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eine in mehren Exemplaren nachweisbare Version mit
nur 52 Tafeln und einer Dedikation an Otto Truchseß
von Waldburg, Kardinal-Presbyter von S. Maria in
Trastevere.52 Truchseß hatte diesen Titel nur vom 14.
April 1561 bis 18. Mai 1562 inne. Dieser an sich schon
knappe Zeitraum wird noch dadurch eingeschränkt,
daß eine der abgebildeten Äskulap-Statuen (vgl. [20])
zwar wohl schon seit dem 9. Februar 1561 restauriert
wurde, der Kaufpreis für sie aber erst am 11. Juli und
wahrscheinlich in enger zeitlicher Verbindung mit
ihrer Aufstellung in einer Nische der Fontana della
Loggia in der Villa von Ippolito d’Este, «Kardinal
von Ferrara*, auf dem Quirinal entrichtet wurde. Alle
Wahrscheinlichkeit spricht dafür, daß Cavalieri oder
sein Zeichner das Stück erst dort im Zusammenhang
mit den anderen aus dieser Sammlung reproduzier-
ten Statuen abgezeichnet hat. Rechnet man noch
die Arbeitszeit für das Stechen der Kupferplatte und
den Druck dazu, wird man den frühest möglichen
Publikationszeitpunkt kaum vor August, eher noch
später im Jahr 1561 ansetzen wollen. In den verblei-
benden maximal zehn Monaten hätte Cavalieri dann
zunächst eine Edition mit 58 Stichen ins Auge gefaßt
(denn die Version der Biblioteca Angelica enthält
auch den «Äskulap«), um diese dann umgehend auf
52 Blätter zu reduzieren. Wahrscheinlicher scheint
dagegen, daß das Exemplar der Anglica später ent-
stand, als über eine Erweiterung der Stichsammlung
nachgedacht wurde und dafür die älteren Dedikatio-
nen im Titelblatt gelöscht wurden. Ohne daß dies
hier entschieden werden müßte, gilt es festzuhalten:
Die erste, zugleich weiter verbreitete Ausgabe von
Cavalieris Antiquarum statuarum urbis Romae Uber
primus mit 52 Tafeln entstand zwischen August 1561

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