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Verein Historisches Museum der Pfalz [Editor]; Historischer Verein der Pfalz [Editor]
Pfälzisches Museum: Monatsschrift d. Historischen Vereins der Pfalz und des Vereins Historisches Museum der Pfalz — 17.1900

DOI issue:
Nr. 6 (1. Juni 1900)
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https://doi.org/10.11588/diglit.30533#0085
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Monatsschrift


für heimatliche Litteratur und Kunst, Geschichte und Volkskunde.
Kerausgegeben vom LitterariscHcrr Worein öer Wfakz.
Schriftleiter: Linil keuser in Speier.


Dos Pfalz. Museum kostet jährlich Mk 4.—. Bestellungen werden von allen Buchhandlungen und Pokanstalten ferner vom
Verleger (Portofreie Streifbandsendung) angenommen. Anzeigen werden mit itt Pfg für die L-gespaltene Zeile berechnet.

XVII. Jahrgang. Nr. 6. KcnserLknutern. I. Juni loott.

Das rheinische Germanien.
Bon Karl Christ, Heidelberg.
(Fortsetzung.)
c,.. Die llUlUnaniiischkil und sinn Kisch en Listen.
/ Zusammenhang mit der Agrarverfassung der gallisch-germanischen Länder
! steht die Frage, vb sich hier nicht schvn nnter rdmischer Herrschaft die Grnnd-
s "! lagen des später durch die Frauken ausgebildeten Lehenswesens zeigen. Wie
nämlich das keltisch-lateinische Grnndwvrt vassus, vu8allu8'und der Eigen-
namen Vu88v einen Burschen, Knappen oder Gefolgsmann bedeutet, der für
seine Kriegsdienste ein Erblehen erhielt nnd sich dadurch zur Treue gegen
seinen Lehensherren ohne Nachteil für die eigene Freiheit verpflichtete, so gab es
auch bei den Germanen junge ,,Degen" im Dienstgefolge, denen persönliche Aus-
zeichnung von Seiten der Fürsten, wenn auch nicht Land, verliehen wurde (vgl.
Taeitns, Kermnnin 13). Nun erscheint aber im vierten Jahrhundert, als das
rechtsrheinische Grenzland längst von den Germannen erobert war, der Ausdruck
lueti sowohl für als Freibeuter weit uiuherschweifende unabhängige „Barbaren",
als auch für Ncberwundeue oder solche die sich freiwillig der römische« Herrschaft
unterworfen hatten und als Oultoro8 von Staatsgütern in das römisch gebliebene
Gebiet oder als Soldaten in besonderen Abteilungen in das römische Heer ausge-
nommen worden waren, ähnlich wie die mit keltischen Hilfsvölkern zusammenwirkenden
petullmtss „die Frechen" (Ainmian, 20 c. 4, 21 e. 3, 31 e. 10), oder sie wurden
behandelt wie einst die Bebauer des gegen Abgabe des Zehnten benutzten kaiser-
lichen Deknmatenlandes (vgl. Lampridius, vila ^lox. Sovori 58).
 
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