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Einleitung. -[\

Womit man H.'s Text vergleiche, auf Grund dessen derselbe nicht einmal eine Minuskel-
umschrift versuchen konnte. — U. s. f. —

Zum Schluss einige Zahlen. IL deckte auf: an der Polygonmauer B—(': 152
neue Nummern, er (und Fouc.) edirte davon 40, bleiben noch unedirt 112; in dem
übrigen Ausgrabungsterrain an noch vorhandenen Einzelinschriften etwa 120; davon
edirte er 46, bleiben noch c. 74. Also Gesammtsumme der vorhandenen Edirten 86'),
der Unedirten etwa 186, total rund c. 275. Die unedirten Einzelinschriften setzen sich
zusammen aus solchen, welche ich in der Alterthiimersammlung zu Delphi, dem sogen.
'Museum' (Haus 117), unter anderen dort vorhandenen vorfand, etwa 40. und solchen,
die zusammen mit den weitaus meisten der edirten noch am Orte der Ausgrabung be-
findlich allen Unbilden der Witterung und böswilliger Verletzung ausgesetzt waren. Es
mögen wohl ursprünglich gegen 300 Nummern gewesen sein, die durch H. gewonnen
waren; da sie zu fünf Sechstel offen lagen, schmolz ihre Zahl von Monat zu Monat.
Es ist unglaublich, mit welcher barbaries die antiken Reste von den jungen und wohl
auch alten Kastrioten behandelt wrerden, zerkratzt, zerschlagen, gestohlen — und bei
der Unmöglichkeit der Absperrung dieses Terrains kann der sonst pflichtgetreue saopoc
nur über die wachen, die er unter Verschluss im Museum hat. Eine ganze Anzahl
der von H. publicirten waren im Mai v. J. nicht mehr vorhanden; als ich im Sept.
zurückkehrte, war auch von denen, die ich vor 3'/2 Monat hatte zusammensuchen
lassen, wieder ein gutes halbes Dutzend verschwunden. Dergleichen musste angeführt
werden, um zu zeigen, wie verhängnissvoll diese bisherigen französischen Ausgrabungen
für das alte Delphi geworden sind, dadurch dass man nicht sofort sämmtliche neu
gefundenen Inschriften registrirt oder wenigstens abgeklatscht hat2).

Die vorstehend geschilderten Thatsachen motiviren es hinlänglich, dass man
heut einer erneuten französischen Thätigkeit daselbst nur mit getheilten Empfindungen
entgegensehen kann. Ich bin der Letzte, der die Schwierigkeiten, welche sich auf
Delphi's Felsboden ihnen entgegenstellen werden, unterschätzt; Schwierigkeiten gegen
welche die bei der Ausgrabung von Olympia zu überwindenden klein erscheinen: es muss
ein Dorf expropriirt und dessen 325 Gebäude abgebrochen werden, und es erfordert der
von grossen Steinmassen und viel Felsgeröll durchsetzte, steil ansteigende Boden die

J) Dazu noch 5 jetzt verschwundene Nummern.

*) Ich habe schliesslich vor der Abreise (Dez. 1887) alle Einzelinschriften, die sich draussen
noch vorfanden, soweit die Steine durch 4 Mann transportirt werden konnten, hinauf in das Museum
schaffen lassen. Nur etwa 15 waren von zu gewaltiger Grösse. Die im Mai begonnene Catalogisi-
rung der Museums-Inschriften ward fortgesetzt, so dass jetzt im Innern desselben 135 Stück (be-
zeichnet mit den Nummern 100—234, da 1—99 für Sculpturfragmente reservirt war) versehen, der
Reihe nach geordnet sind. Im Hofe sind die der Witterung wegen nicht numerirbaven grossen
Stücke, etwa 30 an Zahl, untergebracht worden.

2*
 
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