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8) Mehr biographisch gehalten ist die Arbeit von Kollensteiner: „Kaisers-
lautern, wie es war und wie es ist", Kaiserslautern 1866, indem es ans Einzel-
heiten eingeht und unter anderem eine genaue Beschreibung des Waldnmganges
vom 14.— 16. Juni 1730 bringt.
9) Den Schluß macht der bekannte pfälzische Schriftsteller Ed. Jvst mit seiner
„Kleinen Geschichte der Stadt Kaiserslautern", Kaiserslautern 1886, die speziell
für das letzte Jahrhundert manches Neue bietet, das seine Vorgänger noch nicht
berücksichtigt hatten.
Als Spezialarbeit repräsentiert sich die zum hundertjährigen Gedenktage im
Buchhandel erschienene Schrift von I. Küchler über die Schlachten bei Kaisers-
lautern 1793 und 1794. In den letzten Jahren hat sich der Genannte damit be-
schäftigt, Auszüge ans den bis 1596 hinaufreichenden Lauterer Ratsprvtokollcn in
der Tagesprefse zu veröffentlichen, die dazu bestimmt erschienen, eine wertvolle
Quelle nicht allein für die Geschichte der Stadt und der näheren Umgebung, son-
dern auch in kultur-historischer Beziehung zu bieten. Die Herausgabe dieser mühe-
vollen Arbeit in Buchform würde zwecks Nutzbarmachung für die Forschung von
vielen Interessenten begrüßt werden?)
(Schluß folgt.)
Dcrs ehemalige Dorf Kevoelingen.* *)
In der Gemarkung von Arzheim erinnern heute noch die Flurnamen: Ober-
servlinger, Niederservlinger, KUrchel usw. an das ehemals im Mittelpunkt dieser
Gewannen gelegene Dorf Servelingen. Das Volk weiß nichts mehr von diesem
Dorfe als den Namen, identifiziert es aber mit dem Dorfe Arzheim, das früher
an der Stelle des eingegangenen Dorfes gestanden und Servelingen geheißen habe.
Vielfach wird in der: bisher veröffentlichten Notizen über Servelingen behauptet,
es sei gelegen zwischen Landau und Arzheim. Diese Angabe ist nicht genau.
Selbst auf einer der Lehmann's UN.-Gesch. d. Stadt Landau beigegebenen litho-
graphierten Karte ist die Lage nicht genau bestimmt/ Lehmann verlegt den Ort
an die Straße nach Zweibrücken, unmittelbar auf die Höhe vor Godramstein, ver-
mutlich weil diese Gewann „das Kirchel" heißt. Die Kapelle stand gerade in ent-
gegengesetzter Richtung, am südlichen Ende dieser Gewanne. Servelingen lag an
dem sog. „Heidweg", der nach dem Jntell.-Bl. 1828 S. 76 von dem Heidenberg
zwischen Nnßdorf und Godramstein herabkommt, in der Nähe der Kreuzmühle
über die Queich zieht, sich links den Wiesen neben der Eisenbahn und zuletzt mit
einer scharfen Wendung nach Westen über den Kanal und die Zweibrücker Straße
direkt gegen Ranschbach'zuwendet. Etwa 200 - 250 ra von seiner Kreuzung mit dieser
Straße entfernt, stehen wir auf dem Boden des alten S-ervelingen. Tuches erstreckte
sich links gegen das vom Ranschbächlein durchzogene Wiesental, in der Richtung
der alten „Ä d t e n s g a s s e", während die Kirche (Kapelle) auf einer Anhöhe zur
Rechten des Heidweges stand.
Das Dorf Servelingen erscheint urkundlich zum ersten Male im Jahre 1 100,
in welchem Bischof Johannes I., ein Graf im Kraichgaue, u. a. auch seine in Serve-
9 Neueren Nachrichten zufolge ist deren Erscheinen im Verlag der Rohrschen Bwhdruckerei
in Kaiserslautern zu erwarten, nachdem der Stadtrat in verständnisvoller Weise die Förderung
des verdienstlichen Unternehmens zngesagt hat.
*) Eine eingehendere Geschichte dieses Ortes ans Grund genauer Erforschung der bisher be-
kannten und mit Benützung mehrerer noch ungedruckten Nachrichten wird später in Broschüren-
form erscheinen. D. Vers.
