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zu sehen ist. Die Inschrift neben dem Arm ist zwar
angeschnitten, dürfte aber zu lesen sein als: «[man]us
sinistra cu[m] pallij [...] pendentis restituta». Es wird
also weiter präzisiert, daß der fehlenden <linke> (ei-
gentlich der rechte) Unterarm auch mit hängendem
Mantelende rekonstruiert wurde. Der nach oben
blickende Kopf auf Höhe der Knie der Panzerstatue
schließlich ist dem auf dem Stich -enthauptetem Bar-
baren aufzusetzen: «caput restauratufm] victi.» Auch
wenn sich die kleinen Zeichnungen und Beischriften
nicht mit letzter Sicherheit datieren lassen, dürften
sie doch nicht allzu lange nach Publikation des drit-
ten und vierten Statuenbuches von Cavalieri, um
1600, entstanden sein. Dafür spricht auch, daß das
rare Verfahren, Ergänzungen direkt neben der Fehl-
stelle anzugeben, 1610/1612 bei der Pariser Publikati-
on der antiken Gegenstände der Privatsammlung des
Paul Petau Anwendung fand.108
Angesichts der <Mobilität> und Benutzung auf
Reisen auch solcher mittleren Buch- und Blattgrö-
ßen wäre für Woeiriots kleines Format zu überlegen,
ob es nicht noch spezifischer auch mit Blick auf den
Führer zu den antiken Statuen Roms von Ulisse Ald-
rovandi gewählt wurde (zu diesem Zeitpunkt in drei
kleinformatigen Ausgaben vorliegend, 1556, 1558 und
1562, allesamt im Anhang zu Lucio Mauros Le An-
tichitä della citta di Roma publiziert; mit Contarino
1569 erschien dann ein weiterer ausführlicher Text zu
den Statuen, mit weiteren Auflagen 1575 und 1578)109:
Die Radierungen hätten an einen solchen Text ange-
bunden werden können — nicht unähnlich wie bei
Giraldis Buch zu den Bestattungsriten hätte Woeiriot
so den Bildkommentar zu einem Klassiker geliefert.
In jedem Fall wurde die Idee eines illustrierten Füh-
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