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Verein Historisches Museum der Pfalz [Hrsg.]; Historischer Verein der Pfalz [Hrsg.]
Pfälzisches Museum: Monatsschrift d. Historischen Vereins der Pfalz und des Vereins Historisches Museum der Pfalz — 22.1905

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Nr. 5 u. 6 (Mai u. Juni 1905)
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https://doi.org/10.11588/diglit.29783#0113
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eines Wechsels von °,4 und In Nr. 126 stehen alle Taktstriche '/4 zu früh. Nr. 131 wäre,
Tempo und Inhalt entsprechend, in größeren Notenwerten zu notieren. In „Schatz, mein Schatz"
(134) wäre Wechsel zwischen sti und O, in „Redlich ist das deutsche Leben" (137) ^ und °/4 zu
notieren gewesen usw. Eine künftige Neuausgabe wird diese Fehler auszumerzen haben.

Die melodische Fixierung dürfte im allgemeinen (da und dort mag's sich um Druckfehler
handeln) das Richtige getroffen haben.

Ludwigshafen a. Rh. Arthur Berg.

Lrröowici, Wilhelm, SLempeLrrcrmen römiseHer Höpfer von meinen Aus-
grabungen in Rheinzabern (Tubernns UkenLirue) 1901—1904. s1905 Druck von Meissenbach-

Riffarth-München. Privatausgabe. 4". 140 S. mit vielen Abbildungen.j

Das vorliegende Buch ist für die Erforschung der römischen Pfalz von außerordentlichem
Werte. Die Bemühungen des Herausgebers „die Lösung des Rätsels der roten Terru-ZiZillata.
OInLur zu finden" führten ihn zu umfangreichen Ausgrabungen auf den Feldern Rheinzaberns
wo im Umkreise der ausgedehnten römischen Töpferkolonie geradezu unerschöpfliches Material sich
findet. Hier sind nicht nur für die Pfalz, sondern zum überhaupt ersten Male die Resultate der
Funde übersichtlich zusammengeslellt. Es sind zumeist Scherben gesunde» worden, Ganzsachen
äußerst selten) doch ist es dem unermüdlichen Fleiße des Verfassers gelungen, mit hilfreichen
Händen prachtvolle Tongefäße zu rekonstruieren. Ludowici schickt dem Verzeichnis der Töpfer-
namcn eine Abhandlung über die Bodenstempel voraus, in welcher er die verschiedenen Arten und
Schriften derselben generell erläutert. Daun folgen einige Bemerkungen über Formschüsseln und
die daraus geformten Bilderschüffeln. Für die Aufzählung der „römischen Bodenstempel in Tellern,
Schüsseln und Bechern" ist die alphabetische Reihe gewählt. Die Töpferuamen sind ganz genau
nachgezeichuet. Es ist der Bezeichnung ob Teller oder Schüssel jeweils eine Anmerkung des Zu-
standes, ob ganzer oder stückweiser Boden beigcfügt, sowie der Name des Fundortes angegeben.
Einzelne Bemerkungen orientieren genauer über das Stück.

Weiter sind verschiedene „Töpfer-Marken" vorgeführt, sowie „Querschnitte der römischen
Waren mit Bodenstempel." „Die Stempel-Namen der römischen Formschüsseln" und die „der
Bilderschüffeln" sind in derselben Anordnung wie die Bodenstempel bearbeitet. Eine vergleichende
Liste dieser Schüsselstempel ist sehr instruktiv. Wir finden dann noch „Inschriften und Namen auf
Bilderschüffeln", „eiugeritzte Zeichen und Buchstaben, Namen und Inschriften", „schwarze oder-
rote Krüge und Becher mit weißer Malerei und Inschriften", Stempel auf unglasierten Waren,
„Römische Legiousstempel auf Ziegeln", und die Abbildungen einiger römischen Münzen. Das
kurze Verzeichnis „der Fundstellen und der Funde" beschließt da? Buch.

Diese ausführliche Inhaltsangabe läßt erkennen, welche Fülle von Material hier aufgehäuft
ist. Die prächtigen Abbildungen veranschaulichen das Gebotene vortrefflich und die vom Fach-
manne — der Verfasser ist Teilhaber der großen Falzziegelfabriken in Jockgrim — gegebenen
technischen Aufschlüsse sind von größten! Werte. Das Buch ist für den Archäologen wie für den
Kultur-Historiker gleich wichtig.

Rheinzaberns Funde sind in den Museen der ganzen Kulturwelt verbreitet. Eine
systematische Bearbeitung derselben fehlt, und die Unmöglichkeit aus den überall zerstreuten Ob-
jekten ein Gesamtbild zu formen, ist mir bei den Vorarbeiten über „das römische Rheinzabern"
schwer genug und oft genug fühlbar geworden. Von Ludowici ist ein Kanon gegeben, der es
ermöglicht, aus den Materialien der Museen die Gefäße Rheinzaberner Herkunft sicher festzusteUcn-
Dem Verfasser gebührt Dank, und die Freude über das Buch macht das Verlangen nach dem 2.
Teile seiner Abhandlung, welcher im Herbst die Bilder und eine Beschreibung der Fundstellen mit
Grundrissen bringen soll, recht lebhaft.

Wenn ich bei dieser Gelegenheit noch einigen aus der Lektüre des besprochenen Buches neu
und intensiv erwachten Gedanken Wort geben darf, so inöcbte ich dem Wunsche Ausdruck verleihen,
es wollte doch der Historische Verein der Pfalz sich der Mühe planmäßiger Erforschung der alten
Dadernue UbenLirue unterziehen.

Was von Ludowici geleistet werden konnte, waren nur Grundlinien. Mein Vater hat in
Gemeinsamkeit mit unserem verdienstvollen Harster größere Ausgrabungen unternommen) der
 
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