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rers zu den antiken Statuen Roms in Taschenformat
dann in Rom selbst vom Verleger Girolamo Franzi-
ni ab 1589 aufgegriffen. Die großenteils erstmals für
dessen Icones statuarum antiquarum urbis Romae rea-
lisierten Holzschnitte (rund 65 x 52 mm) wurden in
der Folge zwar in andere Romfiührer übernommen,
lassen aber auch besonders deutlich die im Vergleich
überragende Qualität von Woeiriots radierten Minia-
turwiedergaben hervortreten (Abb. 17).110 Dagegen
hatten die frühen Rom-Werke — von Andrea Fulvio
über Marliani (beide aber ab den Ausgaben von 1588
mit Holzschnitten) oder Fabricius bis Gamucci und
Contarino - für den an antiken Statuen Interessier-
ten kaum Bildmaterial integriert.111
Als weiteres Indiz für den Erfolg der in immer
größerer Menge zur Verfügung stehenden Repro-
duktionsstiche läßt sich verstehen, daß nun einige
Rombeschreibungen wie diejenige des Arnold von
Buchell (1587/88) bekannte antike Statuen (etwa des
vatikanischen Belvedere) gar nicht mehr eingehender
vorstellen, sondern nur kurz auf die offenbar weithin
verfügbaren Stiche dazu verweisen.112 Andererseits ka-
men Sammler auch auf die Idee, die Exklusivität ihrer
Statuen dadurch zu sichern, daß sie deren Verbreitung
im Stich (und wohl sogar durch Zeichnungen) unter-
sagten.113 Das Heilige Jahr 1575 hätte jedenfalls Rom
und seinen Sehenswürdigkeiten nochmals besondere
Aufmerksamkeit und Interesse verliehen, Lyon wäre
ein Durchgangsort für besonders zahlreiche Reisende
nach und von der Ewigen Stadt gewesen.
(II.) Woeiriot erhoffte sich durch seine Publika-
tion und deren Widmung die Gunst des lothringi-
schen Prinzen und der Antiken-Liebhaber.114 Dies
hatte in mehrerer Hinsicht Tradition im französisch-
171
 
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