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§. V!!!.
Von der Schulzucht, oder
Discipüii.
Oeibessirafen, Schläge, und grobe Beschimpfungen
Umßen bey der gesitteten Jugend gar nicht statt chl-
den, denn sie beßern nicht, sondern rnachen medertrach-
tig, Wey nicht durch Ehrliebe U"d Belohnungen ge-
wohnt, wer nicht durch Versagung derselben, oder durch
stuffeuweisc Beschämung, emd Deutüthrgung zurecht ge-
bracht werden kann, den weise man lieber ohne Ansehen
der Person aus der Schule, damit er die übrigen nicht
verderbe«
Man hat sehr viele Mittel junge Geinüther zu ziehen,
ohne daß man zum Aeußersten greift. Die gleichgültig-
sten Dinge kam; man zu Strafen und Belohnungen
machen, wenn man nur will. Es kömmt alles ans den
Werth an, den man damit verknipft; und aus das
Verhaltniß, darinn man den Züchtling setzt.
Fleiß und Aufmerksamkeit kann durch harte Strafen
kaum erzwungen werden. Beydes hangt sehr von dem
Verhalten und Vortrage des Lehrers selbst ab. Aenßert
er Gunst und Unwillen nicht nach Privataffect, sondern
nach dem Fleiße und Verhalten seiner Schäler, läßt er
in feinem Amte immer die herrschende Absicht blicken,
daß es ihm bloß um ihr Destes zu thuu sey, ist sein Vor-
trag faßlich, und angenehm, sein Bezeigen liebreich, sein
Verhalten gegen sie gesetzt und ernsthaft; entwickelter
ihnen den Nutzen der vorgetragenen Action sorgfältig, so
wird er auch ihr Her; gewinnen, sich bey ihnen in Ach-
tung setzen, ihre Aufmerksamkeit schein , und ihrem
Fleiße Thätigkeit geben.
Fleiß
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§. V!!!.
Von der Schulzucht, oder
Discipüii.
Oeibessirafen, Schläge, und grobe Beschimpfungen
Umßen bey der gesitteten Jugend gar nicht statt chl-
den, denn sie beßern nicht, sondern rnachen medertrach-
tig, Wey nicht durch Ehrliebe U"d Belohnungen ge-
wohnt, wer nicht durch Versagung derselben, oder durch
stuffeuweisc Beschämung, emd Deutüthrgung zurecht ge-
bracht werden kann, den weise man lieber ohne Ansehen
der Person aus der Schule, damit er die übrigen nicht
verderbe«
Man hat sehr viele Mittel junge Geinüther zu ziehen,
ohne daß man zum Aeußersten greift. Die gleichgültig-
sten Dinge kam; man zu Strafen und Belohnungen
machen, wenn man nur will. Es kömmt alles ans den
Werth an, den man damit verknipft; und aus das
Verhaltniß, darinn man den Züchtling setzt.
Fleiß und Aufmerksamkeit kann durch harte Strafen
kaum erzwungen werden. Beydes hangt sehr von dem
Verhalten und Vortrage des Lehrers selbst ab. Aenßert
er Gunst und Unwillen nicht nach Privataffect, sondern
nach dem Fleiße und Verhalten seiner Schäler, läßt er
in feinem Amte immer die herrschende Absicht blicken,
daß es ihm bloß um ihr Destes zu thuu sey, ist sein Vor-
trag faßlich, und angenehm, sein Bezeigen liebreich, sein
Verhalten gegen sie gesetzt und ernsthaft; entwickelter
ihnen den Nutzen der vorgetragenen Action sorgfältig, so
wird er auch ihr Her; gewinnen, sich bey ihnen in Ach-
tung setzen, ihre Aufmerksamkeit schein , und ihrem
Fleiße Thätigkeit geben.
Fleiß