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Abb. 67. Ursulatafel (Ausschnitt). Privatbesitz.
Von Marx Weiß d. Ä. in Balingen.

BALINGEN UND DIE MALER WEISS.

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Nach dieser Übersicht über die Hauptwerkstätten und Meister Südwest- und
Oberschwabens mag es jetzt angebracht sein, noch einmal die neuerdings so oft
behandelte Frage aufzuwerfen, aus welchem Maleratelier alle jene Tafelge-
mälde hervorgingen, die man bis heute unter dem Sammelbegriff der Werkstatt
des „Meisters von Meßkirch" zusammenfaßte, in dem man jüngstens den Rott-
weiler-Überlinger Marx Weiß d. J. erkennen möchte. Da dieser aber, wie die
folgende Untersuchung ergibt, aus dem altschwäbischen Städtchen Balingen
zwischen Rottweil, dem Sitz des kaiserlichen Hofgerichts, und Rottenburg, der
ehem. Residenz der kunstfördernden Herzogin Mechtild (f 1482) stammt, wen-
det sich unsere Betrachtung diesem bescheidenen Ort und seiner weitern Um-
gebung zu, der mit seinem dort ansässigen Künstlergeschlecht der Weiß in der
südwestdeutschen Kunstgeschichte die gleiche Rolle zu spielen scheint, wie das
kleine Veringen und die daselbst einheimische Malerfamilie der Strüb.
Hier in Balingen, inmitten des fruchtbaren Eyachtals gelegen, saß im ersten
 
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