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III.

Von Kestainbul nach Baba.

Wir setzten die Reise nach dem Dorf Alampsa fort, welches
im Jahre 1880 der Schauplatz eines tragischen Ereignisses ge-
wesen ist. In diesem Dorfe wohnt der türkische Kaufmann
Hadji Uzin, von dem man wnsste, dass er 30000 Pfd. St. besass,
und der nur ein Kind, einen Sohn von 25 Jahren hatte. Zwanzig
griechische Räuber landeten in einem grossen Boote eines Frei-
tags abends im September während des Festes des Ramazan und
gingen nach dem nur eine halbe Stunde von der See entfernten
Alampsa. Zur Stunde des Gebets, wo sie wussten, dass Hadji
Uzin in der Moschee war, gingen sie in sein Haus, ergriifen
seinen Sohn und führten ihn fort, um ein grosses Lösegeld für
ihn zu verlangen. Unglücklicherweise leisteten die beiden Wächter
Widerstand, schössen auf die Banditen und verwundeten einen
derselben. Da durch die Flintenschüsse das ganze Dorf in Auf-
ruhr gebracht wurde und die Räuber befürchteten, von den Türken
verfolgt zu werden, so tödteten sie die beiden Wächter sowie
den Sohn von Hadji Uzin, der gern sein ganzes Vermögen für
das Leben seines Sohnes geopfert haben würde, und entflohen.
Ein ähnliches Gefecht, in welchem zwei Arbeiter und zwei
Räuber getödtet wurden, fand im Juli 1879 im Dorfe Kalifatli,
nur 20 Minuten Weges von Hissarlik, statt.

Eine halbe Stunde von Kestainbul, auf dem Wege nach
Alampsa, sieht man neun Granitsäulen von 1,35 m im Durch-
 
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