Monatsschrift
UM.
für heimatliche Fitteratur und Kunst, Geschichte und Volkskunde.
Kercrusgegeberr vom LitterariscHen 'Derein der Wfcrtz.
'Schriftleiter: Linil Iseuser in Speier.
DaS Pfalz. Muscum kostct jährlich Ml 4.—. Bestellungen Weeden Po» allen Buchhandlungen nnd Pollanstalten ferner vom
Verleger (portofreie Streifbandscndungj angenommen. Anzeigen werden mit 10 Pfg. für die S-gespaltene Zeile berechnet.
XVI I. Jahrgang. Nr. 7.
Koiferstarrterrr.
1. Juli L»00.
Das rheinische Germanien.
Bon Karl Christ, Heidelberg.
(Fortsetzung.)
Dir Germanen, Pämanen, Lbnronrn und Lungern.
ach Beute „gierige", Sold und Land „begehrende" Mannen, urdeutsch etwa
Odramlms genannt, also von der Art der späteren Löten nnd anderer leichter
Truppen, wäre nach Holders altceltischem Sprachschatz auch die Bedeutung
U
des Namens der iin ersten Jahrhundert vor Chr. erstmals erwähnten
Kormani, der weder keltisch noch römisch und nur volksetymvlogisch angelehnt
-'D ist an lateinisch §ermünu8 „zum Geschlecht gehörig, leiblich, ächt" (so Strabo
VII, I, p. 290). Auch bildete er zunächst keine allgemeine Volksbezeichnung für
alle Deutsche, sondern bloß das Apellativ eines Bundes deutsch-belgischer Stämme
zwischen zwischen Rhein und Maas. Waren doch nach Cäsar (6. 6. I, I, II, 3,
4, 29, VI, 2 und 32) die meisten der von den Galliern unterschiedenen Uol^ao
(von altdeutsch Kaiman „schwellen, zornig sein"?) nnd andere linksrheinische Völker
deutschen Ursprungs und hatten vor Alters die dortigen Gallier teils vertrieben,
teils aber auch, allmählich der Unterworfenen Sprache und Sitte annehmeud, sich
mit ihnen vermischt. Cäsar kennt übrigens auch schon die, noch um d. I. 100
nach Chr. von Tacitus, Oormania oap. 2, als neu bezeichnete Uebertragnug des
Gcruianennaniens auf das deutsche Stammland zur Rechten des Rheins, woher zu
seiner Zeit in Folge des gallischen Bürgerkrieges neue Scharen unter Ariovist
über den Rhein drangen, die nm Lohn nnd Versprechen fester Sitze (im Oberelsaß
UM.
für heimatliche Fitteratur und Kunst, Geschichte und Volkskunde.
Kercrusgegeberr vom LitterariscHen 'Derein der Wfcrtz.
'Schriftleiter: Linil Iseuser in Speier.
DaS Pfalz. Muscum kostct jährlich Ml 4.—. Bestellungen Weeden Po» allen Buchhandlungen nnd Pollanstalten ferner vom
Verleger (portofreie Streifbandscndungj angenommen. Anzeigen werden mit 10 Pfg. für die S-gespaltene Zeile berechnet.
XVI I. Jahrgang. Nr. 7.
Koiferstarrterrr.
1. Juli L»00.
Das rheinische Germanien.
Bon Karl Christ, Heidelberg.
(Fortsetzung.)
Dir Germanen, Pämanen, Lbnronrn und Lungern.
ach Beute „gierige", Sold und Land „begehrende" Mannen, urdeutsch etwa
Odramlms genannt, also von der Art der späteren Löten nnd anderer leichter
Truppen, wäre nach Holders altceltischem Sprachschatz auch die Bedeutung
U
des Namens der iin ersten Jahrhundert vor Chr. erstmals erwähnten
Kormani, der weder keltisch noch römisch und nur volksetymvlogisch angelehnt
-'D ist an lateinisch §ermünu8 „zum Geschlecht gehörig, leiblich, ächt" (so Strabo
VII, I, p. 290). Auch bildete er zunächst keine allgemeine Volksbezeichnung für
alle Deutsche, sondern bloß das Apellativ eines Bundes deutsch-belgischer Stämme
zwischen zwischen Rhein und Maas. Waren doch nach Cäsar (6. 6. I, I, II, 3,
4, 29, VI, 2 und 32) die meisten der von den Galliern unterschiedenen Uol^ao
(von altdeutsch Kaiman „schwellen, zornig sein"?) nnd andere linksrheinische Völker
deutschen Ursprungs und hatten vor Alters die dortigen Gallier teils vertrieben,
teils aber auch, allmählich der Unterworfenen Sprache und Sitte annehmeud, sich
mit ihnen vermischt. Cäsar kennt übrigens auch schon die, noch um d. I. 100
nach Chr. von Tacitus, Oormania oap. 2, als neu bezeichnete Uebertragnug des
Gcruianennaniens auf das deutsche Stammland zur Rechten des Rheins, woher zu
seiner Zeit in Folge des gallischen Bürgerkrieges neue Scharen unter Ariovist
über den Rhein drangen, die nm Lohn nnd Versprechen fester Sitze (im Oberelsaß