gleichmäßige Ablagerung, indem er durch die Dünenkette nach Norden oder Süden abge-
lenkt wurde und so parallel zum Gebirgsrand floß. Erst in allerjüngster Zeit durchbrach er
die Dünenkette zwischen Seckenheim und Feudenheim, um auf kürzerem Wege den Rhein
zu erreichen.
So ruhig die Landschaft um Seckenheim heute erscheint, so birgt sie doch deutliche Zei-
chen dramatischer Veränderungen. Seckenheim liegt einmal auf dem Neckarschuttkegel
(s. den Neckarkies in den Kiesgruben), zum anderen teils auf dem Hochgestade (Oberdorf)
teils in der Talaue (Unterdorf). Das Hochgestade zeichnet sich in seinem Verlauf von der
katholischen Kirche die Kloppenheimer Straße entlang deutlich ab und kann bis Rheinau
verfolgt werden.
Unterdorf, Hunsrück, Niederfeld, Mallau, Sporwörth, vorderes und hinteres Ried gehö-
ren in die Talaue des Rheins; Mallau und Niederfeld sind dabei von den verschiedenen
Armen des Mündungsdeltas des Neckars geformt, das noch heute an den Bodenwellen und
kiesigen Einlagen in den tonigen Lehm deutlich zu erkennen ist. Mittelfeld und Oberfeld
liegen auf dem Hochgestade und haben größtenteils fruchtbare lehmige Böden.
Auch im Oberfeld sind ältere Neckarschlingen zu erkennen (Langlach, Dieterslanglach,
Streitlach). Sand und Dossenwald liegen ebenfalls auf dem Hochgestade, tragen aber eine
beachtliche Sanddecke, die sich in zwei parallel laufenden Dünenreihen aufteilt. Diese
Dünen wanderten im Bereich des Sandes und des heutigen Suebenheims noch in histori-
scher Zeit und bedeckten so die Siedlungen der Neckarsueben. Die Dünen können bis zu
20 m hoch sein, sie sind im Schnitt zwischen 8 und 10 Metern. Die beiden Flüsse haben
noch in historischer Zeit ihren Lauf geändert, wie an anderer Stelle näher ausgeführt wird,
[s. I. C. 3. u.a.]. In den letzten beiden Jahrhunderten wurde erst der Neckar und dann der
Rhein künstlich begradigt, um eine relative Hochwasserfreiheit zu erreichen. Das Hoch-
wasser hatte vorher regelmäßig die tiefliegenden Teile der Gemarkung überschwemmt und
überkiest, indem es immer wieder den alten Flußrinnen folgte [s. I. O. 1.].
Das Klima ist gemäßigt mit milden, in der Regel schneearmen Wintern. Die Sommer sind
oft wechselhaft mit meist hoher Luftfeuchtigkeit (Schwüle). Die Durchschnittstemperatu-
ren im Januar betragen minus 1,5 Grad Celsius und im Juli plus 19,5 Grad C. Maritime
südwestliche Winde herrschen vor bei relativ geringen Windgeschwindigkeiten. Starke
Winde treten - außer bei gewittrigen Böen im Sommer - nur in Form der Frühjahrs- und
Herbststürme auf (Äquinoktien). Der Niederschlag liegt zwischen 600 und 650 Millimeter
im Jahr. Der Frühlingsbeginn gehört zu den frühesten in Deutschland und liegt zwischen
der Schneeglöckchenblüte am 1. März und der Apfelblüte am 27.4. Der Beginn der Ernte
(Winterroggen) ist am 19.7.
Die natürliche Pflanzendecke ist auf den Dünen durch Föhrenwald, Trockengräser und
wollige Blütenpflanzen gekennzeichnet, im Eichwald durch den Laubwald von Eichen,
Weiß- und Rotbuchen, Ahorn, Weißdorn, Hasel, Wildkirsche u.a. und feuchtigkeitshe-
bende krautige Blütenpflanzen, Farne und Moose. Eine eigentümliche Landschaft ist das
Ried, an dem die Seckenheimer Gemarkung großen Anteil hatte. Dort wurden die Wiesen-
und Weideflächen, die von Wassergräben durchschnitten waren, von Auwäldern aus Wei-
den, Pappeln, Ulmen und anderen Weichgehölzen unterbrochen. Tümpel und Altwasser,
die ursprünglich überall in der Gemarkung vorkamen, bildeten besondere Biotope. 19
konnte Hauptlehrer Hörner noch folgende Gesellschaften von Wildpflanzen auf der
Seckenheimer Gemarkung feststellen:
a) Auf den Dünen am Pfingstbergweiher und im Kiefernwald: ...
gelbe Sandstrohblume (Katzenpfötchen), zwar unter Naturschutz, trotzdem sehr gep
dert; blauer Kreuzenzian; Feldmannstreu; Golddistel; Küchenschelle (Naturschutz.); S '
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lenkt wurde und so parallel zum Gebirgsrand floß. Erst in allerjüngster Zeit durchbrach er
die Dünenkette zwischen Seckenheim und Feudenheim, um auf kürzerem Wege den Rhein
zu erreichen.
