usw., wie sie Jean Martin ab 1545, aber auch andere
Autoren unternahmen.72 Diego de Sagredos aus dem
spanischen Original (1526) ins Französische über-
setzter, kleiner Traktat De l’architecture antique (1537,
dann 1542, 1555 und 1608) wollte ebenfalls nicht nur
die Spezialisten, sondern die (adeligen) Liebhaber der
Architektur und der zugehörigen Bildkünste unter-
richten.73 Und bereits Geofroy Torys Buch zur rich-
tigen Proportion und Gestaltung antikischer Lettern,
dem 1529 und nochmals 1549 erschienenen Champ
Fleury. Au quel est contenu Lart & Science de la deue &
vraye Proportio [n] des Lettres war bei aller dort ge-
äußerten Bewunderung für die italienischen Künstler
(und Albrecht Dürers Lehrschriften) auch eine Ab-
handlung über die Leistungsfähigkeit der französi-
schen Sprache. 1621 trat dann in Frankreich der Essay
des Merveilles de Nature, et des plus nobles Artifices des
Rene Francois alias Etienne Binet (1569-1639) seinen
Siegeszug an — immer noch mit dem gleichen Impe-
tus: «ie vous porte icy un bon nombre des plus nobles
Artifices, & le moyen d’en parier sans broncher».74 Ei-
gene Kapitel behandeln hier nicht nur die Jagd, Wap-
penkunde, Waffengebrauch, Blumen und ähnliches,
sondern auch Goldschmiedekunst, Malerei, Skulp-
tur, Perspektive und Architektur (diese Mischung aus
<Handbuch> für den Adligen mit einigen Elementen
aus einem <Hausbuch> für den Familienvater sollte
in schneller Folge rund 20 Auflagen durchlaufen).
Weitere Innovationen dieses Werkes waren seine
Holzschnitt-Illustrationen, die etwa architektonische
Teile oder aber für die Malerei die Kopf-Ansichten en
face, im Profil und von hinten illustrierten. Schließ-
lich boten die Einträge eine Mischung aus Kunstge-
schichte und -theorie (vor allem aus Plinius und mit
148
Autoren unternahmen.72 Diego de Sagredos aus dem
spanischen Original (1526) ins Französische über-
setzter, kleiner Traktat De l’architecture antique (1537,
dann 1542, 1555 und 1608) wollte ebenfalls nicht nur
die Spezialisten, sondern die (adeligen) Liebhaber der
Architektur und der zugehörigen Bildkünste unter-
richten.73 Und bereits Geofroy Torys Buch zur rich-
tigen Proportion und Gestaltung antikischer Lettern,
dem 1529 und nochmals 1549 erschienenen Champ
Fleury. Au quel est contenu Lart & Science de la deue &
vraye Proportio [n] des Lettres war bei aller dort ge-
äußerten Bewunderung für die italienischen Künstler
(und Albrecht Dürers Lehrschriften) auch eine Ab-
handlung über die Leistungsfähigkeit der französi-
schen Sprache. 1621 trat dann in Frankreich der Essay
des Merveilles de Nature, et des plus nobles Artifices des
Rene Francois alias Etienne Binet (1569-1639) seinen
Siegeszug an — immer noch mit dem gleichen Impe-
tus: «ie vous porte icy un bon nombre des plus nobles
Artifices, & le moyen d’en parier sans broncher».74 Ei-
gene Kapitel behandeln hier nicht nur die Jagd, Wap-
penkunde, Waffengebrauch, Blumen und ähnliches,
sondern auch Goldschmiedekunst, Malerei, Skulp-
tur, Perspektive und Architektur (diese Mischung aus
<Handbuch> für den Adligen mit einigen Elementen
aus einem <Hausbuch> für den Familienvater sollte
in schneller Folge rund 20 Auflagen durchlaufen).
Weitere Innovationen dieses Werkes waren seine
Holzschnitt-Illustrationen, die etwa architektonische
Teile oder aber für die Malerei die Kopf-Ansichten en
face, im Profil und von hinten illustrierten. Schließ-
lich boten die Einträge eine Mischung aus Kunstge-
schichte und -theorie (vor allem aus Plinius und mit
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