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mat» von Giovanni Battista Cavalieri stark verklei-
nert reproduziert habe.48
Der aus Trient stammende Stecher und Verleger
Cavalieri (1525—1601; auch Cavalieri oder de Caval-
lerijs) war eine der zentralen Figuren auf dem hart
umkämpften römischen Markt für Kupferstiche.49
Neben vollständigen Porträtreihen der Päpste und
römischen Kaiser, den beliebten Märtyrerdarstel-
lungen und einigen Einzelblättern zu berühmten
<modernen> Kunstwerken hatte er selbstverständlich
auch Werke zur Antike im Programm: eine Folge von
Ansichten römischer Ruinen, 1569 mit dem Antiquar
Giovannantonio Dosio aufgelegt, und die besagten
Kupferstiche nach antiken Statuen. Bei dieser Serie
dürfte es sich um die erfolgreichste ihrer Art im spä-
teren 16. Jahrhundert gehandelt haben. Ihr Titel An-
tiquarum statuarum urbis Rornae Uber primus wurde
geradezu zum Synonym für solche druckgraphischen
Statuen-Sammlungen. Nicht nur Woeiriot sollte ihn
wörtlich übernehmen, sondern etwa auch noch zu
Beginn des 17. Jahrhunderts Philippe Thomassin.50
Weiteres Indiz für den Erfolg sind die sukzessiven,
immer umfangreicheren Auflagen, die Kopien und
Varianten bis ins nächste Jahrhundert. Deren Publi-
kationsgeschichte hat Thomas Ashby 1920 detailliert
dargelegt - da diese Daten entscheidend für Woeiriot
sind, seien sie hier kurz resümmiert und an einigen
Stellen präzisiert.51
Problematisch erscheint zunächst Ashbys Identi-
fizierung der vermeintlich <ersten Ausgaben die er in
einem singulären Exemplar der römischen Biblioteca
Angelica mit ursprünglich 58 Tafeln (von denen aller-
dings acht herausgeschnitten sind) und einem Titel-
blatt noch ohne Widmung erkennen will. Ihr folgt

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