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Schlagintweit, Emil
Indien in Wort und Bild: eine Schilderung des indischen Kaiserreiches (Band 1) — Leipzig, 1880

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https://doi.org/10.11588/diglit.613#0088
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Eingang zum Felsentempel auf Elephanta.

VIERTES CAPITEL.

Die Felsentempel.

*n Kapilavastu, einer bis auf wenige unbedeutende Trümmer vom Erdboden verschwun-
denen Hauptstadt eines Königreiches im mittleren Hindostan, von der Rapti durch-
ß flössen, einem linksseitigen Zuflüsse der Gogra, die sich von Norden her bei Patna
mit dem Ganges vereinigt, ward im Jahre 624 vor Chr. Geburt dem Könige Suddhodana
aus dem mächtigen Geschlechte der Säkya ein Sohn geboren, dem der Name Siddhartha,
„Einer der seinen Zweck erreicht hat", gegeben wurde. Ungewöhnliche Erscheinungen be-
gleiten seine Geburt; er wird von seiner Mutter nicht in natürlicher Weise empfangen und
geboren; in Gestalt eines kleinen Elefanten versenkt er sich in sie durch eine Wunde, die
sich auf ihrer rechten Seite bildete und durch dieselbe Spalte wird seine Mutter von ihm
seinerzeit entbunden. Von seinen späteren Leistungen heisst der Knabe Säkyamuni, „der
Weise aus dem Säkya-Geschlechte;" er wird der Stifter der Religion des Buddha. Wie
die Erzählung seiner Geburt, so ist auch die Schilderung seines Jugendlebens verwebt mit un-
möglichen, ungeschichtlichen Thatsachen, so dass es fortgesetzter Erforschung der ältesten Denkmäler
der indischen Geschichte bedurfte, um die Zweifel an der Wirklichkeit dieses bedeutenden Mannes,
eines Zeitgenossen der sieben Weisen Griechenlands, zu beseitigen.

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