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Scarpa, Antonio
Anton Scarpa's Anatomische Untersuchungen des Gehörs und Geruchs — Nürnberg, 1800

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https://doi.org/10.11588/diglit.3943#0066
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rück. Der kleinere Gang fangt von der innern Wand des Vorhofs ebenfalls mit
einer eyrunden Hölung 0 an, und endigt sich mit einer engen Mündung in dem
großem knöchernen Gange m). Der kleinste knöcherne Bogengang endlich ent-
springt mit einer Oeffnung, die sich zu einer runden Grube erweitert"), uns
dem Grunde des Vorhofs, und kehrt mit der andern kleinern Mündung o) zum
Vorhof zurück, gleich unter der Stelle, wo der größere knöcherne Gang sich
endigt. Durch die Ausmessung laßt sich leicht beweisen, daß die elliptischen Hö-
len, aus deren jeder ein knöcherner Bogengang ausgehet, den größten Theil der
Hole des Vorhofs ausmachen.

Diese knöchernen Gange sind bisher fälschlich für die Bogengänge des
Gehörs angenommen worden. Denn die wahren Bogengänge des Gehörs sind
bei den Vögeln jene durchsichtigen häutigen Kanäle?), die in den eben beschrie-
benen knöchernen Kanälen eingeschlossen sind. Da sie in ausgetrockneten Vögel-
ohren zusammengeschrumpfr erscheinen, haben sie die Zergliederer für Nerven-
streife (2onue noruLue , oft aber auch für die Beinhaut der knöchernen Kanäle
angesehen. Jeder aber von diesen häutigen Gängen schwillt in ganz frischen
Vögelohren sogleich bei seiner Entstehung aus der Hole des Vorhofs zu einem
Bläschen >i) an, gerade so, wie es in den Fischen und kriechenden Amphibien
gezeigt wurde. Diese Bläschen liegen in jenen elliptischen Gruben-), von de-
nen nach meiner Angabe die knöchernen Bogengänge ihren Anfang nehmen.
Hieraus läßt sich auch der Nutzen jener Gruben, und zugleich die Ursache ab-
nehmen, warum ein jeder knöcherner Bogengang mit einer sehr geräumigen Mün-
dung von dem Vorhofe ausgehet, und mir einer andern engen dahin zurück-
kommt. Die ziemlich dicken Bläschen ^) des größer» und kleinsten häutigen

l) Taf. i. io. e.
m) Taf. i. 6Z. io. b.
n) Taf. i. kg. io. a.
o) Taf. i. Kg. io. f.

g) Taf. i. Kg. ii. cl. g. I>. DicseBlaöchen
sind, wie ich glaube, dieNervcnhü-
gel (cvlliculi neruei), deren Galva-
n i im 6sien B. der (^ommonc. -VeaU.
Lonon. gedenkt.

r) Taf. i. kg. io. c. 6. e.

L>) Taf. i. Kg. ii. e. f, b. c.

») Taf. i. kg. i i. ä.

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