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Institut Français d'Archéologie Orientale <al-Qāhira> [Hrsg.]; Mission Archéologique Française <al-Qāhira> [Hrsg.]
Recueil de travaux relatifs à la philologie et à l'archéologie égyptiennes et assyriennes: pour servir de bullletin à la Mission Française du Caire — 9.1887

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Nr. 3-4
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Müller, Max Wilhelm: Über einige Hieroglyphenzeichen
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https://doi.org/10.11588/diglit.12256#0185
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Ueber einige Hie-roglyphenzeichen.

1 75

die spiiter wieder allgemein gewordene Form Ç zn haben. Die Scbreibung speriell ist
ïillem Anscbeiu nacb erst in der XII. Dynastie zur Herrscbaft gelangt. Ubu hiesse also der
«Oeffner, Schliesser, Beschliesser, Scbafîner».

Den weiteren Zusammenstellungen, die Lepage Renotjf versucbte, kann icb einstweilen
nur Zweifel entgegenbringen, so der des £^ mît uba und ai. Die Lesung ^^jp (Brugsch)
bat sicb leider niebt bestatigt, so dass das Wort 3 «Scbiitze» (Turiner Altar C; LD II:

° ' Ci ii i i v

140 n- Mar., Mon. div., 55) und dessen Derivate (^j^X) n. s. w.) noeb niebt zu umschreiben
sind. Dass ,|Tv)^> Mer (iibnlicb wie die Endung -ntë andeuten soll, sebeint mir ans

einer Stèle (1er Miincbener Glyptotbek, die éTVj^>^N^[ « Finanzbeamte » erwiihnt, er-
sicbtlicb; dieser Plural ist im Titel nfich Mar., Mon. div., 9; Liebi.ein, Aeg. Denkm.,

Tf. 4; LD II, 148 n. s. w. ansebeinend iiberall zu lesen, warnm aber z. B. in dem J^\><~>,
stets das u bleibt, so dass in |^-=-^\)^ Aeg. Z., 1874, 114, zwei versebiedene

Pormen desselben Wortes nebeneinander stehen, ist sebwer zu erklaren.1

Einen Anbaltspunkt fttr die Lesung bat Dûmichen, Geschicbte Aey., 182, in dem Wort
« kastrieren » geliefert; ob der dort vermutbete Anlaut n wirklicb dureb eine Allitte-

ration gegeben ist, kann man aus dem kurzen Zitat niebt erseben. jl^_d JJ>^>" will niebt

recbt passen. Man bat iibrigens eine Scbreibung téTVjJj^ zu finden geglaubt, und Lkpage
Renouf bat sie noeb festgebalten. Aber dièse Lesung berubt auf dem Febler Lepsius, Aus-
loahl, 14 A, der dureb Aey. Z., 1883, 77 und LD III, 43 a vollkommen beriebtigt wird. Es
ist hier blos von cinem J^J^^^^J^ «Scbatzmeister und Bericbterstatter der Kriegs-
beute» die Eede. (Anders nacb der alten Lesung Ebkrs, Aeg. Bilch. Mos., 320.)

Der k\° '<_o *Ê (Anast., IV, 2 ult.; 3, 1; Kollee, 3, 1: Bu., W. 195 und

Suppl. 1400 — LD II, 150 a gehbrt nicht bieber, vgl. Erman, Aeg., 142, trotz der irrigen
Scbreibung des Titels « Oberbirte », Aeg. Z. 1885, 61) bat gar keinen Zusammenbang datait.

Fur das ebenfalls (auf Grund eines —pjj^jlll^ «Altar», allein das Zeicben ist etn vom
Tisch ganz versebiedenes, und RIH 34stebt ein blosser jï^^y3^ «Tiscbscbreiber», s%-ut'hu) heran-
gezogene weiss icb keinen Rat ; ausser RIH 12, wo die — die Scbiffe des Silberbauses

beaufsicbtigen, kann icb noeb auf Mak., Abyd., II, 40, wabrscbeinlicb LD II, 139 b, s. o.

(»ic> Rec. trav., 3, 123,

enthalt wobl in riebtiger Lesung dièses Zeicben. Der «Fttrst des (oder «der . . »?).'. »

war also wobl ein Unterbeamter des^^Yj (Erman, S. 129), dessen Funktion dureb «Ein:
treiber, Einnebmer» oder «Transporteur» wiederzngeben sein mag, und batte versebiedene
JMk ^1 , deren ^% meist genannt werden, miter sicb. Dafiir, dass dieser hâutë eine
bobo Wllrde bekleidete, vgl. RIH 14. Vicie .Stellen, aucb ttber die ■¥• ® [ Eec. trav.

7, 188 gesamnielt.

1) Nach dem Zusammenbang, wie ihn Erman, Aeg., 144, annimmt, wïre im ersten Fall -utë mit
kurzem ë, im zweiten der Plural -uti die Endung. — Der Titel des Xj^^Ç^ « Oberscbatzmeister » (Ebman,
128, 143) ist wôhl ursprUnglich «Scbatzmeister Unterag}'ptens » zu erklaren. Zu dem bemerke icb,

dass man die alte Lesung s/t wobl. mit Unrecbt auf'gegeben bat, demi keine der spiiteren Lesungen passt
zu Bev. ArckéoL, 18G7, pl. 5, wo allitterierend «K8mgiû» (sy_lel?) und |2 zusammengestellt sind.

c^sot u. s. w. darf man natiirlich niebt vergleïcnen.
 
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