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Verein Historisches Museum der Pfalz [Hrsg.]; Historischer Verein der Pfalz [Hrsg.]
Pfälzisches Museum: Monatsschrift d. Historischen Vereins der Pfalz und des Vereins Historisches Museum der Pfalz — 17.1900

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Nr. 9 (1. September 1900)
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https://doi.org/10.11588/diglit.30533#0133
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für heimatliche Litteratur und Kunst, Geschichte und Volkskunde.
Kercmsgegeben vom LittevcrriscHen "Derem öer "Nfatz.
Schriftleiter: Linil lseuser in Speier.




Das Pfalz. Museum kostet jährlich Mk 4.—. Bestellungen werden von allen Buchhandlungen und Postanstalten ferner vom
Verleger (portofreie Streifbandsendung) angenommen. Anzeigen werden mit 10 Pfg. für die 2-gespaltene Zeile berechnet.

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Dcrs ^Kerrrisciie Gevnrnnren.
Bon Karl Christ, Heidelberg.
(Forisetzung.)
Die Nerv irr.
ermanischer Abkunft ivuren nach dem Geographen Strabo (IV, 3 Z 4 p. 194)
n. Tacitus (Kenn. oap. 28) auch die iVervü. das ivildeste und kriegerischste
Volk des belgischen Galliens, dessen waffenfähige Männer Cäsar (6. 6. II,
4,15 n. 28) ini Jahre 57 vor Chr. unter Einrechnnng ihrer Klienten auf 50,000
bis 60,000 veranschlagt und das sich der Einfuhr von Wein und sonstiger Ver-
weichlichung widersetzte, nin nicht wie die andern Belgier seine ererbte Tapferkeit ein-
zubüßen, wie ja die Germanen überhaupt deshalb den Handel verachteten. Bei
einer solchen Kriegsmacht und entsprechenden Bevölkerung von etwa 300,000 Seelen
konnten die Nervier nicht, wie nach Angabe Cäsars (II, 29) ihre Bundesgenossen,
die Aduatiker, Reste der nicht lange vorher durch Gallien nach Italien gezogenen
Kimbern und Teutonen gewesen sein, wie dies Appian (Oull. I, 4) annimmt, sondern
waren warscheinlich vvrauswandernde Stämme von ihnen.
Die Ansiedelung der Germanen im fruchtbareren Belgien fand ja nach Cäsar
<11, 4) schon von Alters statt und wurde nur vermehrt durch den zurückgebliebenen
Troß des Kimbernzuges. So wohnten denn nun germanische Stämme nach des
älteren Plinius Naturgeschichte (IV, 98) am nördlichen Ozean hin bis zum Einfluß
des Sealclis, der Schelde, wohin, oder bis um den 8nkis, die bei Namur in die
Maas fließende Sambre, die Nervier ans keltischem Boden vorgedrungen waren.
(Vgl. Cäsar II, 16 und 18, VI, 33.
 
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