genehm, und machet uns hernach vielen Schmerzen, oder
bringt uns izt Nutzen, und isi uns hernach sehr schäd-
lich, Suche das Angenehme, aber gieb acht ans die
Folgen, ob es dir hernach nicht leid werden mochte; suche
das Nützliche, aber überlege erst, ob es dir hernach nicht
Schaden bringt. Untersuche es also erst nach der Er-
fahrung, oder wo dir die fehlet, richte dich nach dem
Urtheil verständiger Menschen. Denkst du mit Ver-
gnügen an das, was du thusi, und scheuest du dich nicht,
daß es bekannt werde, so ist es gut; willst du es gern
verbergen, und schämest dich, wenn es bekannt wurde, ft
ist es böse. Das Böse bringt immer Schande, und
das Gute immer Ehre und Vergnügen. Was du an
andern achtest, das achtet man auch an dir; was du ver-
achtest , das verachtet inan auch an dir. Du liebest das
Gute an andern, wenn du auch keinen Nutzen davoir
hast, so liebet man es auch an dir, und so weiter.
2) Von dem, was wir für uns selbst thrn
«müßen« Gesundheit und Leben haben einen höhur
Werth, und geben allen andern Dingen Werth für un?.
Gorge also für deine Gesundheit, und bewahre dein Leben.
Unmaßigkeit, Trunkenheit, und Unzucht bringt in
Schande, verdirbt die Gesundheit, und verkürzet das
Leben. Mäßigkeit und Keuschheit verhüten dieses, und
mehreres Unglück, und verursachen einen frohen Gering
des Lebens. Reinigkeit erhalt die Gesundheit, und machtd
angenehm; Unreinigkeit machet ekelhaft nnd krank. Ler»e
was nützliches, brauche die Kräfte, die du hast,und arbeit/,
ein nützlicher Mensch ist geehrt, ein unnützer jedermann
verächtlich ; ein arbeitsamer findet so viel, daß er selbst
des Lebens genießen, und noch andern Gutes erweifin
kann. Was du gelernet hast, kann dir nie genommen
werden, nützliche Kunst und Wissenschaft ist allcnVal-
ben geehrt und willkommen, und jemehr nützlich^ du
verstehst, desto mehr Lob und Achtung und Nutzm hast