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DIE LINIE

126. Sie werden mir zweifellos gern ge-
statten, unsere erste wirkliche Lehrstunde in
der praktischen Ausübung der Künste mit den
Worten des größten englischen Malers zu er-
öffnen, mit dem verglichen es keinen größeren
giebt bei allen Völkern und zu allen Zeiten —
unseres eigenen anmutigen Reynolds.*

Er sagt in seiner ersten Abhandlung: „Die
Direktoren der Akademie sollten ganz be-
sonders über den Genius der Schüler wachen,
welche bei schon vorgeschrittenem Studium in
jene kritische Periode eingetreten sind, von
deren feinfühliger Anleitung die künftige Rich-
tung ihres Geschmacks abhängt. In dieser
Zeit haben sie eine natürliche und verzeih-
liche Neigung, mehr von allem Glänzenden als
vom wirklich Gediegenen angezogen zu werden
und blendende Nachlässigkeit der peinlichen
und demütigenden Genauigkeit vorzuziehen."



* Dass Joshua Reynolds an die Spitze aller Maler
gestellt wird, ist sehr bezeichnend für Ruskin!
Anm. d. Übers.
 
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