So ruhig die Landschaft um Seckenheim heute erscheint, so birgt sie doch deutliche Zei-
chen dramatischer Veränderungen. Seckenheim liegt einmal auf dem Neckarschuttkegel
(s. den Neckarkies in den Kiesgruben), zum anderen teils auf dem Hochgestade (Oberdorf)
teils in der Talaue (Unterdorf). Das Hochgestade zeichnet sich in seinem Verlauf von der
katholischen Kirche die Kloppenheimer Straße entlang deutlich ab und kann bis Rheinau
verfolgt werden.
Unterdorf, Hunsrück, Niederfeld, Mallau, Sporwörth, vorderes und hinteres Ried gehö-
ren in die Talaue des Rheins; Mallau und Niederfeld sind dabei von den verschiedenen
Armen des Mündungsdeltas des Neckars geformt, das noch heute an den Bodenwellen und
kiesigen Einlagen in den tonigen Lehm deutlich zu erkennen ist. Mittelfeld und Oberfeld
liegen auf dem Hochgestade und haben größtenteils fruchtbare lehmige Böden.
Auch im Oberfeld sind ältere Neckarschlingen zu erkennen (Langlach, Dieterslanglach,
Streitlach). Sand und Dossenwald liegen ebenfalls auf dem Hochgestade, tragen aber eine
beachtliche Sanddecke, die sich in zwei parallel laufenden Dünenreihen aufteilt. Diese
Dünen wanderten im Bereich des Sandes und des heutigen Suebenheims noch in histori-
scher Zeit und bedeckten so die Siedlungen der Neckarsueben. Die Dünen können bis zu
20 m hoch sein, sie sind im Schnitt zwischen 8 und 10 Metern. Die beiden Flüsse haben
noch in historischer Zeit ihren Lauf geändert, wie an anderer Stelle näher ausgeführt wird,
[s. I. C. 3. u.a.]. In den letzten beiden Jahrhunderten wurde erst der Neckar und dann der
Rhein künstlich begradigt, um eine relative Hochwasserfreiheit zu erreichen. Das Hoch-
wasser hatte vorher regelmäßig die tiefliegenden Teile der Gemarkung überschwemmt und
überkiest, indem es immer wieder den alten Flußrinnen folgte [s. I. O. 1.].
Das Klima ist gemäßigt mit milden, in der Regel schneearmen Wintern. Die Sommer sind
oft wechselhaft mit meist hoher Luftfeuchtigkeit (Schwüle). Die Durchschnittstemperatu-
ren im Januar betragen minus 1,5 Grad Celsius und im Juli plus 19,5 Grad C. Maritime
südwestliche Winde herrschen vor bei relativ geringen Windgeschwindigkeiten. Starke
Winde treten - außer bei gewittrigen Böen im Sommer - nur in Form der Frühjahrs- und
Herbststürme auf (Äquinoktien). Der Niederschlag liegt zwischen 600 und 650 Millimeter
im Jahr. Der Frühlingsbeginn gehört zu den frühesten in Deutschland und liegt zwischen
der Schneeglöckchenblüte am 1. März und der Apfelblüte am 27.4. Der Beginn der Ernte
(Winterroggen) ist am 19.7.
Die natürliche Pflanzendecke ist auf den Dünen durch Föhrenwald, Trockengräser und
wollige Blütenpflanzen gekennzeichnet, im Eichwald durch den Laubwald von Eichen,
Weiß- und Rotbuchen, Ahorn, Weißdorn, Hasel, Wildkirsche u.a. und feuchtigkeitshe-
bende krautige Blütenpflanzen, Farne und Moose. Eine eigentümliche Landschaft ist das
Ried, an dem die Seckenheimer Gemarkung großen Anteil hatte. Dort wurden die Wiesen-
und Weideflächen, die von Wassergräben durchschnitten waren, von Auwäldern aus Wei-
den, Pappeln, Ulmen und anderen Weichgehölzen unterbrochen. Tümpel und Altwasser,
die ursprünglich überall in der Gemarkung vorkamen, bildeten besondere Biotope. 19
konnte Hauptlehrer Hörner noch folgende Gesellschaften von Wildpflanzen auf der
Seckenheimer Gemarkung feststellen:
a) Auf den Dünen am Pfingstbergweiher und im Kiefernwald: ...
gelbe Sandstrohblume (Katzenpfötchen), zwar unter Naturschutz, trotzdem sehr gep
dert; blauer Kreuzenzian; Feldmannstreu; Golddistel; Küchenschelle (Naturschutz.); S '
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