8) Mehr biographisch gehalten ist die Arbeit von Kollensteiner: „Kaisers-
lautern, wie es war und wie es ist", Kaiserslautern 1866, indem es ans Einzel-
heiten eingeht und unter anderem eine genaue Beschreibung des Waldnmganges
vom 14.— 16. Juni 1730 bringt.
9) Den Schluß macht der bekannte pfälzische Schriftsteller Ed. Jvst mit seiner
„Kleinen Geschichte der Stadt Kaiserslautern", Kaiserslautern 1886, die speziell
für das letzte Jahrhundert manches Neue bietet, das seine Vorgänger noch nicht
berücksichtigt hatten.
Als Spezialarbeit repräsentiert sich die zum hundertjährigen Gedenktage im
Buchhandel erschienene Schrift von I. Küchler über die Schlachten bei Kaisers-
lautern 1793 und 1794. In den letzten Jahren hat sich der Genannte damit be-
schäftigt, Auszüge ans den bis 1596 hinaufreichenden Lauterer Ratsprvtokollcn in
der Tagesprefse zu veröffentlichen, die dazu bestimmt erschienen, eine wertvolle
Quelle nicht allein für die Geschichte der Stadt und der näheren Umgebung, son-
dern auch in kultur-historischer Beziehung zu bieten. Die Herausgabe dieser mühe-
vollen Arbeit in Buchform würde zwecks Nutzbarmachung für die Forschung von
vielen Interessenten begrüßt werden?)
(Schluß folgt.)
Dcrs ehemalige Dorf Kevoelingen.* *)
In der Gemarkung von Arzheim erinnern heute noch die Flurnamen: Ober-
servlinger, Niederservlinger, KUrchel usw. an das ehemals im Mittelpunkt dieser
Gewannen gelegene Dorf Servelingen. Das Volk weiß nichts mehr von diesem
Dorfe als den Namen, identifiziert es aber mit dem Dorfe Arzheim, das früher
an der Stelle des eingegangenen Dorfes gestanden und Servelingen geheißen habe.
Vielfach wird in der: bisher veröffentlichten Notizen über Servelingen behauptet,
es sei gelegen zwischen Landau und Arzheim. Diese Angabe ist nicht genau.
Selbst auf einer der Lehmann's UN.-Gesch. d. Stadt Landau beigegebenen litho-
graphierten Karte ist die Lage nicht genau bestimmt/ Lehmann verlegt den Ort
an die Straße nach Zweibrücken, unmittelbar auf die Höhe vor Godramstein, ver-
mutlich weil diese Gewann „das Kirchel" heißt. Die Kapelle stand gerade in ent-
gegengesetzter Richtung, am südlichen Ende dieser Gewanne. Servelingen lag an
dem sog. „Heidweg", der nach dem Jntell.-Bl. 1828 S. 76 von dem Heidenberg
zwischen Nnßdorf und Godramstein herabkommt, in der Nähe der Kreuzmühle
über die Queich zieht, sich links den Wiesen neben der Eisenbahn und zuletzt mit
einer scharfen Wendung nach Westen über den Kanal und die Zweibrücker Straße
direkt gegen Ranschbach'zuwendet. Etwa 200 - 250 ra von seiner Kreuzung mit dieser
Straße entfernt, stehen wir auf dem Boden des alten S-ervelingen. Tuches erstreckte
sich links gegen das vom Ranschbächlein durchzogene Wiesental, in der Richtung
der alten „Ä d t e n s g a s s e", während die Kirche (Kapelle) auf einer Anhöhe zur
Rechten des Heidweges stand.
Das Dorf Servelingen erscheint urkundlich zum ersten Male im Jahre 1 100,
in welchem Bischof Johannes I., ein Graf im Kraichgaue, u. a. auch seine in Serve-
9 Neueren Nachrichten zufolge ist deren Erscheinen im Verlag der Rohrschen Bwhdruckerei
in Kaiserslautern zu erwarten, nachdem der Stadtrat in verständnisvoller Weise die Förderung
des verdienstlichen Unternehmens zngesagt hat.
*) Eine eingehendere Geschichte dieses Ortes ans Grund genauer Erforschung der bisher be-
kannten und mit Benützung mehrerer noch ungedruckten Nachrichten wird später in Broschüren-
form erscheinen. D. Vers.