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KUNST UND RELIGION
31. In meiner Eröffnungsrede ist, mit Ihrer
Zustimmung, darf ich wohl annehmen, gesagt
worden, dass das Studium, das wir jetzt in
Angriff nehmen wollen, nur in ernstem Sinne
zur Förderung der großen Lebensziele be-
trieben werden darf, für welche unser ganzes
Erziehungssystem hier vorgezeichnet ist. Sie
können aber kaum die volle Tragweite dieser
Forderung sogleich gefühlt und verstanden
haben und werden vorläufig wohl noch auf
dem ganz irrtümlichen Standpunkt stehen, dass
die sogenannten schönen Künste nur Mittel
und Anregung zu anmutiger Erholung sind,
eine Zuflucht für die Mussestunden. Lassen
Sie es sich gesagt sein, wofern Sie mir ver-
trauen wollen: diese Anschauung ist von Grund
aus verkehrt. Alle großen Künste haben
von jeher die Unterstützung oder die
Verherrlichung des menschlichen Lebens
als höchstes Ziel. In der Regel beides zu-
gleich. Und ihre Würde besteht darin, „jxe-ra
Xo-fou äXyjOou;", mit Hilfe einer tieferen Ein-
 
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