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Verein Historisches Museum der Pfalz [Editor]; Historischer Verein der Pfalz [Editor]
Pfälzisches Museum: Monatsschrift d. Historischen Vereins der Pfalz und des Vereins Historisches Museum der Pfalz — 22.1905

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Nr. 1 (Januar 1905)
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https://doi.org/10.11588/diglit.29783#0021
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gelbrotcn Beigefäße zum Teil erhalten. Die wertvollen weiteren Beigaben dieses
Männergrabes bestehen: 1. in einer eisernen Lanzenspitze mit scharfem Grat, 2. in
einem eisernen Griffmesfer, 3. und 4. in zwei 11 — 12 em langen Brvnzefibeln
vom Nauheimer Typus, 5. in einem feinen Bronzebeschläg für einen verloren
gegangenen HUz- oder Horngegenstand Die Fnndstücke bilden Waffe und Zier
eines Kriegers ans dem Ende des I. vorchristlichen Jahrhunderts, der dem Stamm
der „Ne Nieter" oder „Waldler" angehörte. Die Fnndstürke gelangten in das
Kreismusenm nach Speyer. —

Bei der weiteren Untersuchung des Terrains zwischen „Götzenbühl" und Fünf-
eichenschlng im Haßlocher Walde stieß der Vorstand der anthropologischeil Sektion

Grabfunde vom „Götzenbühl" II.

in einem flachen, kaum sichtbaren Erdhügel ans ein Brandgrab der frühesten Bronze-
zeit. Diese ich nach Montelins nm 2000 vor Christus, nach Naue uni ein halbes
Jahrtausend später anzusetzen. Als Beigaben werden festgestcllt: 1. zwei walzen-
förmige,. an den offenen Enden sich verjüngende Brvnzearmreife, die stark verwittert
sind, (vgl. Montelins: die Chronologie der ältesten Bronzezeit, Seite 82 und Fig.
219 bis 221'), 2. eine prächtige Pfeilspitze ans weißem Flint, mit zwei Flügeln
und kurzer Tülle, 3. ein Pektorale (gleich Brustschmnck) ans gebranntem Ton, das

') Über den iin „Götzenbühl" gefundenen Bronzedoleh ältester Jv'lu vgl. „Westdeutsche
Zeitschrift", 22. Jahrgang S. 407 und Montelins a. O. S. 20.
 
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