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Einleitung.

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über Delphi, welche als Quelle nur zweimal an gleichgültigen Stellen citirt wird1).
2) der Uebersetzung des Delphischen Theils von Pausan. Buch X. 3) den Mittei-
lungen über des Verfassers eigene topographische Untersuchungen. Di letzteren sind
nun z. B. betreffs der SwjiaTia öiro-yaia Märchen verbreitet worden, die unten bei Be-
sprechung der Tempelsubstructionen gewürdigt werden sollen.

ad 2) Wescher gab über die Ausgrabung der Ostmauer und die Länge des
blossgelegten Theiles Folgendes an (mon. bil. p.134): 'j'ai constate cette direction eu 1862
sur une longueur de dix metres. Comme ma fouille menacait l'existence des habi-
tations voisines, je mc suis vu contraint de la refenner.' Beides ist nicht wahr.
Er ist nicht durch drohenden Däusereinsturz am Weitergraben gehindert worden, —•
denn an dieser Stelle hat ein Gebäude nie über der Mauer gestanden, weder damals
(auch nach seinem eigenen Plan nicht!), noch heut. Er durfte vielmehr die Mauer
nur da ausgraben, wo sie unter öffentlichem Terrain liegt, nämlich dem ihre Richtung
kreuzenden Spojxos zwischen Daus 63 und 61; die Länge dieser Mauerstrecke (GJ)
beträgt 2 m. Als man an der N.Seite des Weges bei dem zum Daus 63 gehörenden
Privatbesitz angelangt war, gestatteten die Inhaber desselben das Weitergraben nicht.
Beweis: die beiden letzten Inschriften F und G (auf uuserm Ostmauerplane nr. VI u.
VII vgl. Taf. IV fig. 5), die genau unterhalb der Grenze jenes Besitzthums liegen, hat
er nur in linker Hälfte edirt, soweit sie nämlich unter der Strasse sich befanden;
dass die rechten Hälften noch existiren könnten, wird nicht nur verschwiegen, sondern
sie erscheinen im Minuskeltext punktirt, resp. in Klammern ergänzt; überdies werden

Mommsen p. 23 und not. 53 (cf. taf. I nr. IV), der endlieh freilich das Richtige trifft, wenn er
schliesst „Mavxfa kann aus lin. 8 irrthümlich wiederholt sein" — aber durch die Herausgg., denn
auf dem Stein fehlen die beiden Worte 'xoü Mavxfa'. — Der monströse Name 'IxeSiaatSo?
in Nro. 42fi, den E. Curtius (Gött. Nachr. 1864 p. 178) seines 'halbbarbarischen Charakters' wegen mit
liccht hervorhebt, löst sich vor dem Stein in ein gewöhnliches MeXtaafSo? auf. — Hätten die
Herausgg. in Nro. 421 deu erhaltenen Priesternamen Ilaxpeas . ... nicht ausgelassen, so wäre es
Mommsen gewiss gelungen, in Combination mit den bei Lebas 922, 934, 939 bereits vorliegenden Resten,
das neue Priesterpaar 'Ä.dafißos ('Appop-cr/ou), Ilaxpsct; (ÄvSpovt'xou) zu finden, wodurch eine zweite
Reihe von 3 zusammenhängenden Paaren hergestellt worden wäre. — An sonstigen schweren Lese-
fehlern wären hunderte anzuführen. Die Menge musste es bringen, was die Sorgfalt im Einzelnen
versäumt hat, und nur dem Umstand, dass die Hauptmasse der Inschriften noch heut unverwerthet
daliegt, sowie dass manche Fehler eben aus der grossen Zahl der Parallelurkunden verbessert wer-
den konnten, ist es zuzuschreiben, dass all' diese Unrichtigkeiten für die Wissenschaft nicht folgen-
schwerer gewesen sind.

Man hat sich nicht einmal die Mühe genommen, die Citate, die Ulrichs damals in Athen
vielfach nach Seitenzahl der Tauchnitz'schen Ausgaben zu geben gezwungen war, nachzuschlagen
und umzuschreiben, sondern es wird nun unter Hinweglassung jener veralteten oder überhaupt jeder
Seitenzählung citirt: (p. 22,3) "Plutarque de ser. num. vind." = Ulrichs p. 54,is'Plut. de ser. num.
vind. 12 p. 21 Tauchn.' |] oder mit falscher Angabe (p. 23,s) "Justin. 1. XIV" = Ulr. p. 42,2 'Justin.
I. XXIV 6', und (p. ll,i) "Strabon 1. XX" statt Strab. IX, 3 p. 418.
 
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