Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Nachtrag. 127

Gegenden (Phokis und Boeotieii) um diese Zeit sehr verbreitet und ebenso die Sitte,
sich nach den Kaisern zu nennen.

Im Gegensatz dazu ist aber um so bestimmter daran festzuhalten, dass der
Chaeronenser SiuxXotpo?, der sich den seltenen röm. Gentilnamen Msaxpto; beilegte
in Gemeinschaft mit seinem Landsmanne Plutarch, diesem durch Freundschaft oder
^ erwändschaft eng verbunden gewesen sein muss und darum sicher für den in den
Dialogen so häufig vorkommenden Soklaros erklärt werden kann. Die Vermuthung,
dass nach ihm der Sohn Plutarchs benannt worden, hat überraschenderweise genau
so auch Keil geäussert.

Zu Seite 101.

Ueber die Provenienz der Inschrift Thiersch nr. 3A lässt sich nur Folgendes
ermitteln; a. a. 0. p. 62 giebt Thiersch an:

""Zum Schlüsse Folgen hier erstlich noch einige der Urkunden über Schenkungen
und Belohnungen, mit denen die neu enthüllte polygone Wand gleich der früheren
[sc. Theatennauer] bedeckt ist. dann topographische Angaben über Taf. IV" u. s. f.

"1. Eine Schenkungsurkunde APXONTOIAPXIA" etc. "2. Eine Belobungs-
und Belohnungs-Urkunde OEOl | EPIAMYNTAAPXONTOS" (= Ross, Inscr. inedd. I
in-. 70) etc. "3. Ausser diesen zwei Beschlüssen dienen noch folgende zur Vermeh-
rung der im Boeckhischen Thesaurus enthaltenen Inschriften: A. . . APOYMHNOZ"
(=Eang. A. H. II nr. 945) u. s. f. "B ..OYAAMEOZ" etc. "Ich bedaure, dass der
Zustand des theils beschädigten, theils. mit Tartaro incrustirten Marmors [!] mir nicht
mehr als das Gegebene mit einiger Sicherheit zu lesen gestattete."" ■—

Gehören darnach 3 A u. B auch zur Polygonmauer oder nicht? —Wenigstens
von B (das nur eine schlechtere Abschrift der alten Dodwell'schen Inschrift ('IG 1689
ist, was Th. nicht bemerkte) kann ich das Gegentheil nachweisen, da ich dieselbe im
östl. Pfeiler der Hausthür von nr. 199 (äussere Südwand) eingemauert wiederfand
(vgl. p. 94 nr. 53). Da Dodwell notorisch die Polygonmauer nicht kannte, so ist auch
ausgeschlossen, dass der Stein etwa zu Thiersch's Zeiten zu ihr gehört habe. Ist aber
B der .Mauer nicht zuzuweisen, so wird man geneigt sein, mit Nothwendigkeit das
Gleiche von nr. 3A zu folgern. — Demgegenüber sagt Curtius von Thiersch (Anecd.
p. 7) 'tres inde titulos transscripsit' (nämlich von der Mauer), giebt aber gleichwohl
nur zwei (nr. 1 u. 2) auf seinem Mauerplan an und hat nr. 3A überhaupt nicht ge-
sehen, wie seine Ergänzungen und Bemerkungen (Anecd. p. 27) beweisen. Darauf
kommt Bhangabe nach Delphi und schreibt unter anderen Mauer-Inschriften, die er
von der Wand und von den umher liegenden Einzelpolygonen copirt, auch nr. 3A

insofern ohne lielang als dieselbe auf Grund dieses Gentilnamens nach wie vor in das letzte Viertel
des 1 Jhdts. zu setzen ist.
 
Annotationen