, d. h. westlich der starken
Schildmauer, liegenden hohen und soliden Felsklvtz von I I in Länge, 9 m Breite
und 3 m Höhe. Die in der Ecke zwischen Fels nnd Schildmaner — im Nord-
westen — noch stellenweise sitzende Paramentmauer dieses neueren Turmes gehört
zweifellos dem lb. Jahrhundert an. — So erklärt sich das Rätsel, welches diese
gewaltigen Felsterrassen dem Beschauer bieteu.
 
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