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Verein Historisches Museum der Pfalz [Hrsg.]; Historischer Verein der Pfalz [Hrsg.]
Pfälzisches Museum: Monatsschrift d. Historischen Vereins der Pfalz und des Vereins Historisches Museum der Pfalz — 22.1905

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Nr. 1 (Januar 1905)
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https://doi.org/10.11588/diglit.29783#0011
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Monatsschrift

für heimatliche Literatur und Kunst. Geschichte und Volkskunde.

-A>erausgege0en von Wrof. Air. Zok. KiLöerrbwcrnö im AirfLrmg öes
Literclrisrhen Wereins öer H^fcrkz.

Zugt'eicH MoncrtsbkclLt des KistoriscHen Wereiris öer H'fcrkz
unö öes H'fcitzls'iHen Kunstvereins.

XXII Jahrgang. Nr 1 Kclisensrcrntcr rr. Januar 1905.

IrrlmLi: Die Ausstellung der Pinakothekbilder im Heydenreichhaus zu Speyer yoiu 2. bis 15. Februar
1905. Von Fr. Ulm Speyer). — Die Pflege der Mundart und die Mundartabende in der
Pfalz. Von (Emil Haas Klingenmünster). — Die Verschaffelt-Medaille im Speyerer
Museuni. Von Or. Geringer «Mannheim). — Eine Speyerer Glocke aus der Zeit des
dreißigjährigen Krieges. Von Emil Henser «Speyers. — Einzug des Herzogs Johann
Kasimir in Frankenthal 1577. — Archäologische Studien. Von Or. C. Mehlis (Neustadt).
— Miszelle. — Zeitschriften- und Bücherschan. — Historischer Verein der Pfalz. —
Pfälzischer Kunstverein.

Die Ausstellung der: Dinirlrotstelrdilder:
im Deydenneichstarrs zir Sperber? Vom 2. vis 15. Fevrmav 1905.

Von Friedrich Ulm.

Wie in früheren Jahren bietet auch Heuer der Pfälzische Knnstverein seinen
Mitgliedern und allen Kunstfreunden eine Ausstellung der neu angetansten Pinakothek-
bilder. Dieselbe ist diesmal reichhaltiger als sonst ausgefallen und umfaßt außer
Gemälden auch plastische Arbeiten. Zugleich ist für den Besucher der Ausstellung
Gelegenheit gegeben sich davon zu überzeugen/ daß die Räume des Heydenreich-
hauses zu Ausstellnngszwecken sehr geeignet sind/ indem die Bilder reichliches und
zugleich reflexfreies Licht erhalten.

Ueber die Auswahl der Bilder läßt sich/ was mancher Kunstfreund, dessen
Anschauung sich der modernen Kunst nicht recht zuneigen will/ mit Freude begrüßen
wird/ mit Recht sagen/ daß alte und neue Kunstrichtung in gleicher Weise berück-
sichtigt worden ist. So sehen wir hier Klaus Meyer/ der schon in der Münchner
Kunstausstellung im Jahre 1888 feine ,/Kleinkinderschule" in fast demselben Raum
darstellte/ den das gegenwärtige Bild „Bei den Begrünen"*) schildert/ seine überaus
plastisch-perspektivische Auffassung entwickeln. Während er damals noch mehr er-
zählte/ wie es in einer Kinderfchule hergeht/ beschränkt er sich hier auf die rein
malerische Wiedergabe des Raumes und der Personen/ zeichnet ausdrucksvolle
Chnrakrerköpfe in weicher Modellierung/ erfreut das Auge durch das Spiel des
Liärtes/ das durch die Fenster mit Butzenscheiben und kleinen Vorhängchen herein-
dringt und sich an dem altmodischen Hausrat wiederspiegelt. Ludwig Willroider,
schvu seit vielen Jahren bekannt durch die außerordentliche Einfachheit seiner Motive/
malt selten mehr als eine Wiese/ Hecke und ein Paar Bäume) ebenso schlicht sind
seine Farben: Grau, Grüri/ etwas Rotbraun/ und doch sind seine Bilder nichts
weniger als eintönig. Man sehe sich nur die Wolken an: Sie scheinen aufzusteigen
und vorüberzuziehen/ vom Regen erfrischt ist das Gras und die Bäume) wie sitzen

*) Beginnen sind Mitglieder von Schwesternhäusern, in denen besonders Kranke und
Pilger gepflegt werden. Im Mittelalter gab es solche Beguinenklausen in Speyer, Neustadt,
Trömbach bei Ebernburg und Vallbrncken bei Hochstätten. Beguinenhäuser existieren noch heute
in Belgien, in Deutschland dagegen gingen diese Genossenschaften schon zur Zeit der Reformation ein.
 
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