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Institut Français d'Archéologie Orientale <al-Qāhira> [Hrsg.]; Mission Archéologique Française <al-Qāhira> [Hrsg.]
Recueil de travaux relatifs à la philologie et à l'archéologie égyptiennes et assyriennes: pour servir de bullletin à la Mission Française du Caire — 9.1887

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Nr. 1-2
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Müller, Max Wilhelm: Die demotische Präformativpartikel met
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https://doi.org/10.11588/diglit.12256#0032
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26

Die demotische Pràformativpartikel mgt.

inid

Als Substantivformen gebrauchen die Pyramidentexte
anscheinend nnterschiedslos. Die mitnnliche Form wird schon im mittleren Reicb seltener,
und spater erbalt sie sicli blos in der speziellen Bedeutung «Scbrei, Ruf — Ton» s. o. Im
Papyrus Prisse ist der Gebrauch des Féminins in Verbindung mit Adjektiven (5, 6, 10;
7,4, 12) und mit ^ (1, 11; 15, 9) Regel. Die Pluralformen sind dort J^^^) h 2I
11, 11, vgl. Erman, Pluralb. S. 30, Louvre C. 26, 9 — (in |^^^"^)' 7> 9 «Redereien,
Geschwâtz» liegt eine Weiterbildung der Wurzel vor) — was altâgyptiscb mdu wie im Sin-
gular gescbrieben wird, vgl. Ppi 147 |^^<:Ç3l"g^^|^^j_^[|[jJj mdii" àpn t'd'ht Mrire,

und dann in meist weniger klarer Pluralbedeutung |c=^> ^jj 8, 8; 19, 2; J es M
7,4; |cf==[j(j^ 11, 10; 13, 2; 18, 10. Will man dem Redaktor, der die unverstiindliclien
alten Formen besonders durcb pleonastiscbe Scbreibungen entstellte, trauen, so batte das
Original scbon mdui gebabt.

Der Gebraucb von l^^^j) zur Umschreibung von abstrakten Substantiven scbeint ziem-

licb ait. Ausdrïïcke wie j[C^f><|j>'||^, ; «dunkle Sacbe» (Brugsch, Worterb., S. 1265) bilden
den Uebergang dazu. Neuagyptiscli kommt scbon vor: 1^^)^^°^- Jm''st- Pap- Berlin
(Aegypt. Zeitschr. 79) «Wahrbeit», ||<^^X<::> «Wohlthaten » (von Dekorationen gesagt) DHIII,

V ï SA 1 e, «geheimnisvoll leben», RIH 156. Die Verbindung

^ t| <^L, Aeg. Zeitschr. 83, 74 lin. 22,

Aurrfuocùite ïum, «ailes Schlccbte».

Dass av.6t- im Altagyptischen durcb JJ^> und ^^wÀ,; dies allerdings mehr im Ge-
braucb von <5"m-, J]^> dagegen blos bei Adjektiven, vertreten wurde, ist bekannt.

Uel)er das dcmotiscbc 5in- ist im Anscbluss an dièse Zusammenstellung nocb zu
bemerken :

Die Form ist meist ausgescbrieben gi, gai (s. o.). Gn. Paris stelit _j_-^Ç\ç 5, 1; ..^.fK
3, 1; 6, 19 nacb einer unsinnigen Etymologie von qdt «Gestalt». In der Rosettana wird die
Ligatur V~^£ gebrauclit, ans der durcb Anscbluss des zu einem Stricb verkiirzten i <J^S
Moscbion 3 entsteht. Bis auf das Determinativ abgekiirzt ist das Wort gn. 16, 27 (s. u.) und
Lp. 6, 26, 27; 11, 16, 17; 13, 15; 21, 30; 22, 9 Besonders dièse Form ist arg miss-

verstanden worden. Die pbonetisclie Scbrcibung ist stets gi-n, d. h. CTm; Jci-n scbeint bloss
spateste Ortbograpbie. Das absolute ^^^([J (H; 6) ist im Gn. scbon wenig gebraucblicb ;
mit Suffixen beisst es 'f&>*3Ç"xjïï' 8, 21; 9, 18, aucb J'Z^'Vl 16, 27, d. h. <Ti.w.Moq.

In / t\<y/\Jiyi^//f^> ~z rcpoovjxov Ros. 11 ist die Verbindung partizipial wie bei mgt- unter
Nr. 9, s. o. Das Pluralzeichen bat wobl keine Berecbtigung.

Der Artikel ist, soviel icb seben kann, in beiden Dialekten nocb durchgangig der
mânnliche (s. Stern, Gr. §. 180).

Im Uebrigen bietet dièses Praformativ weniger Stoff zur ausfubrlicben Bebandlung.

Munchen, April 1887.
 
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