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Schicht getrieben und mit behauenen Bruchsteinen ausgemauert. Durch den offenen
Boden des Schachtes und unten auf Lücke gesetzte Steine quoll das saubere Grundwasser
in den Schacht und stieg bis zum natürlichen Grundwasserspiegel hoch. Über der oberirdi-
schen Schachtmauer erhob sich ein Galgen, an dem Rolle und Seil die vollen Eimer nach
oben holten.

Nach dem Ortsplan von 1778 gab es wenige öffentliche Brunnen, einige Nachbarschafts-
brunnen und viele private: Zwei öffentliche Brunnen befanden sich auf den Planken: vor
dem Rathaus der „Kindlsbrunnen" und vor der „Krone". Auch in der Mitte des Heu-
markts gab es einen Brunnen. Die Nachbarschaftsbrunnen standen an den Straßenseiten
der Gehöfte oft vor den Wohnhäusern und dienten einer Anzahl von Nachbarn als Was-
serstelle. Manchmal teilten sich zwei Höfe einen Brunnen, der dann auf der Grenze ange-
legt war. Sehr viele lagen in den Gärten. 1778 gab es im Oberdorf 21, im Unterdorf 18 und
im Hunsrück 11 Brunnen. Das Brunnenwasser war von ausgezeichneter Qualität, und nie-
mals ist in den Akten von schlechtem Wasser oder davon ausgelösten Seuchen die Rede.
Auch auf der Gemarkung gab es alte Brunnen, die der Viehtränkung dienten, wie der Küh-
oder Hirtenbrunnen ausweist. Der Wetz- oder Klopfenbrunnen an der Abzweigung des
Pfaffenweges von der heutigen Kloppenheimer Straße ist schon 1429 dort erwähnt [vgl.
F1N]. Dieser Brunnen war nicht nur für die Viehtränke, sondern diente auch dem Angie-
ßen der Rübenpflanzen.

47 Frühmittelalterlicher Brunnen, 1962 in der Renchener
Straße 9 entdeckt

48 Alter Dorfbrunnen Freiburger Straße 14

Mit dem Tabakanbau wurde dieser Wasserbedarf größer, so daß der Gemeindevorstan
1808 einen Beschluß faßte „Betreff der Erbauung etlicher Brunnen in den hisigen Flurjeh
dem". Insgesamt wurden 5 Brunnen, und zwar 2 im Oberfeld, einer im Mittelfeld, eine
im Niederfeld und einer im Sand gebaut. 1811 folgte noch ein Brunnen in der Mallau-
Jeder Brunnen war zu ebener Erde mit einem Steindeckel verschlossen. [229/96440].

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