Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
58

I. Scheftelowitz

Sumatra, Borneo, bei den Koryak in Nordostasien, auf Burma
und bei den Lolos in Westchina1. Auch folgender in einem
mittelalterlichen jüdischen Medizinbuch angegebene Brauch
beruht auf der Anschauung vom Lebensfaden: will man durch
ein Orakel erfahren, ob eine Person, die verschollen ist, noch
lebt, so nehme man ein Ei, schreibe darauf den Namen des.
Betreifenden und den Namen der Engel Samfel und Sarpicel,
umwickle das Ei mit einem Faden roter Seide und werfe es
ins Feuer. Brennt der Faden, so ist der Verschollene tot,,
bleibt er unversehrt, so befindet er sich wohl2.

1 Frazer Golden Bough3 II 32 f. Auch Bgveda X 60, 8 könnte diese
Auffassung enthalten: „Wie man mit Kiemen fest das Joch umbindet, daß
es halten soll, so halte ich deine Seele fest, damit du lebst, dem Tode
entfliehst". 2 Mitteil. d. Ges. f. jüd. Volksk. 1900 Heft 1, 21.
 
Annotationen