sprachen wird), der die folgenden Bildtafeln zu den
antiken Grabbräuchen ankündigt und zu einem er-
staunlich frühen Zeitpunkt einen dezidiert an Philos-
trat orientierten Wortgebrauch aufzurufen scheint.8
Der Pinax iconicus insgesamt muß als gelehrter (Bild-
kommentar* und als dem Text gleichwertige visuelle
Rekonstruktion der Antike in Ergänzung zu Giraldi
verstanden werden.9
Allein aus der Angabe des Lebensalters auf die-
ser Porträt-Radierung kann auch das Geburtsdatum
Pierre II. Woeiriots im Jahr 1531 oder 1532 erschlos-
sen werden. Als Geburtsort nennt ein Vertrag das
lothringische Neufchäteau.10 Der Großvater Pierre I.
war bereits Goldschmied des Herzogs, Goldschmied
wohl auch der kaum bekannte Vater Jacquemin. Die-
ser hatte Urbaine de Bouzey aus einem alten loth-
ringischen Rittergeschlecht geheiratet, weshalb unser
Pierre II. stets das Allianzwappen der Woeiriot-Bou-
zey benutzte. Ab 1561 wird dann auch Pierre unter
den «pensionnaires» des lothringischen Hofes figurie-
ren. Der Vater (gestorben 1574) und die zumindest
bis über das Jahr 1571 hinaus lebende Mutter über-
trugen Pierre 1568 den Anspruch auf den Adelstitel
und das Erbe. Allein dies wurde ihm von Verwandten
in jahrelanger juristischer Auseinandersetzung strei-
tig gemacht, die er erst um 1580 für sich entscheiden
konnte.11
Spätestens seit 1554/55 arbeitete Woeiriot in der
heimlichen Hauptstadt des französischen Humanis-
mus, in Lyon. Im Kommentar zu Tafel VI des Pinax
iconicus ist vermerkte, er habe in der Stadt gewohnt,
deren Ansicht er im Hintergrund minutiös wiedergibt.
Offenbar war er zum Zeitpunkt des Erscheinens des
Pinax iconicus 1556 von dort aber zumindest zeitweise
119
antiken Grabbräuchen ankündigt und zu einem er-
staunlich frühen Zeitpunkt einen dezidiert an Philos-
trat orientierten Wortgebrauch aufzurufen scheint.8
Der Pinax iconicus insgesamt muß als gelehrter (Bild-
kommentar* und als dem Text gleichwertige visuelle
Rekonstruktion der Antike in Ergänzung zu Giraldi
verstanden werden.9
Allein aus der Angabe des Lebensalters auf die-
ser Porträt-Radierung kann auch das Geburtsdatum
Pierre II. Woeiriots im Jahr 1531 oder 1532 erschlos-
sen werden. Als Geburtsort nennt ein Vertrag das
lothringische Neufchäteau.10 Der Großvater Pierre I.
war bereits Goldschmied des Herzogs, Goldschmied
wohl auch der kaum bekannte Vater Jacquemin. Die-
ser hatte Urbaine de Bouzey aus einem alten loth-
ringischen Rittergeschlecht geheiratet, weshalb unser
Pierre II. stets das Allianzwappen der Woeiriot-Bou-
zey benutzte. Ab 1561 wird dann auch Pierre unter
den «pensionnaires» des lothringischen Hofes figurie-
ren. Der Vater (gestorben 1574) und die zumindest
bis über das Jahr 1571 hinaus lebende Mutter über-
trugen Pierre 1568 den Anspruch auf den Adelstitel
und das Erbe. Allein dies wurde ihm von Verwandten
in jahrelanger juristischer Auseinandersetzung strei-
tig gemacht, die er erst um 1580 für sich entscheiden
konnte.11
Spätestens seit 1554/55 arbeitete Woeiriot in der
heimlichen Hauptstadt des französischen Humanis-
mus, in Lyon. Im Kommentar zu Tafel VI des Pinax
iconicus ist vermerkte, er habe in der Stadt gewohnt,
deren Ansicht er im Hintergrund minutiös wiedergibt.
Offenbar war er zum Zeitpunkt des Erscheinens des
Pinax iconicus 1556 von dort aber zumindest zeitweise
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