Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
ttrt (xxnt et nmtzngct ^t\ob\& rnmne mns

Abb. 76. Aus dem Missale Hugos von Hohenlandenberg.
St. Hippolyt.

BREGENZ UND FELDKIRCH.

Ein eigenes Kunstleben scheint sich bis ins letzte Viertel des 15. Jahrhunderts
an den beiden Hauptplätzen Vorarlbergs, in Bregenz und Feldkirch, kaum ent-
faltet zu haben: die meisten künstlerischen Aufgaben sind vermutlich von
schwäbischen Meistern aus Memmingen, Ulm, Ravensburg und Biberach und
von Konstanzern an Ort und Stelle ausgeführt oder die benötigten Gegenstände
von Plastik und Malerei auf dem Wasser- und Landweg von den Werkstätten
dorthin geliefert worden. Nur im ersten Viertel des 16. Jahrhunderts besaß
Bregenz zwei Maler Ulrich und Hieronymus Geser, Vater und Sohn, von denen
der letztere ehedem Geselle des Konstanzer Matthäus Gutrecht d. J. gewesen.
Beide ragten aber, soweit wir sehen, über den Durchschnitt des Kunsthand-
werklichen nicht hinaus und genügten, wie wir an dem noch erhaltenen, signier-
ten und 1499 datierten Laternser Altärchen aus der Werkstatt des altern Mei-
sters gewahren, ungefähr den Ansprüchen, die von den Landkirchen Vorarl-
bergs an ihre künstlerische Leistungsfähigkeit gestellt wurden1. Dieser kleine
Altarschrein ist übrigens das einzige bezeichnete und mit Datum versehene
Werk der östlichen Bodenseelandschaft aus dem 15. Jahrhundert". Wie Bre-
genz den Altar und vermutlich auch das Chorgestühl für seine Stadtkirche in
den Jahren 1493 und im ersten Jahrzehnt des 16. Säkulums in der Iselin-Hai-

1. Text und Abb. in Cicerone X (1918), 23.r>.—Kürzlich vom Vorarlb. Landesmuseum erworben.

2. Die wichtigeren spätgot. Altäre in der Umgebung von Feldkirch, bes. im Tal der 111, zu:
Satteins, Rons, Frommengersch, Beschling, Ludesch, Thüringen, Damüls und Brederis weisen
keine Meisterzeichen auf; die besten sind: der linke Seitenaltar von 1488 zu Ludesch, der
Juliusschrein von 1184 zu Beschling und der Sippenaltar von 1481 zu Frommengersch; der
südl. Choraltar daselbst (Torso), ca. 1495, wohl aus der Werkstatt des Vaduzer Meisters ( -
Hans Huber).

1
 
Annotationen