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bedeutenden rheinpfälzischen Künstlers. Die Schenkung besteht in einer silbernen,
feuervergoldeten Medaille auf Verschasfelt vvn Boltschauser.
Heinrich Boltschauser, aus Altenklingen im Kanton Thurgau, war seit 1784
Schüler der Mannheimer Zeichnungsakademic und ihres Direktors Verschasfelt.
Schon im Jahre 178ö erwarb er sich für treffliche Zeichnungen nach der Antike
einen 3. Preis, bestehend in einer Kupferdenkmünze und 2 Dukaten. Im Jahre
1789 wird Boltschauser als „Medailleur" genannt, war Meisterschüler des kurfürstl.
Münzmeffters A. Schäfer und errang sich den 1. Preis an der Zeichnungsakademie,
bestehend in der goldenen Preisniednille und 12 Dukaten. 1793 wurde er als
kurfürstlicher Stempelschneider bei der Münze in Mannheim nngestellt. Er hat als
solcher die Stempel für eine Reihe schöner Denkmünzen für die Pfalz und nach
deren Übergang an Baden auch für den badischen Hof graviert.
Boltschaufers Denkmünze auf Verschasfelt zeigt auf der
Vorderseite: Das Brustbild Verschaffelts im Profil nach rechts. Der breite
Umlegekragen des an der Brust gaufrierten Hemdes ist weit zurück-
geschlagen. Um die Schultern schlingt sich eine Draperie. Die Um-
schrift lautet: ?. M 8H?V. U(). UON. (Senator,
eejU68 romanrw — Bildhauer, römisch. Ritter.) Unter öem Brust-
abschnitt: 80UV80lck^U8UU U.
Rückseite: Eine mit gegürtetem Chiton bekleidete, anmutig bewegte Frauengeftalt,
die sich beide Ohren mit den Händen zuhält. Die Umschrift lautet:
8UUVU86UiX8 O4M8 VUUUOVOU (Taub (werdend) für eitle
Dinge, finde ich (nur) Freude an der Kunst) Unter dem Planboden,
auf dem die Allegrezza steht, die Jahreszahl 1792.
Die Entstehnngszeit 1792 kann mit dem 40jährigen Jubiläum Verschaffelts
als kurpfälzischer Künstler Zusammenhängen,- sie kann auch darin begründet sein,
daß Boltschauser auf Anstellung in kurpfälzischen Diensten bedacht war und sich die
Empfehlung Verschaffelts — des im Knnstwesen der Rheinpfalz maßgebenden
Mannes — sichern wollte. Wahrscheinlich treffen beide Annahmen zu.
Hinsichtlich der Ähnlichkeit stimmt der Bvltschaufersche Stempelschnitt weder
nnt den Gemälden, die von Verschaffelt existieren, noch auch ganz mit Vergchnffelts
Selbst-Porträtbüfte im Speyerer Museum überein, obgleich Anlehnungen an diese
nicht zu verkennen sind. Am meisten geht der Ausdruck mit einem Aquarell (wahr-
scheinlich vvn Kobell) in der Sammlung des Mannheimer Altertnmsvercins und
seiner Dublette in der Genter Universitätssammlung zusammen.
Die Münze ist als Tragmedaille eingerichtet, indem sie in einen Ring, der
bedeutenden rheinpfälzischen Künstlers. Die Schenkung besteht in einer silbernen,
feuervergoldeten Medaille auf Verschasfelt vvn Boltschauser.
Heinrich Boltschauser, aus Altenklingen im Kanton Thurgau, war seit 1784
Schüler der Mannheimer Zeichnungsakademic und ihres Direktors Verschasfelt.
Schon im Jahre 178ö erwarb er sich für treffliche Zeichnungen nach der Antike
einen 3. Preis, bestehend in einer Kupferdenkmünze und 2 Dukaten. Im Jahre
1789 wird Boltschauser als „Medailleur" genannt, war Meisterschüler des kurfürstl.
Münzmeffters A. Schäfer und errang sich den 1. Preis an der Zeichnungsakademie,
bestehend in der goldenen Preisniednille und 12 Dukaten. 1793 wurde er als
kurfürstlicher Stempelschneider bei der Münze in Mannheim nngestellt. Er hat als
solcher die Stempel für eine Reihe schöner Denkmünzen für die Pfalz und nach
deren Übergang an Baden auch für den badischen Hof graviert.
Boltschaufers Denkmünze auf Verschasfelt zeigt auf der
Vorderseite: Das Brustbild Verschaffelts im Profil nach rechts. Der breite
Umlegekragen des an der Brust gaufrierten Hemdes ist weit zurück-
geschlagen. Um die Schultern schlingt sich eine Draperie. Die Um-
schrift lautet: ?. M 8H?V. U(). UON. (Senator,
eejU68 romanrw — Bildhauer, römisch. Ritter.) Unter öem Brust-
abschnitt: 80UV80lck^U8UU U.
Rückseite: Eine mit gegürtetem Chiton bekleidete, anmutig bewegte Frauengeftalt,
die sich beide Ohren mit den Händen zuhält. Die Umschrift lautet:
8UUVU86UiX8 O4M8 VUUUOVOU (Taub (werdend) für eitle
Dinge, finde ich (nur) Freude an der Kunst) Unter dem Planboden,
auf dem die Allegrezza steht, die Jahreszahl 1792.
Die Entstehnngszeit 1792 kann mit dem 40jährigen Jubiläum Verschaffelts
als kurpfälzischer Künstler Zusammenhängen,- sie kann auch darin begründet sein,
daß Boltschauser auf Anstellung in kurpfälzischen Diensten bedacht war und sich die
Empfehlung Verschaffelts — des im Knnstwesen der Rheinpfalz maßgebenden
Mannes — sichern wollte. Wahrscheinlich treffen beide Annahmen zu.
Hinsichtlich der Ähnlichkeit stimmt der Bvltschaufersche Stempelschnitt weder
nnt den Gemälden, die von Verschaffelt existieren, noch auch ganz mit Vergchnffelts
Selbst-Porträtbüfte im Speyerer Museum überein, obgleich Anlehnungen an diese
nicht zu verkennen sind. Am meisten geht der Ausdruck mit einem Aquarell (wahr-
scheinlich vvn Kobell) in der Sammlung des Mannheimer Altertnmsvercins und
seiner Dublette in der Genter Universitätssammlung zusammen.
Die Münze ist als Tragmedaille eingerichtet, indem sie in einen Ring, der