7Y4
0
§. VII.
Von dem Semmarillm.
^^iejenigeu Schüler von dem geringer« Stande, wel-
che sich durch Gaben, Fleiß und Fähigkeit unter-
scheiden, und Neigung haben sich dem Schulamte zu
widmen, werden in das Seiuinarium ausgenommen.
Sie müssen aber zuvor nicht allein im Schreiben,
Rechnen, und in der Religion sattsam unterrichtet seyn,
sondern auch die erste Leetion in der Geschichte der Natur
und der Handwerker, in den mathematischen Wissen-
schaften, und im Land- und Gattenbaue so gut gefasset
haben, daß sie deutliche Rede und Antwort davon ge-
ben können.
Alsden werden sie einen! geschickten Lehrer über-
geben, der ihnen sowohl das Lehrbuch für die Landschu-
len, als auch das sür die niedrigen Stadtschulen sorg-
fältig erkläret. Es kann ihm aber nicht genug seyn,
wenn sie es selbst hinlänglich verstehen; er muß auch
das zur Absicht haben, daß sie andern das verstandene
wieder faßlich machen können. Zu dem Ende erläutert
er sein Lehrbuch durch eine Menge Exeinpel, und vor-
züglich durch solche, welche nach der Fähigkeit und Fas-
sung des Landmannes, und des niedrigen Standes sind;
und wendet alsdann die Sätze seines Vortrages auf die
Geschaffte, Lebensart, und Umstände dieser Gattung von
Menschen an.
Was sie wohl begriffen haben, darüber müssen sie
zu Hause ihre Gedanken aussetzen, und ihrem Lehrer zur
Benrtheilnng vorlegen. Diese Beurtheilung giebt ihm
aufs Neue Gelegenheit, ihre Ideen noch so zu berichti-
gen,
0
§. VII.
Von dem Semmarillm.
^^iejenigeu Schüler von dem geringer« Stande, wel-
che sich durch Gaben, Fleiß und Fähigkeit unter-
scheiden, und Neigung haben sich dem Schulamte zu
widmen, werden in das Seiuinarium ausgenommen.
Sie müssen aber zuvor nicht allein im Schreiben,
Rechnen, und in der Religion sattsam unterrichtet seyn,
sondern auch die erste Leetion in der Geschichte der Natur
und der Handwerker, in den mathematischen Wissen-
schaften, und im Land- und Gattenbaue so gut gefasset
haben, daß sie deutliche Rede und Antwort davon ge-
ben können.
Alsden werden sie einen! geschickten Lehrer über-
geben, der ihnen sowohl das Lehrbuch für die Landschu-
len, als auch das sür die niedrigen Stadtschulen sorg-
fältig erkläret. Es kann ihm aber nicht genug seyn,
wenn sie es selbst hinlänglich verstehen; er muß auch
das zur Absicht haben, daß sie andern das verstandene
wieder faßlich machen können. Zu dem Ende erläutert
er sein Lehrbuch durch eine Menge Exeinpel, und vor-
züglich durch solche, welche nach der Fähigkeit und Fas-
sung des Landmannes, und des niedrigen Standes sind;
und wendet alsdann die Sätze seines Vortrages auf die
Geschaffte, Lebensart, und Umstände dieser Gattung von
Menschen an.
Was sie wohl begriffen haben, darüber müssen sie
zu Hause ihre Gedanken aussetzen, und ihrem Lehrer zur
Benrtheilnng vorlegen. Diese Beurtheilung giebt ihm
aufs Neue Gelegenheit, ihre Ideen noch so zu berichti-
gen,