die guten Äcker gerechnet worden und hatten noch Pfarrer Köth (1734-62) 5 fl Gült
gebracht.
„Jetzo aber" waren sie „so vom Windmit Sandüberführt..., daß man an vilen orthen den
natürlichen Grund nicht mehr zu finden weis" [229/96502 vom 23.11.1768]. Dazu kam
ständiger Wildverbiß durch das stark überhegte Wild. Wie wenig von Stengel für diese
Grundstücke bezahlt hatte, zeigt sich daran, daß Pfarrer Beisler für den Erlös einen hal-
ben Morgen gutes Ackerfeld bekam [229/96502].
Die Hauptmasse des neuen Hofgutes bildete aber der alte Besitz des ehemaligen Nonnen-
gutes Stift Neuburg, das als Eigentum des 1774 aufgehobenen Jesuitenordens herrenlos
geworden, vom Staat konfisziert und an Begünstigte verschleudert worden war. Freiherr
von Stengel als privilegierter Angehöriger des neuen Dienstadels erwarb dabei nicht nur
das Neuburger Gut auf dem „Sand" und hinter der Seckenheimer Obergasse, sondern
auch 90 Morgen derselben Herkunft auf Neckarauer Gemarkung. Aus der Seckenheimer
Allmende stammten die „Gänseweide" auf der „Mallau" und kleinere Stücke auf dem
„Sporwörth". 1778 bereits wurde das Hofgut von Stengels wie folgt taxiert:
1. 40 Morgen 6 Ruthen Nahe beim Relaishaus gegen den Rhein, an der schwetzin-
ger Chaussee, südlich vom Franzosenbuckel bis zur Altripper Fahrdt, und gegen
Neckerau hin unter dem Hang (Sandrain) noch die Gänswiese. Auf diesem Hof-
theile stehen die Gebäude mit 2 Wohnungen, den Stallungen und Scheuern
taxiert zu 5.300fl
Ferner besteht er aus
1 Morgen Garten taxiert zu 100 fl
41/8 Morgen Weinberg taxiert zu 825 fl
313/4 Morgen Ackerfeld taxiert zu 1.270fl
3 Morgen Busch werk taxiert zu ______75fl
zusammen 7.570fl
2. 21 Morgen 33 Ruthen oberhalb des herrschaftlichen Relaishauses, ziehet vom
Altripper Weg hinaus auf den Riemenweg, beforcht einerseits von der Gemeind
Seckenheim, andererseits von der Schwetzinger Chaussee, durchschnitten vom
Neckerauer-Heydelberger Weg, enthält:
2 1/8 Morgen Weinreben und fruchtbare Bäume, sämtlich in gutem Flohr, fer-
ner
19 Morgen 13 Ruthen Äcker zus. taxiert zu 1.100 fl
3. 25 Morgen 2 Viertel 12 Ruthen auf dem Sporwörth, davon
13/4 Morgen Weingarten
9 Morgen 3 Viertel 22 Ruthen Aecker
13 Morgen 3 Viertel 20 Ruthen Wald
Zusammen taxiert zu 1.600fl
Summa 10.270fl
[vgl. F. Höflich, Der Stengelhof auf der Rheinau, in: MGB1 12, 1911, Sp. 170-173]
Der kurpfälzische Gefälleverweser Schmuck hatte die obige Taxation vorgenommen und
seiner Schätzung die Bemerkung angefügt: „Herr von Stengel hat bekanntlich einen gro-
ßen, öden und niemals angebaut gewesenen Strich Landes, welcher in purem Sand besteht,
mit großen, nimmermehr zu erschöpfenden Kosten zu Gärten, Wingerten, Baumstücken
und Äckern angelegt, dadurch nicht nur die von Mannheim nach Schwetzingen durchzie-
hende Straße verschönert, sondern auch das Land mit jährlicher Erzielung mehrerer Pro-
140
gebracht.
„Jetzo aber" waren sie „so vom Windmit Sandüberführt..., daß man an vilen orthen den
natürlichen Grund nicht mehr zu finden weis" [229/96502 vom 23.11.1768]. Dazu kam
ständiger Wildverbiß durch das stark überhegte Wild. Wie wenig von Stengel für diese
Grundstücke bezahlt hatte, zeigt sich daran, daß Pfarrer Beisler für den Erlös einen hal-
ben Morgen gutes Ackerfeld bekam [229/96502].
Die Hauptmasse des neuen Hofgutes bildete aber der alte Besitz des ehemaligen Nonnen-
gutes Stift Neuburg, das als Eigentum des 1774 aufgehobenen Jesuitenordens herrenlos
geworden, vom Staat konfisziert und an Begünstigte verschleudert worden war. Freiherr
von Stengel als privilegierter Angehöriger des neuen Dienstadels erwarb dabei nicht nur
das Neuburger Gut auf dem „Sand" und hinter der Seckenheimer Obergasse, sondern
auch 90 Morgen derselben Herkunft auf Neckarauer Gemarkung. Aus der Seckenheimer
Allmende stammten die „Gänseweide" auf der „Mallau" und kleinere Stücke auf dem
„Sporwörth". 1778 bereits wurde das Hofgut von Stengels wie folgt taxiert:
1. 40 Morgen 6 Ruthen Nahe beim Relaishaus gegen den Rhein, an der schwetzin-
ger Chaussee, südlich vom Franzosenbuckel bis zur Altripper Fahrdt, und gegen
Neckerau hin unter dem Hang (Sandrain) noch die Gänswiese. Auf diesem Hof-
theile stehen die Gebäude mit 2 Wohnungen, den Stallungen und Scheuern
taxiert zu 5.300fl
Ferner besteht er aus
1 Morgen Garten taxiert zu 100 fl
41/8 Morgen Weinberg taxiert zu 825 fl
313/4 Morgen Ackerfeld taxiert zu 1.270fl
3 Morgen Busch werk taxiert zu ______75fl
zusammen 7.570fl
2. 21 Morgen 33 Ruthen oberhalb des herrschaftlichen Relaishauses, ziehet vom
Altripper Weg hinaus auf den Riemenweg, beforcht einerseits von der Gemeind
Seckenheim, andererseits von der Schwetzinger Chaussee, durchschnitten vom
Neckerauer-Heydelberger Weg, enthält:
2 1/8 Morgen Weinreben und fruchtbare Bäume, sämtlich in gutem Flohr, fer-
ner
19 Morgen 13 Ruthen Äcker zus. taxiert zu 1.100 fl
3. 25 Morgen 2 Viertel 12 Ruthen auf dem Sporwörth, davon
13/4 Morgen Weingarten
9 Morgen 3 Viertel 22 Ruthen Aecker
13 Morgen 3 Viertel 20 Ruthen Wald
Zusammen taxiert zu 1.600fl
Summa 10.270fl
[vgl. F. Höflich, Der Stengelhof auf der Rheinau, in: MGB1 12, 1911, Sp. 170-173]
Der kurpfälzische Gefälleverweser Schmuck hatte die obige Taxation vorgenommen und
seiner Schätzung die Bemerkung angefügt: „Herr von Stengel hat bekanntlich einen gro-
ßen, öden und niemals angebaut gewesenen Strich Landes, welcher in purem Sand besteht,
mit großen, nimmermehr zu erschöpfenden Kosten zu Gärten, Wingerten, Baumstücken
und Äckern angelegt, dadurch nicht nur die von Mannheim nach Schwetzingen durchzie-
hende Straße verschönert, sondern auch das Land mit jährlicher Erzielung mehrerer Pro-
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